Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)
und das hier geht bald vorbei. Abgesehen davon hat derjenige, der den Wolf angeschossen hat, wahrscheinlich das Bundesgesetz gebrochen. Schließlich hat er versucht, eine vom Aussterben bedrohte Tierart zu töten. Ich weiß, dass jeder hier denkt, er kann einen Wolf auf den ersten Blick erschießen und das Gesetz ignorieren, weil nie jemand etwas sagt. Doch das macht es nicht weniger illegal oder zu einem geringeren Vergehen, wenn mal einer erwischt wird.“
„Warum sind Sie nun eigentlich gekommen?“, wollte Dakota mit einem leichten Lächeln wissen.
„Ich wollte Wally fragen, ob er auf der Ranch vorbeikommen und nochmal nach den Fohlen sehen möchte, bevor er fährt.“
Das war das Letzte, was er erwartet hätte, und Wally traute seinen Ohren kaum. „Natürlich, ich komme gern.“ Ihm drehte sich schon der Kopf. Als er Dakota ansah, konnte er ein Lächeln nicht zurückhalten.
Mr. Milford verabschiedete sich mit einem Lächeln und einem Klaps auf Wallys Schulter. Als er davonfuhr, wirbelte sein Truck eine Staubwolke auf, die sich kaum gelegt hatte, als sie bereits durch die nächste ersetzt wurde.
„Guten Morgen, Jungs!“ Lächelnd stieg Grace aus dem Wagen. „Wie geht’s euch heute Morgen?“ Sie nahm die Kiste mit ihrer Ausrüstung und kam auf sie zu, gut gelaunt wie immer, in ihrer hellen Schwesternuniform.
Wally lächelte und ein wenig fielen seine Sorgen von ihm ab. „Uns geht es gut.“
„Irgendwas, das ich wissen muss?“, fragte sie Dakota. Als er den Kopf schüttelte, ging sie weiter zum Haus.
„Im Kühlschrank ist Tee, bedien’ dich“, rief er hinter ihr her. Dankbar lächelte sie ihn an und dann spürte Wally Dakotas Blick auf sich. „Lass uns die Pferde satteln. Ich glaube, wir müssen reden.“
Wally spürte, wie sich sein Magen verkrampfte; das konnte nichts Gutes heißen. Dann lächelte Dakota und Wally entspannte sich wieder ein wenig. „Klar.“ Während er sich noch fragte, worüber Dakota mit ihm sprechen wollte, erlaubte er sich zu hoffen, dass es doch etwas Gutes sein könnte. Er sah zu, wie Dakota beschwingten Schrittes auf das Haus zulief, drehte sich dann um und ging zum Stall, um ihre Pferde von der Koppel zu holen und mit dem Satteln zu beginnen. Wally hörte Dakota hereinkommen und sie beendeten ihre Arbeit nahezu schweigend, was Wally nur noch mehr beunruhigte.
Als die Pferde gesattelt und bereit waren, führte Wally seines in den Hof, stieg auf und wartete auf Dakota. „Wo reiten wir hin?“
Dakota sah in den klaren Himmel. Die Luft war schon sehr heiß. „Lass uns ans Wasser reiten. Da wird es kühler sein.“
Dakota übernahm die Führung und Wally sah zu, wie sich seine attraktive Hinterpartie im Sattel bewegte. Während sie ritten, redeten sie nicht miteinander. Wally versuchte ein paar Mal, Dakota in ein Gespräch zu verwickeln, doch dieser schien in Gedanken versunken zu sein. Also verfiel auch Wally in ein Schweigen, das ihm verhängnisvoll vor kam. Das Präriegras, durch das sie ritten, raschelte im Wind, und die Sonne knallte auf sie herunter. Sobald sie unter den Bäumen waren, fühlte es sich an, als hätte jemand die Klimaanlage angeschaltet. Die Luft war sofort frisch und kühler, die Blätter an den Bäume raschelten fröhlich. Dakota glitt aus dem Sattel, Wally tat es ihm nach und band ihre Pferde fest.
Dakota breitet eine Decke auf dem Boden aus und setzte sich darauf. Er lächelte Wally an und klopfte auf die Stelle neben sich. „Du hast mich beunruhigt“, sagte Wally leise, während er sich hinsetzte.
„Das war nicht meine Absicht. Ich möchte dir was sagen und das wollte ich auf die richtige Art tun.“
Dakota hielt Wally in einem warmen, vielsagenden Blick, ehe er sich zu ihm neigte. Ihre Lippen streiften sich in einer sanften Berührung, die kleine Schockwellen durch Wallys Körper sandte. Dakotas Gewicht presste sich gegen ihn und er fühlte, wie er nach hinten sank, bis Dakota rittlings auf ihm saß und Wally zu diesen ausdrucksstarken Augen aufblickte. Er spürte Dakotas Erektion an seinem Bein; seine eigene drückte fest gegen den Stoff seiner Jeans und wollte dringend raus. Doch Dakota machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Als Lippen an seinem Hals entlang strichen und sich an sein Schlüsselbein schmiegten, bäumte sich Wally leicht auf.
„Kota.“ Wally kicherte unter dem Kitzeln von Dakotas Zunge auf seiner Haut. Ihm war schon klar, dass ein Kichern nicht unbedingt das war, worauf der andere Mann aus war, aber er konnte
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