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Ein zahnharter Auftrag

Ein zahnharter Auftrag

Titel: Ein zahnharter Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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von Kasse vier mit den rotblonden halblangen Haaren und den olivgrünen Katzenaugen im Bio-Supermarkt auflegte.
    Als er jetzt auf seinem flauschigen Toilettendeckel saß und lächelte, zog er nur einen Mundwinkel nach oben. In seinen Augen lag ein eigentümlicher Glanz. Dirk van Kombast überflog seine Notizen. Er nickte. Er hatte einen Plan. Einen ausgezeichneten Plan.

Abflug ins
Niemandsland
    D aka und Silvania konnten es nicht fassen. Sie saßen in ihrem Zimmer wie Astronauten vor dem Abflug. In wenigen Minuten würden sie ins Niemandsland aufbrechen. Sie würden eine hochgiftige Pflanze vom Grab eines hochgefährlichen Vampirjägers pflücken. Sie würden die Vampirheit retten. Oder auch nicht.
    Silvanias Hände waren eiskalt.
    Daka summte den neuesten Hit von Krypton Krax. Es half nichts. Sie zuckte mit den Augenlidern.
    Daka und Silvania konnten noch etwas anderes nicht fassen. Ihrem zehnjährigen Cousin Woiwo war es in seiner Klobrillenpappschachtel im Keller zu langweilig geworden. Tante Karpa hatte ihn ›zum Spielen‹ zu den Zwillingen ins Zimmer geschickt.
    Woiwo war nicht allein gekommen. Er hatte seine Haustiere mitgebracht. Pille und Palle. Sie nahmen nicht viel Platz weg. Sie waren auch nicht laut. Sie rochen nicht unangenehm. Aber sie waren sehr anhänglich. Pille und Palle waren Flöhe.
    »Autsch!«, rief Silvania und schlug sich auf den Arm. »Lass das, Pille!«
    »Das war Palle. Pille sitzt bei Daka auf dem Kopf«, sagte Woiwo.
    Daka schüttelte ihre Stachelhaarfrisur und fluchte: »Krötz jobju suchoi murja!« Das kann man nicht übersetzen, da es im Deutschen nicht so furchtbare Wörter gibt.
    Woiwo flog lachend durch das Zimmer. Mit seinem Woiwomän-Umhang riss er Dakas Schlagzeugbecken um. Es schepperte. Er flog auf den vertrockneten Baum zu, den Silvania als Hutständer benutzte. Im Flug schnappte er sich fünf Hüte und setzte sie übereinander auf. »Äch bän schäääck!«
    »Gib sofort meine Hüte zurück!«, rief Silvania. Sie flog hinter Woiwo her durchs Zimmer. Der Vampirkäsehoch war schneller.
    Woiwo entdeckte ein neues Spielzeug. Er warf die Hüte ab und sie landeten – wumms, wumms, wumms – auf Silvania. Vor Schreck vergaß sie zu fliegen und stürzte auf ihr Bett. Die Hüte hinterher.
    Woiwo kniete vor Dakas Aquarium. Er hatte Karlheinz, Dakas Lieblingsblutegel, aus dem Wasser gefischt und hielt ihn mit der kleinen Faust umklammert. Er stellte sich vors Fenster und holte aus, um Karlheinz an die Scheibe zu werfen.
    Daka flopste sich im Bruchteil einer Sekunde zu ihrem Cousin. ZACK!, nahm sie ihm Karlheinz aus der Hand. »Was soll das?«
    Woiwo zog eine Schnute. »Ich wollte doch nur sehen, wie er an der Scheibe runterrutscht.«
    »WAS?« Daka riss die Augen auf. Sie warf Woiwo einen vernichtenden Blick zu. Dann sah sie zu Karlheinz. Sie streichelte seinen glatten, glänzenden Rücken. Karlheinz hatte sich vor Aufregung kurz entleert. »Ist ja gut, ganz ruhig«, flüsterte sie und setzte Karlheinz zurück ins Aquarium.
    »Und mit so etwas sollen wir blutsverwandt sein«, stöhnte Silvania. Sie hatte sich unter den Hüten auf dem Bett freigekämpft.
    Es klingelte. Daka und Silvania sprangen auf. Sie stürmten zur Tür. Ihnen war klar, dass es ein Risiko war, Woiwo alleine in ihrem Zimmer zu lassen. Aber sie mussten die Vampirheit retten.
    Mihai Tepes hatte Helene und Ludo bereits hereingelassen. Beide hatten zu Hause erzählt, sie seien zu einer spontanen Pyjamaparty bei den Tepes-Zwillingen eingeladen. Beide waren mit dieser Geschichte durchgekommen.
    Jetzt war sie komplett – die Delegation zur Rettung der Vampirheit. Eine halbe Stunde später standen Vlad, Mihai, Daka, Silvania, Helene und Ludo auf dem Dach des Reihenhauses Nummer 23 im Lindenweg. Die Dämmerung hatte eingesetzt. Noch hoben sich die Bäume vom nahen Wald schwarz vom dunkelblauen Abendhimmel ab. Bald würde alles in Dunkelheit versinken.
    »Seid ihr bereit?«, fragte Vlad mit tiefer Stimme.
    Mihai Tepes nickte. Er warf die schwarze Mähne nach hinten und drückte das Kreuz durch. Um seinen Oberkörper war ein Gurt gespannt. Der Gurt war mit einer Klobrille verbunden. Um die andere Seite der Klobrille war ebenfalls ein Gurt gebunden. Diesen hatte sich Vlad Tepes umgelegt.
    Auf der Klobrille saß Helene. Sie hatte einen Kochtopf auf dem Kopf. Frau Tepes hatte ihn ihr als Helm überlassen. Helene hatte die langen blonden Haare zu zwei Zöpfen geflochten. Die Zöpfe hatte sie links und rechts durch die

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