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Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Titel: Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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Margerita mit Extra-Salami bestellt und Becca ein Vier-Käse-Special.
    »Ihm geht’s gut.« Ginny biss in das Knoblauchbrot. Es war perfekt; knusprig, dick und äußerst lecker. Sein Handgelenk war geschient, und er trug den Arm in einer Schlinge. Aber abgesehen von den inzwischen gelblichen Prellungen rund um seinen Mund ging es ihm gut.
    Becca lud Pommes frites auf ihre Pizza und schnitt ein Stück ab. »Was sagt eigentlich deine Mum dazu, dass dein Dad wieder aufgetaucht ist?«, fragte sie und steckte sich den Bissen dann in den Mund.
    »Sie hat es ziemlich cool aufgenommen«, gestand Ginny. In letzter Zeit hatte sie Gelegenheit gehabt, vieles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, und war zu dem Schluss gekommen, dass ihre Mutter ein besonderer Mensch war.
    Sie wusste, dass ihr Dad an Mum geschrieben hatte, und ahnte, worum es dabei ging.
    »Und jetzt«, sagte Becca, »erzähl mir von Ben.«
    Ginny tat ihr den Gefallen.
    »Was für ein Schwachkopf«, meinte Becca, als Ginny mit ihrer Geschichte fertig war. »Er war schlecht im Bett, nicht du, Gins. Komm mal her.«
    Ginny beugte sich zu ihr hinüber, und Becca setzte sie über gewisse delikate Details in puncto sexueller Kunstfertigkeit in Kenntnis und erklärte ihr, was sie zu erwarten hatte. Die beiden unterbrachen ihre Lektion nur, um Cola zu trinken und Pizza zu essen. »Fürs nächste Mal«, erklärte Becca augenzwinkernd.
    Ginny dachte an den dunklen, verträumten Albie. »Fürs nächste Mal«, pflichtete sie ihr bei.
    »Und jetzt?« Beccas Teller war leer, und sie lehnte sich zurück.
    »Ich fahre weg«, sagte Ginny. »Nach Australien.«
    »Verdammich, Gins«, sagte Becca. »Ich dachte an Nachtisch.«
    Bei Schokoladenbrownies mit Schlagsahne erzählte Ginny Becca, was ihr Vater gesagt hatte.
    »Ich habe eine Wohnung in Sydney, die du als Basis benutzen könntest.« Er hatte sie wahrscheinlich nach dem plötzlichen Geldsegen gekauft, dachte Ginny. »Du brauchst nur etwas zu sagen, und ich gebe dir die Schlüssel.«
    »Wirst du denn da sein, in Sydney?«, fragte sie ihn. Sie wusste nicht, ob sie ihn gerne da hätte oder nicht.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hatte überlegt, selbst auch ein wenig herumzureisen«, erklärte er. »Durch Europa vielleicht, mit dem VW-Bus. Irgendwie bin ich bisher nicht dazu gekommen.«
    »Cool«, sagte Becca jetzt. »Ist es leicht, in Australien Arbeit zu finden? Ist es leicht, einfach so herumzureisen?«
    Ginny kostete den Geschmack von geschmolzener Schokolade und Sahne aus. Es gab nichts Besseres. »Total simpel, sagt mein Dad. In den Jugendherbergen kriegst du alle Infos über Jobs und so und darüber, wo du als Nächstes am besten hinfährst. Manche Rucksacktouristen arbeiten in Kneipen oder in einem Callcenter, andere pflücken Obst.«
    Becca machte keine Bemerkungen darüber, dass Ginny »mein Dad« gesagt hatte. Und das war auch gut so, weil Ginny es manchmal selbst nicht kapierte. Sie war vaterlos gewesen, und dann, von einem Moment auf den anderen, war er aufgetaucht und war anscheinend auch noch genau das, was sie brauchte. Irgendwie begriff Ginny jetzt, dass er nicht sie persönlich verlassen hatte. Er hatte eher die ganze Geschichte mit der Vaterschaft abgelehnt, was schlimm war, aber vielleicht nicht ganz so schlimm. Die verlorenen Jahre würde sie trotzdem nicht vergessen. Wie könnte sie auch?
    »Erstaunlich«, sagte Becca und löffelte sich den letzten Rest des Desserts in den Mund.
    »Die Brownies?«
    »Dein Dad.«
    »Ja, schon …« Er hatte eine Menge Fehler gemacht, und er war nicht vollkommen, nicht einmal annähernd. Er war einfach anders, sonst nichts. Beccas Vater war Bankangestellter und trug Anzüge, und ihre Mutter arbeitete in einer Schulkantine. Sie konnten mit ihrem Vater einfach nicht konkurrieren.
    »Brauchst du vielleicht Begleitung?«, fragte Becca und trank ihre Cola aus.
    »Ist das dein Ernst?« Ginny starrte sie an. Sie hatte nicht zugeben wollen, dass ihr dieser Aspekt der Reise die größten Sorgen bereitete. Das mit der Suche nach sich selbst war ja gut und schön; aber sie konnte sich nicht vorstellen, das ganz allein zu tun.
    »Ist mir todernst.« Becca wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Das wäre toll. Im Ernst, Gins, wir würden so viel Spaß haben.«
    Das würden sie bestimmt. »Aber was wird aus Harry?«, fragte sie.
    Becca zog einen Schmollmund. »Wer ist Harry?«
    »Du hast doch nicht mit ihm …«
    »Nein.« Becca schüttelte den Kopf. »Aber er ist nicht

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