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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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liebt ihr euch mit geschlossenen Augen.« Als die anderen empört nach Luft schnappten, sagte er: »Was? Das habt ihr doch auch gedacht, oder?«
    »Also, ich nicht«, entgegnete Freddy. »Ich habe gedacht, dass Masters einen verdammt schönen Schreibtisch hat. Ich werde meinen Schwiegervater fragen, ob ich auch so einen für mein Büro bekommen kann. Weißt du, wo Giles ihn gekauft hat, Minerva?«
    Sie war so froh über den Themenwechsel, dass sie Freddy hätte küssen können, und beantwortete ihm die Frage nur zu gern. Sie wollte ganz gewiss nicht mit ihren Brüdern über Giles’ Leistungsfähigkeit im Bett sprechen.
    Doch als sie ihre Familie in den Garten führte, kam ihr der Gedanke, dass Gabe nicht ganz falsch lag. Giles war in der Tat ein wenig zu beherrscht im Bett.
    Nicht, dass er ihr keinen Genuss bereitete. Er wusste genau, wo und wie er sie berühren musste und wie er sie erregen konnte, auch wenn sie gar nicht erregt werden wollte.
    Leider tat er es nur mit einem sonderbaren Mangel an Gefühl; so als wollte er einen Wettkampf gewinnen. Weil sie ihn dazu bringen wollte, tiefere Emotionen zu zeigen, hatte sie sich in letzter Zeit in Zurückhaltung geübt, aber ihr Plan war nicht aufgegangen, und das machte ihr sehr zu schaffen.
    Nachdem sich ihre Familie mit dem Versprechen verabschiedet hatte, sie und Giles schon bald auf Halstead Hall zum Abendessen zu empfangen, ging Minerva zurück in das Arbeitszimmer ihres Mannes, das ihr in Erinnerung rief, wie zugeknöpft und beherrscht er sein konnte. Nicht kalt oder steif, einfach nur … emotional distanziert.
    Sie hatte versucht, ihr Herz vor ihm zu schützen, doch auch das war ihr nicht gelungen. Es war schwer, Distanz gegenüber jemandem zu wahren, wenn man Nacht für Nacht das Bett mit ihm teilte.
    Was sollte sie also tun? Sie ließ nachdenklich die Finger über seinen Schreibtisch mit den verschlossenen Schubladen gleiten. Wie sollte sie einen Mann wie ihn dazu bringen, sich in sie zu verlieben? War es überhaupt möglich?
    »Madam, Sie haben erneut Besuch.«
    Sie dachte schon, einer ihrer Brüder sei zurückgekehrt, um unter vier Augen mit ihr zu sprechen, doch als sie aufsah, erblickte sie Mr Finch, der mit Mr Pinter in der Tür stand.
    Sehr gut! Nun erfuhr sie hoffentlich etwas über ihren störrischen Ehemann, das ihr half, sich einen Weg in sein Herz zu bahnen!
    Sie nickte dem Butler zu und erhob sich. »Mr Pinter, freut mich, Sie zu sehen. Kommen Sie doch herein!«
    Als Mr Finch die Stirn runzelte, bedachte sie ihn mit einem eisigen Blick. Sie war jetzt verheiratet, und es war nichts Anstößiges daran, dass sie in ihren eigenen vier Wänden einen Freund der Familie empfing, ganz gleich, was Giles’ verschrobener neuer Butler davon hielt.
    »Verzeihen Sie die Störung, Mrs Masters«, sagte Mr Pinter mit einem flüchtigen Blick in Richtung des Butlers, dem das Missfallen deutlich anzusehen war. »Ich dachte, Ihr Mann sei bereits zu Hause. Ich könnte später noch einmal …«
    »Ach was, ich bitte Sie! Er wird jeden Moment kommen.« Es war eine glatte Lüge, aber das konnte Mr Finch nicht wissen. Giles hatte ihr morgens gesagt, dass er wegen eines seiner Fälle vermutlich erst spät nach Hause kommen würde. »Nehmen Sie Platz! Mr Finch, wären Sie so freundlich, das Dienstmädchen mit einem Tee heraufzuschicken?«
    Mr Finch wirkte deutlich weniger beunruhigt, nachdem sie ihn glauben gemacht hatte, dass Mr Pinter nicht gekommen war, um nur ihr allein einen Besuch abzustatten.
    Sobald der Butler davongeeilt war, fasste Minerva Mr Pinter am Arm und zog ihn zu sich auf das Sofa. »Gott sei Dank sind Sie gekommen! Und nun erzählen Sie mir rasch, was mir mein Mann verheimlicht!«

22
    Eine halbe Stunde später schwirrte Minerva der Kopf von all dem, was Mr Pinter ihr über Lord Newmarsh und einen gewissen Sir John Sully berichtet hatte sowie darüber, in welcher Beziehung die beiden zu ihrem Mann standen.
    »Da ist noch etwas, das Sie wissen sollten«, fuhr Mr Pinter fort.
    Sie stutzte. Was er herausgefunden hatte, hatte für sie bereits Tausende Fragen aufgeworfen. »Oh?«
    »Ich habe Ihren Mann in den letzten Tagen beobachtet, weil ich sehen wollte, ob er irgendetwas tut, das erklären könnte, warum er in der Vergangenheit immer wieder verschwunden ist, wie Ihre Brüder mehrfach erwähnten.«
    »Und was haben Sie beobachtet?«, fragte sie mit zittriger Stimme.
    »Ich kann mir keinen rechten Reim darauf machen. Heute Morgen hat er sich mit Lord

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