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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Büchern Schande machen. Und Tante Hetty schert sich nicht einmal darum – sie gibt euch alles, und wir bekommen nichts ab.«
    Minerva unterließ es, ihn darauf hinzuweisen, dass sein Vater die Spinnerei von Großmutters Bruder geerbt hatte. Er hatte mit dem Betrieb nur nicht so viel Erfolg gehabt wie Großmutter mit der Brauerei. »Ich bin sicher, dass Großmutter euch eine ansehnliche Summe hinterlassen wird.«
    Er schnaubte. »Nicht, wenn ihr alle heiratet und Kinder bekommt. Dann bleibt für uns nichts mehr übrig. Wir haben den Schatz verdient! Ihr habt alles andere – ich werde nicht zulassen, dass ihr den auch noch bekommt, hast du verstanden? Nicht, nachdem wir so lange danach gesucht haben!«
    »Welchen Schatz? Wovon redest du?«, fragte sie und versuchte, ihre Angst vor dem Messer an ihrem Hals zu verbergen. Eine falsche Bewegung und sie war tot!
    »Pst!«, machte er. »Das Graben hat aufgehört.«
    Das stimmte. Bedeutete das, dass Giles sie gehört hatte? Dass er Desmond gefunden hatte? Oder machte Letzterer nur eine Pause?
    Kurz darauf betraten sie eine Lichtung und erblickten Giles, der neben Desmond stand und ihm eine Pistole an den Kopf hielt. Ihrem Vetter troff der Schweiß von der Stirn, und seine Schaufel lag auf dem Boden.
    Als Giles Ned und sie sah, wich ihm die Farbe aus dem Gesicht. An seinen Augen war abzulesen, wie besorgt er um sie war, doch als er Ned ins Visier nahm, war sein Blick tödlich. »Wie ich sehe, legst du es darauf an zu sterben, Ned«, stieß er hervor. »Oder ist es dir lieber, wenn ich deinen Vater erschieße?«
    »Das wagst du nicht!«, rief Ned. »Wenn du das tust, dann … dann schneide ich Minerva die Kehle durch!«
    »Dann werdet ihr beide sterben, du
und
dein Vater.« Giles zog die andere Pistole aus der Jackentasche und richtete sie auf Neds Kopf. »Und dann habt ihr nichts mehr von dem Schatz!«
    »Hör auf mit diesem Unsinn, Sohn!«, rief Desmond mit weit aufgerissenen Augen. »Lass sie los! Sie ist deine Cousine, um Gottes willen!«
    Der Druck an ihrem Hals ließ etwas nach. »Sie bekommt alles«, klagte Ned. »Sie und ihre verdammten Geschwister! Das ist nicht gerecht!«
    Giles starrte ihn grimmig an. »Dir bleibt nichts anderes übrig, als sie loszulassen. Je schneller du es einsiehst, desto besser.«
    »Damit du mich und Vater wegen unbefugten Betretens des Landes oder aus einem anderen erfundenen Grund verhaften lassen kannst? Ich habe auf der Hochzeit deine Freunde gesehen – lauter einflussreiche Herren. Du wirst Vater und mich ruinieren!«
    »Er wird nichts dergleichen tun, das verspreche ich«, redete Minerva ihm zu. »Ich werde es nicht zulassen. Wir sind schließlich eine Familie.«
    »Das sagst du jetzt«, erwiderte Ned. »Aber wenn ich dich loslasse, lasst ihr uns beide wegsperren.«
    »Und du glaubst, sie lassen dich nicht wegsperren, wenn du Minerva umbringst, du Idiot?«, rief Desmond. »Sie werden dich sogar hängen! Hör auf mit dem Unsinn und denk wenigstens ein Mal in deinem Leben nach!«
    Ned erstarrte ob der Beleidigungen seines Vaters. »Dafür nehme ich sie mit und lasse dich hier mit Masters allein! Soll er dich ruhig erschießen – was kümmert es mich?« Er schloss seinen Arm fester um ihre Taille und zerrte sie in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Warte!«, rief Giles. »Wie wäre es, wenn wir versprechen, euch nicht den Behörden übergeben? Und euch helfen, den Schatz zu finden.«
    Minerva nahm den Faden auf. »Wir haben eine bessere Karte von der Gegend«, erklärte sie. »Sie ist in meiner Tasche.« Könnte sie Ned doch nur dazu bringen, das Messer von ihrem Hals zu nehmen … »Wenn ihr sie mit eurer Karte vergleicht, könnt ihr genau sehen, wo der Schatz vergraben ist.«
    »Woher wisst ihr überhaupt von unserer Karte?«, fragte Desmond.
    »Ich habe meine Quellen«, antwortete Giles. »Und die sagen, ihr habt eine Karte, die zeigt, wo Mainwaring seine Juwelen vergraben hat.«
    Desmond schüttelte den Kopf. »Keine Juwelen, sondern spanisches Gold. Es ist ein Vermögen wert.«
    »Nun, du wirst keine Unze davon zu Gesicht bekommen, wenn du deinen verfluchten Sohn nicht dazu bringst, meine Frau gehen zu lassen!«, knurrte Giles.
    »Ned, bitte!«, rief Desmond.
    »Diese andere Karte«, zischte Ned Minerva ins Ohr. »Glaubst du wirklich, ihr könnt das Gold damit finden?«
    »Ich habe die beiden Karten nebeneinandergelegt«, erklärte sie, »und für mich sieht es so aus, als wäre das Gold gleich am Teich vergraben. Wenn du

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