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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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begeistert davon wäre, sich eine Gerichtsverhandlung anzusehen. Sie verschlingt jede Ausgabe der
Londoner Strafgerichtsverfahren
und der
Newgate-Verbrecherchronik
, von meinen Büchern ganz zu schweigen. Und es ist ja nun wirklich nicht gefährlich. Giles wird dort sein.«
    »Er wird aber zu tun haben«, entgegnete Stoneville. »Er kann nicht auf euch aufpassen.«
    »Dann begleite du uns!«, schlug sie vor.
    »Ich kann nicht. Mein Treffen mit den Pächtern ist in drei Tagen, und ich muss mich vorbereiten. Ich habe sie seit meiner Rückkehr aus Amerika noch nicht gesprochen, deshalb kann ich diese Zusammenkunft nicht verschieben.«
    »Nun, dann nehmen wir eben Freddy mit«, sagte sie.
    »Und das soll mich beruhigen?«, brummte Stoneville.
    Minerva schob trotzig das Kinn vor. »Wirklich, Oliver, seit wann bist du so ein altmodischer Spaßverderber?«
    »Ich war schon immer einer.« Ihr Bruder warf ihr ein knappes Lächeln zu. »Ich habe es nur hinter meinem ausschweifenden Lebensstil versteckt.«
    »Ich wünschte, du würdest es wieder verstecken«, entgegnete sie pikiert. »Es regt mich nämlich ziemlich auf.«
    Giles fand, dass es Zeit war einzuschreiten. »Ich verspreche dir, Stoneville, dass deine Frau und deine Schwester in völliger Sicherheit sein werden.«
    »Du weißt es vielleicht nicht, Masters, doch Maria erwartet ein Kind. Ich möchte nicht das Risiko eingehen, dass ihr – oder dem Baby – irgendetwas zustößt.«
    »Ich werde veranlassen, dass einer meiner Gehilfen während der Verhandlung bei Lady Stoneville und Minerva sitzt, und danach werde ich sie begleiten, wohin auch immer sie gehen. Ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich sie genauso gut beschützen werde, wie du es tun würdest.«
    »Einen deiner Gehilfen?«, fragte Minerva erstaunt. »Du hast mehr als einen, Giles?«
    »Die meisten angesehenen Anwälte haben mehrere.«
    »Oh.«
    Ihre überraschte Reaktion bestätigte ihm, dass es eine gute Idee war, sie in den Gerichtssaal einzuladen. Sie musste etwas anderes in ihm sehen als den Schurken, dem man nicht vertrauen konnte. Sie musste ihn sehen, wenn er in seinem Element war, vor allem in Anbetracht des Eindrucks, den sie am Nachmittag von ihm gewonnen hatte, als er in Desmonds Zimmer eingebrochen war.
    »Du siehst also«, fuhr er fort, »dass du dir keine Sorgen machen musst, Stoneville. Ich werde gut auf deine beiden Frauen aufpassen.«
    »So gut, wie du heute aufgepasst hast?«, erwiderte Stoneville.
    »Das darfst du
ihm
nicht anlasten«, erklärte Minerva zu seinem Erstaunen. »Es war meine Schuld. Aber bist du nicht froh, dass wir Desmond und Ned gefolgt sind? Wir haben an einem Nachmittag mehr erfahren als in all den Jahren, seit Mama und Papa gestorben sind.«
    Stoneville verschränkte die Arme vor der Brust. »Ja, es ist höchste Zeit, dass ihr mir davon erzählt.«
    Giles hatte kaum angefangen, als Jarret das Arbeitszimmer betrat.
    »Ich dachte, du wolltest ein Auge auf Gabe haben«, sagte Stoneville.
    »Er hat mich abgehängt. Wir haben in der Schankstube getrunken, und dann ist er plötzlich verschwunden. Ich habe nach ihm gesucht, doch seine Kutsche war fort. Anscheinend hat er keinen Wert auf die Gesellschaft seines älteren Bruders gelegt.«
    »Ach herrje!«, murmelte Minerva mit besorgter Miene.
    Stoneville seufzte. »Kein Grund zur Beunruhigung. Der Junge braucht einfach nur ein bisschen Zeit für sich.«
    Was Gabriel Sharpe brauchte, war ein ordentlicher Tritt in den Allerwertesten, aber das sagte Giles natürlich nicht laut. Zum einen würden sie es aus seinem Mund höchst merkwürdig finden, und zum anderen schien Minerva diese Ansicht nicht unbedingt zu teilen. Zudem hatte Gabe am Nachmittag, als Miss Waverly ihm den Marsch geblasen und ihn herausgefordert hatte, schon genau das bekommen, was er brauchte.
    »Als ich hereinkam, habt ihr über Desmond gesprochen«, bemerkte Jarret.
    »Richtig.« Giles berichtete ihnen alles, was er und Minerva erfahren hatten. Als er auf die Karte zu sprechen kam, horchte Stoneville auf.
    »Seid ihr sicher, dass es eine Karte des Gutes war?«
    »Nein«, sagte Minerva. »Das ist es ja.«
    »Gib mir ein Blatt Papier, und ich male sie dir auf«, erklärte Giles.
    Er spürte, wie Minerva ihn beobachtete, während er zeichnete, und als er ihr die Skizze gab, sah sie ihn verblüfft an. »Genau so hat sie ausgesehen, wenn ich mich recht mich erinnere! Wie hast du …?«
    »Masters hatte schon immer ein erstaunliches Gedächtnis für Bilder und das

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