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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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heute begleiten würdest.“ Dakota hätte nicht gedacht, dass Wallys Lächeln noch strahlender werden könnte. Nun, da er es sah, ging ihm das Herz auf. Bei dem Gedanken, dass er Wally so glücklich gemacht hatte, wurde ihm ganz warm ums Herz.
    „Danke.“ Wally gab ihm einen Kuss, dann noch einen, bevor er aus dem Bett sprang und zur Tür hüpfte. Er hielt an, eilte zurück und küsste Dakota noch einmal. Dann war er weg. Die Tür schloss sich hinter ihm und seine schnellen Schritte entfernten sich den Gang runter. Selbst wenn er es versucht hätte, hätte Dakota ein Lächeln nicht unterdrücken können. Er stand auf, ging in sein Badezimmer und wusch sich. Er war gerade fertig mit Anziehen, als es an der Haustür klopfte. Als Dakota dorthin kam, stand Wally bereits unter der offenen Tür und machte sich mit dem örtlichen Tierarzt bekannt. Im ersten Moment dachte Dakota, Wally würde dem älteren Mann vor lauter Eifer gleich den Arm ausreißen.
    „Es ist schön, jemanden mit so viel Enthusiasmus kennenzulernen“, lachte der Tierarzt, kam herein und wandte sich an Dakota. „Sie haben mir gestern das mit dem Stier und den Pferden gesagt. Gibt es sonst noch etwas?“
    „Nein. Wally war gestern mit mir da draußen, also kann er Ihnen den Stier zeigen und Ihnen sagen, was wir gesehen haben. Bei den Pferden wissen Sie ja schon Bescheid.“ Dakota sah Wally praktisch durchs Zimmer hüpfen und lachte leise. „Ihr macht euch wohl besser auf den Weg, bevor mir Wally noch durch die Decke geht.“
    Wally lachte über sich selbst und folgte dem Tierarzt nach draußen. Die Fliegentür knallte hinter ihm zu. Dakota sah den beiden nach, während er sich seine Schuhe anzog. Dann ging er in den Stall, wo sich die Männer schon zur allwöchentlichen Besprechung versammelt hatten. Sich um seinen Vater zu kümmern nahm normalerweise viel von Dakotas Zeit in Anspruch. Obwohl er jeden Tag auf der Ranch arbeitete, konnte er sich seinen Männern nicht in dem Maße widmen wie er es eigentlich gern getan hätte. Daher hielt er schon seit Jahren jede Woche so eine Zusammenkunft ab, um mit ihnen allen in Kontakt zu bleiben. „Morgen“, rief Dakota, als er den Stall betrat.
    „Morgen!“, erwiderte ein Chor vom Schlaf noch rauer Stimmen. Dakota bemerkte, dass einige der Männer seinem Blick auswichen. Er sah Mario an, der nur mit den Schultern zuckte.
    „Was ist los, Jungs?“ Das waren hart arbeitende Männer, die die ganze Woche auf der Ranch verbrachten und nur für ein, zwei Abende pro Woche in die Stadt fuhren. Die meisten wohnten auch in der Schlafbaracke auf der Ranch und normalerweise sagten sie ihre Meinung frei heraus. „Sagt es einfach.“
    Kirk, einer der älteren Männer, räusperte sich. „Wir haben gesehen, dass du Gäste hast. Naja, wir wollen ja nicht zur Debatte stellen wie du die Ranch führst oder mit wem du befreundet sein willst, das steht uns ja auch gar nicht zu, aber…“ Er schaute Bestätigung heischend in die Runde.
    „Was wollt ihr von mir wissen?“ Dakota meinte zu wissen, worauf sie hinaus wollten, aber sie würden ihn schon fragen müssen.
    „Sind das ...“ Kirk schien nach dem richtigen Wort zu suchen, bevor er herausplatzte, „... Schwuchteln?“
    „Ja. Wally und Phillip sind schwul. Ich habe Phillip auf meiner Kreuzfahrt letzten Herbst kennengelernt.“ Freiwillig rückte er erst mal nichts weiter heraus.
    „Sind die so was wie ein Paar?“, fragte David, einer von den Jüngeren und schaute dabei auf den Boden.
    „Nein, sie sind nur Freunde“, antwortete Dakota. Mit einem Blick in die Runde versuchte er abzuwägen, was er in den Gesichtern der Männer lesen konnte. Er hatte ein gewisses Maß an Feindseligkeit erwartet, vielleicht sogar Zorn, aber vor allem sah er Neugier
    Jemand stieß Kirk von hinten an. Dakota wusste, dass Kirk der Wortführer war und für alle sprach. „Boss“, fuhr Kirk fort, „gibt es da was, was du uns erzählen willst?“ Es war offensichtlich, dass ihm diese Frage nicht leicht fiel.
    Dakota schaute zu Mario. Der war zwar inzwischen etwas blass im Gesicht, nickte ihm aber dann kaum wahrnehmbar zu. Dakota zog sich der Magen zusammen und er fühlte sich, als müsse er sich gleich übergeben. Doch er schluckte tapfer und atmete einmal tief durch. Genau diesem Moment war er jahrelang aus dem Weg gegangen. So etwas wie das hier war der Grund, warum er im Urlaub immer weggefahren war und sein Sexleben von der Ranch ferngehalten hatte. In einem Augenblick der Klarheit

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