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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Schweiß und Staub und purer Männlichkeit. Minerva spürte, wie sich seine strammen Schenkel unter ihrem Gesäß anspannten und sein Atem die Bänder ihrer Haube streifte. Das Schlimmste von allem aber war, dass er fortfuhr, ihren korsettierten Bauch mit langsamen, verführerischen Bewegungen zu streicheln, und in ihr das Verlangen nach mehr weckte.
    Was tat er nur? Er musste den Verstand verloren haben. Sie drohten, jeden Moment entdeckt zu werden, und er …
    Oh Gott! Nun zog er ihr auch noch die Haube vom Kopf. Dann reichte er sie ihr und erdreistete sich, ihr einen Kuss aufs Haar zu drücken. Es war der reinste Irrsinn!
    Es war berauschend. Von einem Mann in den Armen gehalten zu werden. Ihm so nah zu sein. Die Wärme seines Körpers zu spüren. Sie hätte ihn wenigstens mit einem strengen Blick strafen müssen. Minerva verstand es sehr gut, Avancen von Männern auf diese Weise im Keim zu ersticken.
    Doch sie saß da und unternahm gar nichts, weil sie das erregende Gefühl, etwas Gefährliches zu tun, viel zu sehr genoss.
    Das erregende Gefühl, es mit Giles zu tun. Dass sie jeden Augenblick erwischt werden konnten, steigerte diese Erregung sogar noch.
    Minerva hörte, wie Desmond Ned dazu anhielt, sich zu beeilen. Sie spürte, wie der erste Stiefel auf den Boden gesetzt wurde, doch ihre Aufmerksamkeit galt allein Giles, der nun ihre Stirn küsste, ihre Wangen, ihr Ohr. Die Bartstoppeln an seinem Kinn scheuerten an ihrer empfindlichen Haut, und sie hätte sich ihm furchtbar gern zugewandt, um ihm ihren Mund darzubieten.
    Warum musste er auch so gut darin sein? Und warum musste sie jedes Mal dahinschmelzen, wenn er sie zu liebkosen begann?
    »Vorwärts, gehen wir!«, sagte Desmond.
    Sie zuckte zusammen und dachte eine Schrecksekunde lang, er hätte sie entdeckt. Giles hörte auf, sie zu streicheln, legte den Kopf schräg und spähte um die Ecke des Paravents.
    »Wir sind reichlich spät dran«, fuhr Desmond fort. »Ich hätte mir das Rennen meines Vetters besser nicht angesehen.«
    Nun waren Schritte in Richtung Tür zu hören. »Wenn du dank des verdammten Idioten etwas Geld gewonnen hättest, hätte es sich wenigstens gelohnt«, meinte Ned.
    »Erinnere mich nicht daran! Ich hätte mich hüten sollen, gegen Gabriel zu wetten. Der verfluchte Schweinehund hat das Rennen wahrscheinlich irgendwie manipuliert.«
    Minerva erstarrte. Wieso hegten ihre Vettern nur einen solchen Groll gegen ihre Familie? Warum mussten sie immer solche gemeinen Dinge sagen?
    Die Tür wurde geöffnet. Als Minerva die beiden auf den Flur hinaustreten hörte, hielt sie die Luft an und schöpfte erst wieder Atem, als die Tür zufiel. Bei dem Geräusch, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte, entfuhr ihr jedoch ein frustriertes Stöhnen.
    »Wir müssen ihnen folgen«, wisperte sie und sprang von Giles’ Schoß.
    Giles erhob sich mit sonderbar steifen Bewegungen. »Wir würden es nicht einmal zu meiner Kutsche schaffen, bevor sie den Hof verlassen. Aber für den Fall, dass sie zum Gut fahren, sollten wir dort nachsehen.«
    »Ja, das sollten wir.«
    Minerva setzte ihre Haube wieder auf, während Giles mit der Haarnadel in der Hand zur Tür ging. »Doch erst einmal müssen wir rasch von hier verschwinden, bevor ihnen einfällt, dass sie noch etwas vergessen haben.«
    Sie nickte zustimmend und beobachtete, wie er die Tür abermals mithilfe der Haarnadel öffnete. Sie verließen das Zimmer und gingen zur Treppe. Als sie Desmonds Stimme von unten hörten, blieben sie ruckartig stehen.
    »Ich soll abreisen? Was soll das heißen? Ich habe gutes Geld für mein Zimmer bezahlt!«
    »Ich kann Ihresgleichen nicht im Haus haben, wenn wichtige Persönlichkeiten hier zu Gast sind«, sagte der Wirt.
    »
Meines
gleichen! Ich werde Ihnen …«
    »Sie sind mir schon immer verdächtig vorgekommen mit Ihrem Gerede, dass Sie Moorhühner jagen wollen, wo es hier in der Gegend gar keine gibt. Und das Unbehagen, das seine Lordschaft äußerte, hat meinen Verdacht bestätigt.«
    »Seine Lordschaft?« Desmond fluchte vernehmlich. »Ich nehme an, einer meiner Vettern hat mich gesehen und will Unfrieden stiften. Wenn diese Sharpes …«
    »Er heißt nicht Sharpe. Brechen Sie schleunigst auf, hören Sie? Packen und verschwinden Sie, bevor er Wind davon bekommt, dass Sie hier sind!«
    »Wer
ist
der Mann?«
    »Lord Manderley, und er ist ein feiner Herr.«
    »Manderley ist hier?«, quiekte Desmond.
    Minerva sah Giles an. »Ich dachte, du hättest ihn erfunden«, flüsterte

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