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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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hab’ die Kugel entfernt und ihn verbunden. Phillip und ich haben ihn in den Schuppen gebracht. Das Gebäude ist in so schlechtem Zustand, dass wir dachten, dort würde ihn niemand stören.“ Er sah zu Dakota, der nickte. „Wir haben ihn gestern Abend wieder raus in den Graben gebrachte. Also ist er weg.“
    Wally sah von einem zum anderen. Er fühlte sich, als hätte er alle im Stich gelassen. Ja, er hatte versucht, einem leidenden Lebewesen zu helfen, aber damit hatte er Dakota und die Ranch in Schwierigkeiten gebracht. „Ich hätte sie sterben lassen sollen.“ Die Worte blieben ihm im Halse stecken. Innerlich fühlte er sich, als werde er in zwei verschiedene Richtungen gezogen.
    Ein Arm legte sich um seine Schultern. „Wir werden damit fertig, Wally.“ Er bemerkte, dass Dakota nicht gesagt hatte, dass es nicht seine Schuld war. Wenigstens log er ihn nicht an. „Du hast getan, was du für richtig gehalten hast.“ Wally konnte Dakota oder die anderen nicht mehr länger ansehen. Er starrte einfach auf die Tischplatte. „Hey …“ Ein Finger hob sein Kinn. „Du bist fürsorglich und liebevoll und hast getan, wozu du ausgebildet wurdest.“
    „Aber ...“ Wally brachte kaum ein Wort heraus.
    „Wir finden schon eine Lösung, aber ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst.“ Dakota stand auf und ließ seine Tasse zurück. „Das wird nicht einfach werden, aber es ist nicht das Ende der Welt.“ Dakota glaubte das vielleicht, aber Wally kam es fast so vor.
    Wally konnte kaum noch atmen und hatte fast aufgehört, zuzuhören. Er hatte Dakota das angetan. Seinetwegen würden die anderen Rancher über Dakota aufgebracht sein. Sein Vater hatte immer gesagt, er wäre zu unbedacht und impulsiver, als gut für ihn sei, und dies hier war nun der Beweis dafür. Er hatte getan, was er wollte und was er für das Beste gehalten hatte. Er hatte nur in Betracht gezogen, woran er selber glaubte.
    Er hörte Dakotas Stimme, die Mario versicherte, dass alles gut werden würde. Die Leute würden eine Zeit lang darüber reden und sich dann auf etwas anderes stürzen. Wally hörte die Worte und hoffte, dass sie der Wahrheit entsprachen. Das hoffte er wirklich.
    „Dakota, die anderen Rancher werden uns bei lebendigem Leib die Haut abziehen, das weißt du, oder?“, sagte Mario und lenkte Wallys Aufmerksamkeit damit wieder auf das Gespräch. Er schob seinen Stuhl zurück, stand auf und wollte gehen. Doch da spürte er wie Dakota ihn bei der Hand nahm und ihn zurück zog, bis er ihm mehr oder weniger in den Schoß fiel.
    „Nimm dir das nicht so zu Herzen, Kleiner.“ In Dakotas Tonfall schwang milder Tadel mit. „Ich weiß, dass du den Wolf auf die Ranch gebracht hast. Aber nachdem du ihn mir gezeigt hattest, habe ich zugelassen, dass er hier geblieben ist, also trage ich hierfür die Verantwortung.“ Wally war davon nicht überzeugt, blieb aber still. „Ich will nicht, dass du dich deswegen schlecht fühlst.“ Dakota blickte ihm in die Augen und Wally nickte schwach. Wie konnte er sich deswegen nicht schlecht fühlen? „Ja, ich war wütend, als du mir den Wolf gestern gezeigt hast, aber das spielt jetzt wirklich keine Rolle mehr.“
    Dakota sah Mario an. „Lassen wir einfach Gras über die ganze Sache wachsen. Der Wolf ist weg und die Natur wird den Rest übernehmen. Kümmern wir uns lieber um das, was uns wichtig ist.“
    Mario nickte und schob seinen Stuhl zurück. „Alles klar. Ich dachte nur, du solltest es wissen.“
    „Das hast du richtig gemacht“, sagte Dakota leichthin, als Mario den Tisch verließ, gefolgt von Phillip, der ostentativ Marios Hintern beäugte. Wally sah ihnen nach, bis die Tür hinter ihnen zufiel.
    „Es wird alles gut, Wally. Diese Männer sind geschwätziger als ein Haufen alter Weiber, aber sie sind nicht gewalttätig und werden sich bald auf etwas anderes stürzen. So etwas ist schon öfter vorgekommen.“
    „Wenn du das sagst.“ Wally rutschte von Dakotas Schoß und ging in den Flur. „Ich zieh mich um, dann können wir auch an die Arbeit gehen.“ Er senkte seine Stimme zu einem Murmeln: „Wenigstens kann ich etwas tun, um zu helfen.“
    Wally ging in sein Zimmer, zog sich eine leichte Jeans und seine Stiefel an und machte sich dann auf die Suche nach Dakota. Dieser war genau dort, wo Wally ihn zu finden erwartet hatte, im Zimmer seines Vaters. Als er sich der Tür näherte, hörte er von drinnen Dakotas leise Stimme sprechen, dann ging er weiter ins Wohnzimmer.
    „In ein paar

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