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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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waren. Sie liefen über dem Bauch zu einer schmalen Linie zusammen, die in seiner Unterhose verschwand.
    In seiner Unterhose, die auffallend gewölbt war.
    Sie schaute ruckartig wieder nach oben und stellte fest, dass auch er sie musterte. Es sah aus, als stellte er sie sich nackt vor. »Ich würde fast alles dafür tun, dich in deinem Hemdchen zu sehen, Liebste. Zum Teufel, ich würde fast alles dafür tun, dich einfach nur mit offenem Haar betrachten zu dürfen!«
    Himmel, er gab ihr das Gefühl, ein richtiges Luder zu sein. Und sie fand Gefallen an diesem Gefühl. »Etwa so?«, fragte sie, legte ihre Haube ab und löste langsam eine Haarnadel nach der anderen.
    Seine Augen erschienen so dunkel wie Schiefer, als ihre Locken auf ihre Schultern herabfielen. »Gott, es sieht noch schöner aus, als ich es mir vorgestellt habe!«
    Er kam auf sie zu, griff ihr voller Bewunderung ins Haar und raunte ihr mit heiserer Stimme zu: »Ich habe seit sechs Jahren darauf gewartet, dich so zu sehen – seit der Wochenendgesellschaft, die wir damals auf unserem Anwesen in Berkshire gegeben haben. Weißt du noch? Du warst mit deinen Brüdern da.«
    Ihr Herz schlug höher. »Es überrascht mich, dass
du
es noch weißt.«
    Er raffte ihre Haare über ihrer Schulter zusammen, drehte Minerva um und begann, ihr Kleid aufzuknöpfen. »Ich konnte es nicht vergessen«, erklärte er. »Am ersten Abend hast du ein elegantes Abendkleid getragen, das tief genug ausgeschnitten war, um einen Mann in die Knie zu zwingen.«
    Er zog ihr Kleid herunter, sodass es als Musselinhäufchen zu ihren Füßen zusammenfiel, und entledigte sie ihres Reifrocks. »Du hattest die Haare hochgesteckt, aber eine lange Ringellocke hing genau hier herab.« Er zog mit den Fingern eine Linie von ihrem Hals bis zum Rand ihres Korsetts. »Ich habe mich der Fantasievorstellung hingegeben, ich könnte einfach daran ziehen, und dann würden deine Locken herabfallen wie ein Vorhang, und ich bekäme dich endlich mit offenem Haar zu sehen.«
    Einen Moment lang ließ sie sich von der Sehnsucht in seiner Stimme betören, doch dann kehrte die Erinnerung zurück. Sie drehte sich ruckartig zu ihm um. »Deine Begeisterung für mein Haar hat allerdings nicht lange angehalten. Noch am selben Abend bist du mit einer Witwe entschwunden, und wir haben das ganze Wochenende nichts mehr von dir gesehen.«
    Er stutzte. »Aber das war doch nur, weil …« In seinem Gesicht malte sich Verdruss.
    »Weil?«, fragte sie kühl.
    Sein Lächeln war eindeutig aufgesetzt. »Weil
du
nicht zu haben warst.«
    Er hatte ursprünglich etwas anderes sagen wollen, dessen war sie sich beinahe sicher. Sie wandte sich mit skeptischer Miene ab, doch er hielt sie fest und begann, die Verschlüsse ihres Korsetts zu öffnen. »Erinnerst du dich nicht mehr? Damals hat Winthrop, dieser Narr, dich hofiert. Er ist dir nicht von der Seite gewichen.«
    Sie hatte Lord Winthrop, der fünf Kinder hatte, für die er unbedingt eine Mutter brauchte, völlig vergessen gehabt. »Ich dachte, ich werde ihn nie los! Er ist mir überallhin gefolgt wie ein Schoßhund.«
    Als Giles ihr das Korsett abgenommen hatte, drehte sie sich wieder zu ihm um. »Aber gib es zu, auch wenn er nicht da gewesen wäre, hättest du keinen Versuch unternommen, dich mir zu nähern.«
    »Wohl wahr. Du hast mir seinerzeit des Öfteren den Kopf abgerissen.«
    Sie öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder. Er hatte recht.
    »Und gleich wirst du es wieder tun«, schob er nach.
    »Warum?«
    Er grinste. »Darum.« Und dann packte er sie ohne Vorwarnung und trug sie zum Teich.
    »Giles Masters, wage es ja nicht!«, rief sie und versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien. »Ich sagte doch, ich kann nicht …«
    Er warf sie in den Teich. Sie wurde von Panik befallen, als sie unterging, doch sie beruhigte sich gleich wieder, als ihr Bein den Boden berührte und sie feststellte, dass das Wasser höchstens anderthalb Meter tief war.
    Sie tauchte auf und funkelte ihn wütend an. Und was machte er? Der Schurke stand knietief im Wasser und hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Das hältst du wohl für lustig, ja?« Sie watete auf ihn zu und richtete den Blick unvermittelt auf eine Stelle hinter ihm. »Nun, du wirst es weniger lustig finden, wenn dich diese Schlange da beißt.«
    Als er sich umsah, stürzte sie sich auf ihn, umklammerte seine Wade und zog daran. Er ruderte mit den Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, doch es nützte alles nichts – er fand

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