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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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beste Warenlagermädel, das wir je hatten. Das sagen alle. Sharon meint sogar, du seiest wie geschaffen für diese Arbeit.«
    »Und, was hast du heute vor?«, fragte ich mit gespielter Fröhlichkeit, um möglichst schnell das Thema zu wechseln.
    Sie stellt die Tasse ab, setzt sich wie eine eifrige Musterschülerin auf die Sofakante und faltet die Hände, sodass man ihre perfekt manikürten Fingernägel sieht, die in einem entzückenden Nerzbraun lackiert sind. Ein Blick auf meine eigenen Nägel, und ich beschließe, sie heute Abend ordentlich auf Hochglanz zu polieren.
    »Also, ich habe einen ziemlich anstrengenden Tag vor mir«, sagt Carly, »denn ich muss tatsächlich, weißt du, wirklich arbeiten! Am Freitag hatte ich eine Besprechung mit Rupert, und heute möchte ich meine neuen Ideen und Konzepte in der Designerabteilung umsetzen, die dann letztendlich auf den ganzen Laden übertragen werden sollen. Wobei, das wollte ich dich die ganze Zeit schon fragen, ist heute Morgen eine Lieferung für mich angekommen?«
    Ich nicke und zeige ihr, was ich bisher ausgepackt habe.
    »Grandios.« Als ich die aufreizenden, gewagten, hoch geschlitzten, hauteng geschnittenen und tief dekolletierten Teile herausholen will, die heute Morgen mit Sams Lieferung gekommen sind, winkt sie jedoch abwehrend mit der Hand, steht auf und wendet sich zum Gehen. »Kannst du die für mich nach oben bringen? Du könntest mir ein bisschen helfen, wenn du nichts dagegen hast? Ich kläre das mit Sharon. Das geht sicher in Ordnung. Montags morgens ertrinkst du ja sicher nicht gerade in Bestellungen, oder?Obwohl die Kosmetikabteilung seltsamerweise recht gut besucht war, als ich eben vorbeigekommen bin. Gwen ist herumgerannt wie ein aufgescheuchtes Huhn. Aber egal, wir sehen uns dann gleich, Schätzchen!« Und damit ist auch schon wieder zur Tür hinaus.
    Die Kosmetikabteilung war recht gut besucht? Auf einmal bin ich völlig aus dem Häuschen und muss unbedingt mit eigenen Augen sehen, was da im Laden passiert, und außerdem will ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit Carly zusammenzuarbeiten. Vielleicht färbt ja ein wenig von ihrem Stil und ihrer Persönlichkeit auf mich ab. Irgendwie fürchte ich fast, ich brauche sie, damit die Sache mit mir und Joel klappt. Je mehr Zeit ich also mit ihr verbringe, desto besser. Ich weiß, eigentlich sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, weil ich sie hintergehe. Habe ich aber nicht. Carly ist befördert worden und hat ein fabelhaftes Jobangebot bekommen, sie hat jede Menge Freunde, und seien wir mal ehrlich, es mangelt ihr auch nicht an Aufmerksamkeit seitens des männlichen Teils der Bevölkerung. Mein Mitleid für sie hält sich also in Grenzen. Allein der Gedanke ist lächerlich.
    Ich lade mir die Arme voll mit Sachen und drücke die Tür des Warenlagers mit dem Allerwertesten auf, um sie anschließend hinter mir zufallen zu lassen, dann betrete ich die Verkaufsetage. Ich schaue auf, als ich lautes Stimmengewirr höre, und dann lasse ich vor Schreck beinahe die Kleider fallen, die ich in den Händen halte.
    Überall um mich herum wuseln Kunden durch die Kosmetikabteilung, greifen nach Parfumflakons, begutachten Lipgloss und betrachten gurrend die Auslagen. Vermutlich haben die hübschen Vintage-Artikel, die ich im Fenster drapiert habe, sie hereingelockt. Die habe ich Mannequins in Original-Fünfziger-Jahre-Kleidern in die Hand gelegt, die aussehen, als schauten sie prüfend in den Spiegel, um ihr Make-up ein wenig aufzufrischen. Das passtganz gut zu dem Fenster mit der männlichen Schaufensterpuppe mit der Schmuckschatulle von Tiffany’s in der Hand. Jedenfalls sitzen gerade Unmengen von Damen an den diversen Tischchen und probieren spielerisch die Schminkutensilien. Manche werden von pflichtbewussten Ehemännern begleitet, die mechanisch alles abnicken, was ihre Frauen ihnen zeigen, weil für sie ohnehin eins aussieht wie das andere. An ihren Gesichtern ist unschwer zu erkennen, wie gerne sie sich unauffällig aus dem Staub machen und nach unten in die Herrenabteilung entwischen würden.
    Und vor meiner Seifenpyramide scheint eine Handvoll Menschen fast darum zu rangeln, eine der Lavendelseifen zu ergattern. Gwen und Jenny wissen gar nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht, aber sie sind beide völlig aus dem Häuschen. Irgendwie haben sie es geschafft, sich die Arbeit einigermaßen aufzuteilen, aber es ist unschwer zu erkennen, dass sie dringend Hilfe brauchen. Darum winke ich Becky in der

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