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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hinterm Steuer einmal quer über die Straße
in Fahrtrichtung, und ich ließ mich schnell zurück auf die
Rückbank plumpsen.
    Linda rief den Spaziergängern ein schrilles »Danke!« zu
und fuhr an. Diesmal eindeutig langsamer und, oh Wunder,
sie blieb nicht im Schnee stecken.
    Wir waren schon einige Kilometer gefahren, und Linda
hatte uns gezwungen, ihr haarklein zu erklären, was eigentlich
passiert war, da sagte Finn plötzlich: »Ich glaube,
Gismo geht es nicht gut.«
    Ich schaute zu dem Kater, der auf Finns Schoß lag. Er
hatte alle viere von sich gestreckt und hechelte.
    »Seine Nase ist ganz heiß und trocken«, meinte Finn alarmiert.
    »Du musst ihm den Bauch kraulen«, erklärte ich und
machte mir gleichzeitig tierische Sorgen. Hoffentlich saß
unserem Stubenhocker nur ein Pups quer.
    »Jetzt stöhnt er«, stellte Finn kurz darauf fest. »Ich glaub,
ihm ist schlecht.«
    Wir waren gerade nach rechts abgebogen und befanden
uns genau vor dem Sprengel Museum. Linda fuhr an den
Straßenrand und stellte den Motor aus. Bestimmt hatte
sie Angst, dass Gismo ihr in den Wagen göbelte. »Vielleicht
kann er das Autofahren nicht ab«, überlegte sie laut.
    Kaum ausgesprochen, ließ Gismo einen der fiesesten
Katzenfürze vom Stapel, die jemals in menschlichen Nasen
gebrannt hatten.
    »Boah, Gismo!«, stöhnte Finn und presste sich die Hand vors Gesicht.
    Ich ließ in null Komma nichts mein Fenster runter und
streckte den Kopf weit in die eisig kalte Luft hinaus. Lieber
abgefrorene Ohren, als diesen Gestank zu ertragen!
    Doch bevor ich auch nur »Heilige Yetikralle« japsen
konnte, war Gismo in einer einzigen Bewegung aufgesprungen
und durch mein Fenster in die frostige Freiheit
gehechtet.
    Ich versuchte noch, nach ihm zu schnappen, bekam aber
nur ein paar seiner Rückenfellhaare zu packen.
    Schlagartig wurde mir kotzübel. Eiskalter Wahnsinnskater,
das konnte alles nicht wahr sein! Ich meine, welcher
Riesenblödel hatte sich das eigentlich ausgedacht? Das war
doch einfach nur noch zum … AAARRGH!



Ich stampfte zwischen den langsam fahrenden
Autos bis zur Fahrbahninsel hindurch, holte tief Luft
und passte eine Verkehrslücke ab, um den Rest des Kurt-Schwitters-Platzes zu überqueren. Dann starrte ich in den
Maschpark. Zum Glück waren die Wege von Straßenlaternen
hell erleuchtet, und Finn, der mir schon ein ganzes
Stück voraus war, hob sich deutlich vom schneeweißen
Untergrund ab. Er rannte quer durch den Park auf das
Neue Rathaus zu. Von Gismo sah ich nichts. Aber Finn war
ihm bestimmt auf den Fersen, so zielstrebig, wie er vorwärtsstürmte.
    Ich überlegte nicht lange und rannte ebenfalls los. Es
war noch stürmischer geworden. Der Wind peitschte mir
um die Ohren, die Schneeflocken klatschten mir ins Gesicht
und ich konnte kaum etwas sehen. Dennoch hatte ich Finn
bald eingeholt, weil er nämlich einfach stehen geblieben
war. Und zwar mitten auf der Holzbrücke, die über den
kleinen Teich führt, der seitlich hinter dem Maschsee liegt.
    »So ein Mist«, keuchte er.
    Und dann sah ich auch schon, was er meinte: Gismo
hockte in der Mitte des kleinen Teichs, der zwar zugefroren,
aber bestimmt nicht so dick war, dass er einen von uns
tragen würde. Genauso wenig wie einen stark übergewichtigen,
pitschnassen Kater.
    Wie Gismo da so auf der schneeweißen Eisfläche saß,
das hell beleuchtete Rathaus hinter ihm, hätte er glatt als
Germany’s next Topcat
durchgehen können. Es hätte mich echt nicht gewundert, wenn Heidi Klum samt Fotografenteam
gleich aus dem Gebüsch hervorgesprungen wäre.
    »Ja, Gismo, zeig’s uns! Spiel mit der Kamera. Zeig deine
glänzenden Katerzähne. Go, Gismo, go!«, quietschte Heidi
Klum mir in die Ohren.
    Im nächsten Moment konnte ich nur noch über mich
selbst staunen. Diese stundenlange Gismo-Verfolgungsjagd
musste in meinem Hirn irgendwas eingefroren haben. Ich
meine, wie konnte ich ausgerechnet jetzt an so eine bekloppte
Casting-Show denken? – Die ich außerdem noch
nie gesehen hatte. Ich schwöre!
    Ich holte tief Luft. »Wir müssen versuchen, ihn vom Eis
zu holen«, erklärte ich, zu allem entschlossen.
    Finn tippte sich wie verrückt mit dem Zeigefinger gegen
die Stirn. »Du spinnst doch. Heute Morgen im Radio haben
sie gesagt, dass das Eis zum Betreten noch viel zu dünn
ist – obwohl es schon seit Tagen friert.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Natürlich hatte er die nicht. »Aber deine ist komplett bescheuert!«, fand er trotzdem.
    »Wenn ich mich flach aufs Eis lege und wie

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