Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
Spiel­zel­tes.

 
10
     
    Der Sta­ti­ons­be­am­te der Po­li­zei­wa­che von Kup­fer­stadt blick­te zu dem Be­su­cher auf. Die sau­be­ren Hän­de und der ge­schnie­gel­te Zwirn deu­te­ten dar­auf hin, daß der Bur­sche von au­ßer­halb des Pla­ne­ten stamm­te. »Was wol­len Sie hier?«
    »Mein Na­me ist Ten­sil …«
    »Ober­wacht­meis­ter Sar­rat.«
    Der Be­su­cher lä­chel­te. »Ober­wacht­meis­ter Sar­rat, ich bin hier, um mich mit Ih­nen über den Zir­kus zu un­ter­hal­ten.«
    Der Be­am­te zuck­te mit den brei­ten Schul­tern. »Was soll da­mit sein? Und wie hei­ßen Sie?«
    Der Mann ließ sich auf ei­nem Stuhl nie­der. »Ver­ge­ben Sie mir, Ober­wacht­meis­ter. Mein Na­me ist Fran­klin Ten­sil. Ich bin hier als Re­prä­sen­tant des Zir­kus Arn­heim & Boon.«
    Sar­rat neig­te den Kopf zur Sei­te. »Der Na­me von die­sem Ver­ein hier in Kup­fer­stadt ist O’Ha­ra’s Grea­ter Shows.«
    Ten­sil nick­te und grins­te. »Na­tür­lich, na­tür­lich. Nun, ich bin über­zeugt, daß Sie ver­ste­hen, wie der Ruf von ei­nem Zir­kus je­den an­de­ren Zir­kus an­geht …«
    »Ma­chen Sie schon, Tin­sel.«
    »Ten­sil. Tens­sill.« Der Mann lä­chel­te. »Sie wis­sen viel­leicht nicht, daß O’Ha­ra beim Er­rich­ten sei­nes Zel­tes Kin­der ar­bei­ten läßt.«
    Sar­rat zuck­te mit den Schul­tern. »Je­der auf Dold­ra nimmt Kin­der­ar­beit in An­spruch. Nach der Re­vo­lu­ti­on gab es nicht ge­nü­gend Er­wach­se­ne. Die Be­völ­ke­rungs­zahl Dold­ras ist sehr klein, Tin­sel.«
    Der Mann ließ den Feh­ler durch­ge­hen. »Ja, aber was wür­de pas­sie­ren, wenn sich ein paar von die­sen Kin­dern O’Ha­ra an­schlie­ßen woll­ten?«
    »Das hier ist kein Ge­fäng­nis, Tin­sel. Was soll das?«
    Ten­sil zuck­te mit den Schul­tern. »Nun, wenn die Show Dold­ra ver­läßt, wird sie die Kin­der mit­neh­men …«
    »Nein! Nie­mand un­ter acht­zehn ver­läßt Dold­ra.«
    Ten­sil lä­chel­te. »Nichts­de­sto­we­ni­ger bin ich über­zeugt da­von, daß ei­ni­ge es ver­su­chen wer­den. Wenn Sie die Show über­prü­fen wür­den und …«
    »Kom­men Sie zur Sa­che.«
    Ten­sil nick­te. »Ich se­he, daß die Po­li­zei­be­hör­den auf Dold­ra viel hoch­ent­wi­ckel­ter sind, als man sie sonst auf länd­li­chen Pla­ne­ten an­trifft. Zwei­fel­los hat das mit Ih­ren frü­he­ren Er­fah­run­gen mit dem Ge­setz zu tun.« Ten­sil rieb sich das Kinn, lang­te in sei­ne Ta­sche und zog ei­ne Brief­ta­sche her­vor. »Ober­wacht­meis­ter, ich bin be­voll­mäch­tigt, Ih­nen ei­ne ge­wis­se Geld­sum­me im Aus­tausch für ge­wis­se Diens­te an­zu­bie­ten.«
    »Wie­viel?«
    »Di­rekt und oh­ne Um­schwei­fe! Das ge­fällt mir. Ich will nicht um Pfen­ni­ge und Gro­schen feil­schen – mei­ne Voll­macht reicht bis zu ei­nem An­ge­bot von fünf­hun­dert­tau­send Cre­dits.«
    Sar­rat hob die Au­gen­brau­en: »Ich ver­ste­he. Und was muß ich tun, um die­se Sum­me zu ver­die­nen?«
    Ten­sil beug­te sich hän­de­rei­bend vor. »Die Show in Kup­fer­stadt – sie muß ein für al­le­mal lahm­ge­legt wer­den. Die Ge­set­ze auf Dold­ra sind streng und die Stra­fen hart. Ma­chen Sie die Ge­set­ze aus­fin­dig, die von O’Ha­ra ge­bro­chen wer­den, und dann …«
    »Dann ma­chen wir den sprich­wört­li­chen kur­z­en Pro­zeß.«
    Ten­sil grins­te. »Ge­nau.« Er streck­te sei­ne Hand aus. »Ab­ge­macht?«
    Sar­rat er­hob sich, lehn­te sich über sei­nen Schreib­tisch und schlug Ten­sil mit aus­ge­streck­ter Hand ins Ge­sicht, daß die­ser in den hin­ter ihm ste­hen­den Schreib­tisch fiel. Bei dem Lärm kam ein wei­te­rer Po­li­zist in den Raum. Sar­rat deu­te­te auf Ten­sil und sag­te: »Fes­seln Sie ihn!«
    Der Be­am­te zog Ten­sil auf die Fü­ße, wir­bel­te ihn her­um und leg­te sei­ne Hand­ge­len­ke in Hand­schel­len und Ket­ten. Dar­auf stieß der Be­am­te Ten­sil vor­wärts, bis die­ser zit­ternd vor Sar­rats Schreib­tisch stand. »Ober­wacht­meis­ter, ich … ich ver­ste­he nicht!«
    »Herr Ten­sil, ich wer­de Ih­nen jetzt ei­ne Lek­ti­on in der Be­hand­lung und Vor­beu­gung von Ver­bre­chen er­tei­len. Aus zwei Grün­den ha­ben wir sehr we­nig da­von auf Dold­ra: we­gen der Ge­wiß­heit

Weitere Kostenlose Bücher