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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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sich um und mar­schier­te auf die Tür zu. Noch ein­mal sah er den Di­rek­tor an. »Wenn Sie nur einen Fuß auf ei­ne West­ho­ve­ner Stra­ße set­zen oder einen Zu­schau­er in Ihr Zelt las­sen, dann ver­haf­te ich Ih­ren ge­sam­ten Ver­ein.«
    Als Crav ging, ki­cher­te O’Ha­ra in sich hin­ein und frag­te Di­wer: »So, wo wa­ren wir ste­hen­ge­blie­ben?«
    Stirn­run­zelnd lös­te Di­wer den Blick von der Tür. »Die­ser Kerl! Er ver­langt Geld! Er soll­te dem Amt für Re­greß ge­mel­det wer­den!«
    Der Di­rek­tor hob die Hän­de. »Hal­ten Sie die Pfer­de zu­rück! Um Crav küm­mern wir uns schon. Wir sag­ten …?«
    Di­wer zuck­te mit den Schul­tern. »Sie ha­ben mir ge­ra­de die un­po­li­ti­sche Na­tur des Zir­kus er­klärt, als die­ser En­ten­fuß da­zwi­schen­kam und Sie dar­über in­for­mier­te, daß der Trupp von den Wahlen zu­rück­ge­kom­men sei. Wäh­len Men­schen bei den Mu­ni­zi­pal­wah­len?«
    O’Ha­ra zog die Brau­en hoch und schürz­te die Lip­pen. »Sie sind lan­ge ge­nug hier, um Wohn­recht zu ha­ben. Soll­ten sie nicht wäh­len?«
    »Was sag­ten Sie noch über das Un­po­li­ti­sche der Show?«
    »Ach, das! Ich kann mei­ne Leu­te schlecht vom Wäh­len ab­hal­ten, oder?« O’Ha­ra zuck­te mit den Schul­tern: »Ne­ben­bei be­merkt, al­le drei Kan­di­da­ten von West­ho­ven sind hier drau­ßen ge­we­sen und ha­ben an­sehn­li­che Prei­se für die Stim­men der Zir­kus­leu­te ge­bo­ten.«
    Di­wer stand auf. »Stim­men kau­fen. Das ist … schänd­lich! Ei­ne Re­vo­lu­ti­on über­ste­hen, um …«
    O’Ha­ra streck­te die Hän­de aus. »Be­ru­hi­gen Sie sich, Ski­wy. Ganz ru­hig. Kein Grund zur Auf­re­gung.« Di­wer setz­te sich wie­der. »Wenn Sie mit un­se­rer Trup­pe zie­hen, wer­den Sie schlim­me­re Sa­chen bei den Po­li­ti­kos er­le­ben.«
    Di­wer ver­schränk­te die Ar­me und schnaub­te: »Wis­sen Sie, wes­sen Cre­dits die Wahlen be­stim­men wer­den?«
    »Las­sen Sie se­hen – al­so, je­der Kan­di­dat hat fünf Cre­dits fürs Kom­men und Wäh­len ver­spro­chen. Macht fünf­zehn, und leich­te­re fünf­zehn Cre­dits kann man kaum ver­die­nen. Al­so holt sich je­der sei­ne fünf­zehn ab und geht zu der ge­hei­men Ab­stim­mung.«
    Di­wer stand noch ein­mal auf, fal­te­te die Hän­de hin­ter dem Rücken und wan­der­te vor dem Schreib­tisch des Di­rek­tors auf und ab. »Em­pö­rend – das ist es! Die Re­vo­lu­ti­on ist we­ni­ger als drei Jah­re her, und die Kor­rup­ti­on wu­chert! Be­ste­chun­gen, Stim­men­kauf …« Er blieb ste­hen und blick­te O’Ha­ra an. »Ich muß es mel­den! Das al­les …«
    Der Di­rek­tor schüt­tel­te den Kopf. »Nein. Wir küm­mern uns auf un­se­re Art um sol­che Blut­sau­ger. Wir ru­fen nie die Po­li­zei. Au­ßer­dem wür­de es viel zu lan­ge dau­ern, mit Hil­fe der Po­li­zei rei­nen Tisch zu schaf­fen. Es geht schnel­ler, wenn der Patch das macht.«
    Di­wer setz­te sich. »Was kann er tun? Ich ver­ste­he nicht …«
    »Es ist so ähn­lich wie in der letz­ten Sai­son, als wir in der Or­bi­tal­bahn um Mass­to­ne wa­ren. Al­so, un­se­re täg­li­chen Ope­ra­ti­ons­kos­ten – die Ab­zah­lung für die Ba­ra­boo, das ist un­ser Schiff, Treib­stoff für die Fäh­ren, Ge­büh­ren, Steu­ern, Ge­häl­ter, Vor­rä­te, Re­pa­ra­tu­ren und so wei­ter – sind ziem­lich hoch, zu­sam­men et­wa neun­und­vier­zig­tau­send Cre­dits pro Tag.«
    »Ich ver­ste­he.«
    »Wenn wir al­so in ei­ner Or­bi­tal­bahn sind und die Show auf dem Pla­ne­ten ge­lan­det ist, läßt sich leicht ein­se­hen, warum wir so­fort da­mit an­fan­gen müs­sen, vor mög­lichst bre­chend vol­lem Haus zu spie­len.«
    »Al­le Plät­ze sind ver­kauft?«
    »Hab’ ich ge­sagt. Al­so – kaum wa­ren wir da­mals auf Mass­to­ne ge­lan­det, als auch schon die­se Blut­sau­ger über uns her­fie­len und uns nicht spie­len las­sen woll­ten, be­vor wir sie nicht ge­schmiert hat­ten.« O’Ha­ra beug­te sich vor und streck­te einen di­cken Fin­ger aus. »Ich kann ja ver­ste­hen, daß man ei­nem un­ter­be­zahl­ten An­ge­stell­ten ei­ner Be­hör­de ab und zu un­ter die Ar­me grei­fen muß, aber Er­pres­sung steht auf ei­nem an­de­ren Blatt. Dar­auf las­sen

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