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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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glücklich bist.“
    „Aber er hat mir wehgetan, Vater.“
    „Was ist, wenn du falsch liegst und dich ganz umsonst quälst?“ Himmel, der Mann hatte eine Art an sich, die Dinge auf den Punkt zu bringen… Während Dakota noch überlegte, was er dazu sagen sollte, sah er wie seinem Vater die Augen zufielen. Ein schwaches Lächeln lag auf seinem Gesicht. Dakota blinzelte sich die Rührung aus den Augen. Womit hab‘ ich nur so einen wunderbaren Vater verdient?
    Dakota verließ das Zimmer, ging in die Küche und machte für sich und seinen Vater ein leichtes Frühstück. Er brachte es ins Schlafzimmer und half seinem Vater beim Essen. Die Krankenschwester kam eine Stunde später, half seinem Vater in den Rollstuhl und fuhr ihn dann ins Wohnzimmer.
    „Ich hab’ was zu erledigen, Dad.“
    „Das würde ich auch so sagen“, scherzte dieser. Dakota folgte seinem Blick. Durch das Fenster konnte er Wally sehen, der am Koppelzaun lehnte und die Pferde beobachtete. Phillip stand neben ihm. Sie unterhielten sich miteinander, doch selbst aus dieser Entfernung, war es ganz offensichtlich, dass sie nur Freunde waren.
    „Scheiße“, fluchte Dakota leise. Es war so dumm von ihm gewesen, voreilige Schlüsse zu ziehen. Zwar wusste er jetzt, dass er falsch gelegen hatte, aber warum hatte Wally dann so schuldbewusst dreingesehen? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden – den Rat seines Vaters anzunehmen und Wally danach zu fragen.
    Dakota ging zur Tür, hielt auf der Veranda inne und beobachtete, wie Wally und Phillip sich ernsthaft unterhielten. Wally sprach schnell und Phillip nickte ein wenig widerstrebend dazu. Ein paar Worte erreichten Dakotas Ohren. Er sagte nichts, aber es war deutlich zu erkennen, ab wann Wally wusste, dass Dakota ihn beobachtete. Wallys Rücken wurde ganz steif. Dakota sah, dass Phillip etwas zu Wally sagte und dann wegging. Langsam ging Dakota die Treppe hinunter und sich zwingend, weiterzugehen, lief er die Treppen nach unten. Als er näher kam, sah er das Feuer in Wallys Augen.
    „Wally, es tut ...“ Bevor er noch irgendetwas sagen konnte, bekam er einen Schlag gegen die Brust, dass er auf den Hintern fiel. „Was, zum Teufel, sollte das jetzt?“
    „Den ganzen Morgen hast du mich ignoriert! Bist du nicht Manns genug, um mit mir zu reden? Das ganze Gerede von wegen; wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind, war das nur ein Haufen Scheiße?“ Wally stand über ihm und tänzelte auf den Zehenspitzen, als sei er bereit, Dakota windelweich zu prügeln.
    Dakota hob die Hände, um sich zu ergeben und Wally wurde ein wenig ruhiger. „Wovon redest du? Ich dachte, du und Phillip, ihr hättet euch im Holzschuppen ein wenig miteinander amüsiert.“ Dakota wandte den Blick ab. Ihm war klar, dass er kaum falscher liegen konnte, aber er wusste trotzdem nicht, was hier los war.
    Wally hörte auf zu wippen, starrte aber weiter zornig auf ihn herab. „Du hast gedacht, Phillip und ich …?“ Er rollte die Augen. „Oh, bitte. Der Mann ist ein wunderbarer Freund, aber komm schon, hast du mal seinen Kleiderschrank gesehen? Da ist mehr Leder drin, als in deiner Sattelkammer.“ Immer noch über Dakota gebeugt, erschauerte Wally dramatisch.
    „Meinst du, ich kann wieder aufstehen, oder willst du mich nochmal umhauen?“ Dakota rappelte sich wieder auf, hielt aber vorsichtig Abstand zu Wally. . „Was habt ihr denn nun in dem Schuppen gemacht?“
    Nun schaute Wally etwas kleinlaut drein. „Ich glaube, das zeige ich dir besser. Ich fürchte allerdings, dass es dir auch nicht besser gefallen wird.“
    Dakota rieb sich die Brust. Wally hatte ihm dort nicht groß wehgetan; ihm tat allenfalls der Hintern weh. „Solange du nicht vorhast, mich wieder zu schlagen.“
    „Das werde ich nicht, solange du dich nicht wieder wie ein Arschloch benimmst und mich anschweigst.“ Wally lächelte nicht und Dakota fragte sich, was um Himmels Willen wohl in diesem Schuppen sein konnte. Er ließ Wally über den Hof vorangehen. Dabei fiel ihm auf, dass Wallys Schritte immer langsamer und leichter wurden. Schließlich blieb er am Schuppen stehen und lauschte an der Tür.
    „Was ist ...“
    „Shhh.“ Wally legte einen Finger an seine Lippen, öffnete die Tür einen Spalt und spähte hinein, bevor er sie so weit öffnete, dass Dakota einen Blick hineinwerfen konnte.
    Zuerst glaubte Dakota, es wäre einer der Hunde. Ziemlich schnell realisierte er jedoch, was es war. Er schloss die Tür und trat einen Schritt von der Hütte

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