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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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noch, aber als auch er sich davon überzeugt
hatte, dass der Waldschrat wie vom Erdboden verschluckt
war, rutschte er erleichtert vom Auto runter.
    Kaum hatte er wieder festen Boden unten den Füßen,
fuhr die Frau mit quietschenden Reifen los. Na super. In
der Not kann man sich auf die Erwachsenen echt total verlassen!
    Finn schickte ihr einen ziemlich derben Fluch hinterher.
Dann drehte er sich langsam zu mir um und grinste stolz.
»Hast du schon mal so einen Stunt gesehen?«
    Er schaute an mir vorbei nach hinten, und das Grinsen
verschwand aus seinem Gesicht, als hätte jemand das Licht
ausgeknipst. Blitzschnell drehte er sich um und spurtete
auch schon los.
    »Da ist er wieder!«, rief er mir über die Schulter zu.
    »Jetzt bleibt doch mal stehen, Jungs! Ich tue euch doch
nichts!«, hörten wir den Waldschrat rufen.
    Wer’s glaubt, wird selig, dachte ich und flitzte Finn
hinterher, in die nächste Einfahrt rein und die Stufen zur
Haustür hinauf. Wir klingelten und klopften wie die Irren
an der Tür des schnieken Einfamilienhauses.
    Verdammt! Warum machte denn keiner auf!? Finn war
so außer sich, dass er mit dem Fuß gegen die Tür trat. Und
dann krallte sich mir plötzlich eine Hand in den Nacken.
    Der Waldschrat!
    »HILFE!«, kreischte Finn.
    »Lassen Sie mich!«, wimmerte ich.
    Endlich wurde die Haustür geöffnet und eine dunkelhaarige
Frau blickte uns erstaunt an.
    »Martin, was ist denn hier los?«, fragte sie.
    Martin? Wieso Martin?
    »Wer ist Martin?«, wollte Finn wissen.
    Die Frau schüttelte verwirrt den Kopf. »Mein Mann.«
    »Dann holen Sie ihn. Schnell! Sehen Sie denn nicht, was
los ist? Wir sind in Gefahr!«
    Wieder schüttelte die Frau den Kopf. »Aber er ist doch
schon da.«
    Und endlich sagte Martin auch mal was, nämlich: »Was
ist denn bloß in euch gefahren, Jungs?«
    Ich schaute mich um, weil Martins Stimme von dort gekommen
war. Aber da war kein Martin. Da war nur der
Waldschrat.
    Und jetzt sprach der Waldschrat auch noch mit Martins
Stimme: »Warum rennt ihr denn die ganze Zeit vor mir
weg? Ich wollte euch doch nur helfen.«
    Ich bog meinen Kopf noch weiter nach hinten. So weit es
eben ging. Und stellte fest, dass die Hand an meinem Kragen
gar nicht die des Martinwaldschrats war. Es waren Finns
Finger, die sich in meinen Jackenkragen gekrallt hatten.
    »Lass los!«, zischte ich ihm zu.
    »Jungs, ihr habt mir vielleicht einen Schrecken eingejagt«, redete der Mann weiter.
    Ich drehte mich komplett um und holte ein paarmal japsend
Luft. »Wir?«
    Martin, der Waldschrat, nickte und seine Frau sagte über
unsere Köpfe hinweg: »Schatz, kannst du mir bitte mal erklären,
was hier eigentlich los ist?«
    »Frag mich nicht. Ich habe die dicke Katze eingefangen,
und als ich sie den Jungs geben wollte, da sind sie schreiend
davongerannt«, antwortete er.
    »Aha«, machte seine Frau.
    So langsam kapierte ich, dass Martin weder ein Waldschrat
war noch uns mit Haut und Haaren fressen wollte.
Warum er allerdings in so einem schaurigen grünen Lodenmantel
und passendem Filzhut durchs Unterholz der
Eilenriede schlich, war mir noch immer ein Rätsel.
    Finn wohl auch, denn er sagte empört: »Sie haben uns
erschreckt, Herr, Herr …«
    »Finkenwerder!«, half ihm Martin weiter.
    »Herr Finkenwerder. Warum schleichen Sie im Dunkeln
durch den Stadtwald?«
    Herr Finkenwerder nahm den riesigen Filzhut vom Kopf
und eine schulterlange schwarze Wallemähne kam zum
Vorschein. Irgendwie erinnerte er mich jetzt an diesen
Wildhüter bei »Harry Potter«. Genau, Martin Finkenwerder
sah Hagrid zum Verwechseln ähnlich. Okay, er war
vielleicht nicht so groß und breit, aber der Rest passte.
Kein Wunder, dass Finn und ich kreischend vor Angst geflohen
waren. Ich meine, den möchte ich sehen, der bei so
einem Anblick kaltblütig stehen geblieben wäre.
    »Weil ich dort wohne«, brummte Herr Finkenwerder.
    »Wie, Sie wohnen im Wald?«, rief ich überrascht. »Das ist
ja abgefahren! Sind Sie ein Penner, ähm, ich meine natürlich Obdachloser?«
    Martin Finkenwerders dunkle Augen sahen aus, als ziehe
darin ein Gewitter auf. »Das wird ja immer schöner mit
euch«, knurrte er.
    »Genug mit dem Unsinn«, erklärte seine Frau mit fester
Stimme. »Ich rufe jetzt eure Eltern an. Ihr seid ja ganz verwirrt
und wisst gar nicht, was ihr da von euch gebt.«
    »Wie wollen Sie das denn machen?«, gab Finn ungerührt
zurück. »Sie kennen ja noch nicht einmal unsere Namen.«
    »Frechheit«, zischte sie entrüstet. Sie stand jetzt

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