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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Diener entgegen, bevor er sich hinsetzte. Er wartete, bis sich der junge in Livree gekleidete Pferdeknecht auf dem rückwärtigen Sitz niedergelassen hatte, dann ließ er die Pferde antraben. Mrs Plumtree winkte ihnen noch einmal und verschwand durch den Torbogen.
    Als sie die Auffahrt hinunterfuhren, musterte Giles Minerva verstohlen. Ihre Aufmachung schien dazu gedacht zu sein, seine Begierde zu schüren. Diese vielen kleinen Posamentenverschlüsse – sie lockten ihn regelrecht, sie einen nach dem anderen zu öffnen. Und ihr Mieder war gerade eng genug, dass er sich fragte, wie es wohl wäre, in ihr Korsett zu greifen, das seine üppigen Kostbarkeiten kaum zu halten vermochte.
    Eine lockige Haarsträhne hatte sich aus ihrer Frisur gelöst, und es drängte ihn, sie ihr aus dem Gesicht zu streichen. Oder ihr die Haube vom Kopf zu ziehen, damit ihre berauschende Lockenpracht auf ihre schmalen Schultern herabfallen konnte …
    Großer Gott! »Berauschende Lockenpracht« – er musste den Verstand verloren haben. Wie schaffte sie es nur bei jeder Begegnung, seine Sinne derart zu verwirren?
    An der Straße angekommen, wollte er nach links abbiegen, aber sie legte ihre Hand auf seine. »Lass uns doch in die andere Richtung fahren, ja?«
    Er sah sie verwundert an. »Das ist keine besonders schöne Fahrstrecke.«
    »Wieso? Ich finde sie recht hübsch«, entgegnete sie mit einem koketten Blick, bei dem alle seine Alarmglocken zu schrillen begannen. Sie wusste ganz genau, was sie mit ihm machte. Die neckische Verführerin hatte ihre wahre Freude daran und wollte wahrscheinlich sogar Vorteil daraus ziehen.
    »Hast du ein bestimmtes Ziel, wo du hinmöchtest, Minerva?«
    »Nein, nein, keineswegs. Ich … fahre nur lieber diesen Weg.«
    Er glaubte ihr nicht, aber er ließ es dabei bewenden. Vorerst. Bis er herausgefunden hatte, welches Spiel sie spielte.
    Er lenkte die Pferde nach rechts.
    Minerva lehnte sich zufrieden zurück. »Dann erzähl mir doch, Giles, was du zu meinen Brüdern gesagt hast, dass sie mich noch gestern Abend ins Verhör genommen haben.«
    »Dass zwischen uns mehr ist, als es den Anschein hat.«
    Sie drehte sich zu dem Knecht um, dann senkte sie die Stimme. »Machst du dir keine Sorgen, dass ich die Wahrheit über unsere Begegnung damals beim Maskenball offenbare?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es wäre deinen Zwecken nicht dienlich. Und du bist äußerst praktisch veranlagt.«
    »Praktisch! Wenn du mir schmeicheln möchtest, musst du es anders anstellen.«
    Giles sprach ebenfalls mit gedämpfter Stimme. Er glaubte zwar nicht, dass sein Knecht ihn hören konnte – dazu war das Hufklappern der Pferde zu laut –, aber er ging lieber auf Nummer sicher. »Du hast mir gesagt, wir tun nur so, als wären wir einander versprochen. Davon, dass ich mich bemühen muss, dir zu schmeicheln, war nicht die Rede.«
    Sie lachte. »Wäre es denn eine so unangenehme Aufgabe?«
    »Natürlich.« Er steuerte den Zweispänner um eine scharfe Kurve. »Du bist Schriftstellerin und erwartest sicherlich die schönsten aller Komplimente. Und nachdem ich mich gestern Abend noch mit deinen Brüdern befassen musste und heute in aller Herrgottsfrühe aufgestanden bin, um ein paar Arbeiten für einen bevorstehenden Prozess zu erledigen, bevor wir uns sehen, hatte ich kaum Zeit, mich adäquat vorzubereiten.«
    Sie schaute immer wieder nach vorn, als hielte sie nach irgendetwas Ausschau. »Ich dachte, ihr Anwälte hättet eine natürliche Veranlagung dazu, lange Reden zu schwingen.«
    »Also gut.« Er räusperte sich. »Lady Minerva, Sie werden des Versuchs angeklagt, den Seelenfrieden eines hoch geschätzten Anwalts zu stören. Bekennen Sie sich schuldig?«
    Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. »Das kann man ja wohl kaum eine Rede nennen.«
    »Es ist die einzige Art von Rede, auf die wir Anwälte uns verstehen. Bekennst du dich schuldig?«
    »Nein, nicht schuldig.«
    »Ich habe eine Menge Beweise, die auf das Gegenteil hindeuten. Zum Beispiel schreibst du Bücher über mich.«
    »Dieser Beweis ist nicht stichhaltig. Ich habe sie nicht geschrieben, um deinen Seelenfrieden zu stören, weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass du sie lesen würdest. Ich habe sie einzig aus Lust und Laune geschrieben. Also vergiss deinen Beweis!« Sie beugte sich vor. »Kann dieser Zweispänner nicht schneller fahren?«
    Er überging ihre Bemerkung und trieb die Pferde nicht an. Wenn sie etwas von ihm haben wollte,

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