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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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nick­te: »Klar. Ich wür­de es um nichts auf der Welt ver­säu­men!«
    Der Kut­scher wink­te mit der Hand. »Dann kommt mal hier rauf, wir brau­chen im­mer ein paar Jungs, die uns da­bei hel­fen, das Se­gel­tuch für die Zel­te aus­ein­an­der­zu­le­gen.«
    Emi­le zupf­te Ty­li am Är­mel. »Los, Ty­li!«
    Ty­li run­zel­te die Stirn. »Ich weiß nicht, Emi­le. Mei­ne Tan­te und mein On­kel wer­den bald auf­ste­hen. Ich muß mei­ne Ar­beit ma­chen.«
    Der Kut­scher brach­te sei­nen Sech­ser­zug zum Ste­hen und lä­chel­te. »Ihr Jungs helft beim Auf­bau, und der Zelt­boß wird euch Frei­kar­ten für die Vor­stel­lung ge­ben.«
    Emi­le stampf­te mit dem Fuß auf. »Los komm, Ty­li!«
    Ty­li blick­te zu­rück auf das Haus, die Fens­ter wa­ren noch dun­kel. Sie dreh­te sich ih­rem Freund zu. »Al­so los.«
    Das Paar klet­ter­te über den Zaun, dar­auf an ei­nem Rad hoch und auf den Kutsch­bock und zwäng­te sich ne­ben den Mann mit dem schwar­zen Hut, der die Zü­gel hielt. Er lach­te, schüt­tel­te den Kopf und trieb die Pfer­de mit ei­nem Schnal­zen wie­der an. »Ihr Jungs wer­det wohl ei­ne Tracht Prü­gel krie­gen, was?«
    »Viel­leicht«, ant­wor­te­te Ty­li. »Und ich bin kein Jun­ge.«
    Der Kut­scher sah Ty­li schräg an und zuck­te mit den Schul­tern. »Er­zähl En­ten­fuß bloß nicht, daß du ein Mäd­chen bist. Er will nur Jungs beim Zelt­bau ha­ben.«
    »Das ist dumm.«
    Der Kut­scher nick­te. »Be­vor wir hier­her nach Dold­ra ka­men, wa­ren wir auf Sta­vak.« Er lach­te. »Es gibt we­der Jungs noch Mäd­chen auf Sta­vak!« Der Kut­scher schüt­tel­te den Kopf. »En­ten­fuß ist in Ord­nung, Kin­der. Er hat nur noch zu­viel von der Er­de in den Kno­chen, das ist al­les.«
    Ty­li blick­te über ih­re Schul­ter zu­rück und fand die Kutsch­bö­cke der an­de­ren Wa­gen pack­voll mit Kin­dern, wäh­rend die, die nicht mehr hin­auf paß­ten, hin­ter­her­lie­fen. »Was ist mit dem letz­ten Wa­gen?«
    »Das ist die Dampf­mu­sik. Der Boi­ler ist vor­letz­te Nacht in der Käl­te ge­platzt, da­her kön­nen wir sie nicht spie­len. Wenn es funk­tio­nie­ren wür­de, könn­test du die Kin­der von über­all her an­ge­lau­fen kom­men se­hen.« Der Kut­scher sah mit hoch­ge­zo­ge­nen Au­gen­brau­en nach hin­ten. »Sieht so aus, als ob wir auch oh­ne die Mu­sik nicht so schlecht ab­schnei­den.« Er frag­te Ty­li: »Meinst du, es lohnt sich? Ich mei­ne, weg­lau­fen und durch­ge­prü­gelt wer­den?«
    Ty­li run­zel­te die Stirn und zuck­te mit den Schul­tern. »Weiß nicht. Ich hab’ noch nie einen Zir­kus ge­se­hen.«
    Der Kut­scher blick­te nach vorn über die Rücken der sechs Pfer­de und nick­te. »Es lohnt sich.«
    Der Zelt­boß rieb sich das Kinn und blick­te auf das Mäd­chen hin­ab. »So­lan­ge der Vor­rat reicht, neh­men wir nur Jungs.«
    Ty­li schob die Un­ter­lip­pe vor. »Wie vie­le von die­sen Jungs soll ich ver­hau­en, um zu be­wei­sen, daß ich so gut bin wie die?«
    En­ten­fuß Tarz­ak hob den Kopf und brüll­te vor La­chen. »Du bist ja ein ganz be­son­de­res Herz­blatt. Wie alt bist du denn, Klei­ne?«
    »Drei­zehn. Und ich kann all das ma­chen, was ich euch Kraft­mei­er bis­her hab’ ma­chen se­hen.«
    En­ten­fuß zog die Brau­en hoch, und sein Blick fiel auf den Trak­tor, der bei der An­kunft auf dem Platz de­fekt ge­wor­den war. Er zeig­te dar­auf. »Kannst du ei­ne Rau­pe fah­ren?«
    Ty­li sah den HD-17 an, ei­ne klei­ne­re Ma­schi­ne als die, die sie bei­na­he täg­lich auf der Farm ih­res On­kels Chai­ne be­nutz­te. »Nichts Be­son­de­res.«
    »Gut, Herz­blatt. Laß die­se Rau­pe an und bring sie her.«
    Ty­li ver­zog das Ge­sicht bei der An­re­de, doch sie dreh­te sich um und stapf­te auf den Rau­pen­schlep­per zu, oh­ne die großen Wa­gen mit den auf­ge­roll­ten Zelt­pla­nen zu be­ach­ten, die ein Trak­tor, der jetzt dop­pel­te Ar­beit tun muß­te, an ih­ren je­wei­li­gen Platz schlepp­te. Sie klet­ter­te auf den Sitz, hob das Zünd­schloß, schob das rech­te Pe­dal in den Leer­lauf und drück­te auf den An­las­ser­knopf. Als sich nichts rühr­te, ver­such­te sie es noch zwei­mal mit dem Knopf und nick­te nur, als sie sich um­dreh­te, um dem Zelt­boß einen wü­ten­den Blick

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