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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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mir zu unterhalten. Ich sitze hinten zwischen Lola (die mir etwa alle zwei Sekunden die Farbe der Autos ins Ohr schreit, die wir überholen) und Raffy (der mit den Patschehändchen Frischkäsesandwiches zermatscht und mir dann auf die Jeans schmiert).
    Weil Delilah darauf besteht, berichte ich in allen Einzelheiten von meinem Rendezvous mit Joel, aber ich muss kämpfen, um mir bei Lolas Gebrüll und Raffys manischem Gelächter Gehör zu verschaffen. Um ehrlich zu sein, ist mir das allerdings eine willkommene Ablenkung; es ist mir ohnehin etwas unangenehm, meine Verabredung in einem öffentlichen Plenum zu besprechen. Eigentlich wollte ich Delilah alles haarklein erzählen, sobald wir bei meinen Eltern sind, natürlich unter vier Augen, versteht sich. Sonst würde Mum an mir kleben wie eine Klette, die Gute.
    »Ja, Schätzchen, das ist ein rotes Auto, du kluges Kind!« Delilah dreht sich um und strahlt Lola an, dann fällt ihr Blick auf meine frischkäseverkrusteten Beine. »LASS DAS, Raff! Die arme Tante Tivie. Gib ihr ein Küsschen und entschuldige dich bei ihr.«
    »Hi, Tivie, hi, ’tsuldigung, Tivie, ’tsuldigung Mummy, tut mir leid«, nuschelt er reumütig und schaut mich dann durch seine langen Wimpern mit Unschuldsblick an. Dann zieht er einen Schmollmund und beugt sich in seinem Kindersitz zu mir rüber, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben, sodass ich denFrischkäse nicht nur an den Hosenbeinen, sondern auch im Gesicht habe.
    Will, der kluge Mann, ignoriert uns allesamt und konzentriert sich ganz aufs Fahren. Vermutlich würde er an diesem Sonntagmorgen lieber irgendwo anders hinfahren als ausgerechnet zu seinen Schwiegereltern. Wir befinden uns nämlich auf unserer allmonatlichen Pilgerfahrt zum Lunch nach Norfolk. Dies ist Paragraf eins des schier endlosen Vertrags, den Delilah, Noah, Jonah und ich als Sprösslinge unserer Eltern unwissentlich unterschreiben mussten und der uns wesentlich enger an unser Elternhaus bindet, als uns lieb ist. Doch selbst Noah und Jonah kommen jeden Monat brav, ohne zu meckern, und würden es nicht wagen, mal einen Besuch auszulassen. Des Weiteren wird von uns erwartet, dass wir Weihnachten, Ostern, Muttertag, Vatertag sowie den Geburtstag unserer Mutter und unseres Vaters bei ihnen verbringen.
    »Jetzt erzähl schon!«, drängelt Delilah ungeduldig und dreht sich noch weiter zu mir herum, so sehr, dass ich schon fürchte, sie könnte sich was ausrenken. »Was ist dann passiert?«
    »Gar nichts«, murmele ich und fange an, stattdessen Raffy »Der Bus in der Stadt« vorzusingen, der sofort begeistert in die Hände klatscht und »Busss!« lispelt, wobei er Brotkrümel aus dem Mund in alle Himmelsrichtungen spuckt, die mir ins Gesicht sprühen. Ich will nicht vor versammelter Mannschaft von meinem Kuss mit Joel erzählen. Und tatsächlich war das auch alles: ein köstlicher Kuss, dann hat Joel mich in ein Taxi gesetzt und mir versprochen, sich bald bei mir zu melden.
    Geflissentlich überhöre ich Delilah und singe das Lied noch mal von vorne.
    »BUSSS!«, kreischt Raffy abermals entzückt, als hätte ich das Lied jahrelang nicht mehr gesungen.
    »ROTES AUTO, Mummydaddytivie, ROTES AUTO!«, quiektLola ganz aus dem Häuschen, als hätte sie gerade einen Außerirdischen mit vier Köpfen entdeckt und nicht das siebenundsiebzigste rote Auto innerhalb einer halben Stunde.
    Delilah ignoriert sie beide. »Ach komm schon, Evie«, bettelt sie. »Du kannst doch nicht einfach mitten in der Geschichte aufhören weiterzuerzählen! Jetzt wollen wir unbedingt wissen, wie es weitergeht, nicht wahr, Will?« Er gibt keine Antwort. »Nicht wahr, Will?«, zischt sie und stupst ihn in die Rippen.
    »Mhm«, entgegnet er wenig überzeugend.
    »Okay, er vielleicht nicht«, sagt sie missmutig, »aber ich schon. Heutzutage bin ich schon froh über das kleinste bisschen Romantik in meinem Leben«, fügt sie spitz hinzu.
    »Was soll das denn heißen?«, schießt Will zurück und wirft mir im Rückspiegel einen Blick zu, als wolle er sagen: »Da siehst du, was ich mir alles anhören muss.« Worauf ich schnell aus dem Fenster schaue. Ich kann es nicht ausstehen, in ihre Auseinandersetzungen hineingezogen zu werden. Außerdem müsste er doch inzwischen wissen, dass ich immer zu Delilah halte, egal ob sie im Recht ist oder nicht. Schließlich ist sie meine Schwester.
    »Genau, was ich gesagt habe«, gibt sie zurück. »Ich könnte mich nicht daran erinnern, dass du mich in letzter Zeit zu einem

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