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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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letzte Mensch auf der Welt, den ich verdächtigen würde. Oliver hat euren Vater wegen seiner Seitensprünge gehasst, das ja, doch er hat ihn für die Umsicht bewundert, mit der er das Gut geführt hat. Und eure Mutter …« Er schüttelte den Kopf. »Nichts auf der Welt hätte Oliver dazu bringen können, sie zu erschießen.«
    Sie sah ihm forschend ins Gesicht. »Die Klatschmäuler haben verbreitet, er habe sie versehentlich erschossen, als sie zwischen ihn und Vater getreten ist.«
    »Die Klatschmäuler reden viel, wenn der Tag lang ist. Sie haben auch behauptet, dein Bruder habe euren Vater erschossen, um an sein Erbe zu kommen. Wäre es so gewesen, dann hätte er sich danach auf jeden Fall sehr merkwürdig verhalten: Er schloss das Gut und begann, sich mit Alkohol und Frauen zugrunde zu richten. So benimmt sich keiner, der endlich sein lang ersehntes Erbe bekommen hat.«
    Sie lächelte gerührt. »Und schon sind alle Gerüchte entkräftet. Du bist ein echter Schatz.«
    »Das ist das Netteste, was du jemals zu mir gesagt hast.« Er erwiderte ihr Lächeln.
    »Ich war wirklich schrecklich zu dir, nicht wahr?«
    »Hätte schlimmer sein können.« Und nachdem er erfahren hatte, wie sehr er sie an jenem Abend auf dem Maskenball verletzt hatte, wusste er auch, warum sie so zu ihm gewesen war. Er wandte sich wieder dem ursprünglichen Thema zu. »Meinst du, Oliver würde mir sagen, was er damals gesehen hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es hat Jahre gedauert, bis er bereit war, mit
uns
darüber zu sprechen, und er hat sich jedes Wort mühsam abgerungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ausführlicher dazu Stellung nehmen möchte.«
    »Also gut«, meinte Giles. »Dann werden wir uns später noch einmal mit diesem Punkt befassen.« Er stand auf und reichte ihr die Hand. »Lass uns diesen Ort verlassen, ja? Wir haben für heute genug Tod und Blut und schlechte Erinnerungen gehabt.«
    »Ganz gewiss.« Sie ließ sich von ihm aufhelfen, und als er sie in seine Arme zog, hätte er sie beinahe geküsst.
    Dann fiel sein Blick jedoch auf die Hütte, und er überlegte es sich anderes. Dies war nicht der richtige Ort dafür. Er ging zu seiner Stute und band sie los. Dann bot er Minerva seinen Arm und schlenderte mit ihr und dem Pferd über eine Wiese.
    Als er am Waldrand stehen blieb, um sein Pferd anzubinden und die Satteltaschen mit dem Picknick herunterzunehmen, fragte sie: »Wohin gehen wir?«
    Er warf sich die Satteltaschen über die Schulter und führte Minerva auf einem ausgetretenen Pfad in den Wald. »Zu dem Teich, in dem wir Jungs früher geschwommen sind.«
    »Es gibt einen Teich auf dem Gut?«
    »Er ist nicht viel größer als ein Tümpel, aber er ist sehr hübsch und abgelegen genug für unser Picknick.«
    Als er ihr einen vielsagenden Blick zuwarf, schaute sie weg.
    Sein Herz setzte einen Schlag aus. »Oder hast du deine Meinung geändert?«
    Sie spielte die Unschuldige und sah ihn mit großen Augen an. »Worüber?«
    Er runzelte die Stirn. »Du weißt verdammt gut, worüber. Du hast gesagt, du möchtest eine Kostprobe.«
    »Nun, selbstverständlich will ich eine Kostprobe«, entgegnete sie und blickte ihn schalkhaft an. »Picknicks sind doch dazu da, Dinge zu kosten, nicht wahr?«
    »Du quälst mich mit Absicht, oder?«
    Ein verschmitztes Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie seinen Arm losließ und fröhlich vor ihm den Pfad hinunterhüpfte. »Ich? Dich quälen? Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Dann sollte ich dir vielleicht schleunigst in Erinnerung rufen, was du deinen eigenen Worten zufolge von mir haben wolltest«, knurrte er und setzte ihr nach.
    Sie lachte. »Dazu musst du mich erst mal fangen!« Damit drehte sie sich um und lief los.
    Er beschleunigte seine Schritte, machte sich jedoch nicht die Mühe, ihr nachzujagen. Der Pfad endete am Ufer des Teichs, und wenn sie nicht vorhatte, sich durchs Unterholz auf die andere Seite zu schlagen, was er sehr bezweifelte, würde er sie ohnehin erwischen.
    Und genau wie er erwartet hatte, lief sie am Teich auf und ab und suchte nach einem Fluchtweg, als er den Pfad herunterkam. »Auf der anderen Seite ist der Wald lichter, das ist der einzige Ausweg.« Er öffnete eine Satteltasche, holte eine Decke heraus und breitete sie auf dem Boden aus. »Es sei denn, du kannst schwimmen.«
    Sie drehte sich mit einem Funkeln in den Augen zu ihm um, das sein Blut in Wallung brachte. »Das gehört leider nicht zu meinen Fähigkeiten.«
    »Würdest du es gern

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