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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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netter zu ihm, als du in den vergangenen Tagen zu mir warst.« Er stemmte die Hände links und rechts von ihr gegen die Schranktüren. »Ihm gegenüber bist du freundlich und unbefangen und mir gegenüber eine kalte Göttin, die mich auf Abstand hält.«
    Ihre Belustigung verflog. »Ist das so? Und wie verhält es sich mit dir? Du bist doch die ganze Zeit reserviert und beherrscht. Also bezichtige mich nicht …«
    Ein Geräusch ließ Giles herumfahren, und er starrte zornig das Dienstmädchen an, das im Türrahmen stand und eine Entschuldigung stammelte.
    »Ah, gut!«, sagte Minerva erfreut. »Da ist der Tee.«
    »Bring ihn her und verschwinde, Mary!«, befahl Giles barsch. »Und schließ die verdammte Tür! Wir wollen nicht gestört werden.«
    »J-ja, Sir.« Mary stellte hastig das Tablett auf den Schreibtisch und schloss beim Hinausgehen die Tür hinter sich.
    »Also,
ich
habe nichts gegen eine Störung einzuwenden, wenn du dich so irrational verhältst.« Minerva starrte Giles wütend an.
    »Du hast mich noch nie irrational erlebt, Minerva!«
    Sie rümpfte nur empört die Nase und wollte zur Tür gehen, doch er schnitt ihr den Weg ab. »Ich will wissen, was Pinter dir so Vertrauliches mitzuteilen hatte. Wie lange trefft ihr euch schon heimlich? Wie gut ist euer Verhältnis genau?«
    Es war wohl nicht der richtige Moment, um ihm zu offenbaren, dass sie Mr Pinter auf ihn, Giles, angesetzt hatte. Und dass sie ihm Tausende Fragen zu stellen hatte. Minerva nahm sich vor, damit zu warten, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    Sie sah ihn grimmig an. »Ich habe Mr Pinter seit unserer Hochzeit nicht gesehen, du Narr! Und zwischen uns geht ganz gewiss nichts Ungebührliches vor, was dir klar wäre, wenn du mir nur endlich vertrauen würdest.«
    Ihre Worte schienen ihn aufzurütteln. »Ich vertraue dir!«
    »Ja, das merke ich. Du denkst, ich hätte ausgerechnet mit Mr Pinter ein Techtelmechtel. Nicht einmal eine Woche nach unserer Hochzeit. In
deinem
Arbeitszimmer.«
    Er sah sie zerknirscht an. »Du musst zugeben, dass er …«
    »Praktisch auf meinem Schoß saß? Das sagtest du bereits. Und du musst zugeben, dass ich ziemlich töricht sein müsste, wenn ich bei offener Tür mit ihm tändeln würde, sodass alle Bediensteten es sehen können. Du bist ja blind vor Eifersucht!«
    »Das ist keine Eifersucht«, erwiderte er. »Ich will nur nicht, dass die Leute denken, meine Frau könnte …«
    Als er verstummte, musterte sie ihn mit eisigem Blick. »Könnte
was
? Mit einem Freund der Familie plaudern? Du erdreistest dich, meine Rechtschaffenheit anzuzweifeln, nachdem du mich vor weniger als einer Woche in einem Hotel allein gelassen hast, um ohne jede Erklärung weiß Gott wohin zu verschwinden?«
    Wutschäumend drängte sie an ihm vorbei, doch er packte sie von hinten an der Taille und zog sie an sich. »Wenn ich im Ernst glauben würde, dass du mit Pinter tändelst, würde ich noch etwas ganz anderes tun, als ihn windelweich zu prügeln.«
    Sie hasste sich dafür, aber sie fand seine besitzergreifende Art durchaus entzückend. »Eigentlich glaubst du also gar nicht, dass ich mit Mr Pinter tändele?« Als er zögerte, blaffte sie: »Was denn nun?«
    Sein Arm schloss sich fester um ihre Taille. »Ich weiß nur, dass ich ihn am liebsten kaltgemacht hätte, als ich euch so dicht beieinander auf diesem Sofa sitzen sah.«
    »Du warst also doch eifersüchtig«, sagte sie. Als er erstarrte, fügte sie hinzu: »Sei ein Mal in deinem Leben ehrlich zu dir selbst und zu mir, Giles! Du warst eifersüchtig, gib es zu!«
    Er stieß einen unflätigen Fluch aus. »Na gut, ich war eifersüchtig«, bekannte er, dann raunte er ihr ins Ohr: »Ich würde niemals zulassen, dass dich ein anderer Mann bekommt. Das weißt du, oder?«
    Sie hatte es
nicht
gewusst. Aber sie war froh, es zu hören. »Und ich würde niemals zulassen, dass dich eine andere Frau bekommt, also sind wir uns in diesem Punkt einig.«
    »Hast du mich aus diesem Grund in den letzten Tagen zum Wahnsinn getrieben? Warst du deshalb so zurückhaltend? Weil du dachtest, ich wäre in Frankreich mit einer anderen Frau zusammen gewesen?«
    »Ich habe dich zum Wahnsinn getrieben?«, gab sie zurück.
    »Das weißt du nur zu gut.«
    »Du hattest es verdient.«
    »Mag sein«, entgegnete er mit rauer Stimme, »aber aus einem anderen Grund, als du denkst. Ich will nur dich, Minerva. Etwas anderes darfst du nicht glauben.«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.«
    »Glaube mir, dass ich dich

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