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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Frühstück auch recht eigenartig verhalten. Er trifft sich heimlich mit ihr! Und dafür kann es verdammt noch mal nur einen Grund geben.«
    »Ich bitte dich, Oliver!«, wandte Hetty ein. »Du kannst es dem Mann nicht verübeln, dass er ein bisschen Zeit mit ihr allein verbringen will. Du bist immer ein richtiger Brummbär, wenn er herkommt.«
    »Weil ich weiß, was er im Schilde führt!«, rief Oliver aufgebracht. »Denn genau das würde ich auch im Schilde führen, wenn ich an seiner Stelle wäre.« Er marschierte zur Tür. »Ich wusste, dass ich ihm Verstand hätte einprügeln sollen, als ich Gelegenheit dazu hatte.«
    »Was hast du vor?«, fragte Hetty.
    »Ich werde die beiden finden, und wenn ich die Hunde auf sie ansetzen muss! Der verdammte Kerl wird meine Schwester nicht entehren!«
    »Ich komme mit.« Hetty sah sich nach ihrem Stock um.
    In diesem Moment kam Celia in die Bibliothek. »Auf wen will Oliver die Hunde ansetzen?«
    »Auf Mr Masters und Minerva«, entgegnete Hetty und holte ihren Stock aus der Ecke. »Mr Pinter hat Mr Masters herfahren sehen, aber da er sich nicht bei uns hat blicken lassen, vermuten wir, dass sich die beiden heimlich irgendwo auf dem Gut getroffen haben.«
    Celia sah Mr Pinter empört an. »Dann spionieren Sie
uns
also nun in Großmutters Auftrag nach?«
    »Nicht allen von Ihnen«, erwiderte er. »Nur denjenigen, die Schwierigkeiten machen.«
    Seine freche Bemerkung gab Hetty zu denken. Mr Pinter machte nie freche Bemerkungen. Sie gab vor, ihr Schultertuch zu suchen, und behielt die beiden unauffällig im Auge.
    Celias Wangen färbten sich rosig. »Zu denen zählen Sie mich wohl auch.«
    Mr Pinter verzog den Mund zu einem Lächeln, doch sein Blick blieb ernst. »Wenn Sie sich den Schuh anziehen wollen, Gnädigste …«
    »Ich wäre an Ihrer Stelle sehr vorsichtig, Mr Pinter«, erwiderte Celia kühl. »Sollten Sie anfangen, mir nachzuspionieren, könnte es passieren, dass Sie unversehens in den Lauf eines Gewehrs blicken.«
    »Wenn ich Ihnen nachspioniere«, entgegnete er schlagfertig, »merken Sie es gar nicht.«
    Hetty hatte genug gehört. »Komm, Celia! Ich denke, du solltest mich und Oliver begleiten.«
    Ohne Mr Pinter weiter zu beachten, ging Celia zur Tür. Hetty beobachtete, wie er ihr nachschaute, und als er einen anerkennenden Blick auf ihr Gesäß warf, stöhnte sie leise.
    Womöglich stand ein neues Problem ins Haus. Sie mochte Mr Pinter zwar, doch als Oliver vorgeschlagen hatte, ihn zu engagieren, hatte sie Nachforschungen angestellt und einige Dinge erfahren, die vermutlich nicht einmal Oliver wusste. Zum Beispiel, dass der Mann ein Bastard war, mit einer Hure als Mutter und einem unbekannten Vater.
    Hetty hatte nichts dagegen gehabt, dass Oliver eine katholische Amerikanerin ohne Rang und Namen geheiratet hatte und Jarret eine Brauerin mit einem unehelichen Sohn. Maria war immerhin eine Erbin, und Annabel stammte aus gutem Hause. Und selbst der verruchte Mr Masters war der Sohn eines Viscounts.
    Sie war sich jedoch nicht so sicher, ob sie den unehelichen Sohn einer Hure in der Familie haben wollte. Andererseits schien Celia Mr Pinter gar nicht besonders zu mögen, also machte sie sich vielleicht ganz umsonst Sorgen.
    »Willst du nun mit oder nicht?«, rief Oliver vom Korridor aus.
    »Wir kommen ja schon!«, flötete Hetty.
    Wie sie im »Fall Pinter« verfahren wollte, würde sie sich später überlegen.

14
    Minerva sah Giles verblüfft an. Sie hatte sich bestimmt verhört. »Was?«
    »Deine Kleider. Zieh sie aus!« Seine Augen leuchteten verheißungsvoll, als er Jacke und Weste ablegte. »Du kannst in der Unterwäsche schwimmen. Die ist im Nu wieder trocken.«
    »Aber meine Haare …«
    »Wenn du sie hinterher gut unter deiner Haube versteckst, merkt es keiner.«
    Ihr stieg die Hitze ins Gesicht, als er seine Stiefel auszog, dann Hose und Strümpfe. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
    Doch die Vorstellung, sich bis aufs Hemd auszuziehen und in der freien Natur ins Wasser zu springen, ließ sie wohlig erschaudern. Wie gelang es ihm nur immer wieder, in ihr das Verlangen zu wecken, unanständige Dinge zu tun?
    Und nun zog er sich auch noch sein Hemd über den Kopf und warf es auf die Decke. Allmächtiger! Sie hatte ihre Brüder zufällig ein-, zweimal mit nacktem Oberkörper gesehen und wusste, wie eine Männerbrust aussah, aber Giles bot ohne Hemd einen wahrhaft herrlichen Anblick. Er hatte prächtige Brustmuskeln, die mit braunen Härchen überzogen

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