Ein Zirkus für die Sterne
Könnte ich deswegen in Feindseligkeiten verwickelt werden?«
Der Direktor lachte und schüttelte den Kopf. »Nein, beruhigen Sie sich, Skiwer. Der Zweck einer Show liegt in der Unterhaltung, nicht in der Politik. Wir müssen jedem gefallen, und daher halten wir uns aus der Politik raus. Das ist ein ehernes Prinzip für uns.« Er faßte mit beiden Händen nach den Kragenenden seiner Jacke und blickte unter den buschigen Brauen hervor an die Decke. »Ein Außerirdischer, der das Bordbuch führt …« – er nickte – »… vielleicht gar keine schlechte Idee! Sie würden auch jene Einzelheiten festhalten, die einem Zirkusmann ganz und gar selbstverständlich vorkommen, und genau diesen Kram will ich nicht verlieren …«
Die Tür öffnete sich, und der Zeltboß steckte seinen Kopf herein. »Mr. John, mein Trupp ist von den Wahlen zurück. Ich lasse die Leute für den Rest des Tages an die Planenwagen gehen.«
»Sind die Reparaturen an dem alten Fetzen gemacht? Ich möchte nicht, daß irgend etwas die Eröffnung morgen aufhält.«
»Alles fertig. Sind alle Hindernisse beseitigt?«
O’Hara schüttelte den Kopf. »Hast du diesen spendensüchtigen Kerl auf dem Platz gesehen?«
»Ja, er treibt sich seit ein paar Minuten draußen rum.« Entenfuß drehte den Kopf und blickte über die Schulter. »Da kommt er schon.« Der Zeltboß blieb im Eingang stehen, bis eine Stimme mit dickem pendiischem Akzent ertönte. »Ich bin hier, um den Besitzer zu sprechen.«
Entenfuß trat zur Seite und wies in O’Haras Richtung. »Da sitzt er persönlich.« Lachend ging Entenfuß weg, der Pendiier erklomm die Stufen und trat ein.
Der Pendiier erblickte Diwer, runzelte die Stirn und vollführte daraufhin die flache Viertel-Verbeugung, die den Gruß eines Vorgesetzten einem Untergebenen gegenüber andeutete. Diwer neigte zur Erwiderung seinen Kopf kaum. Der Neuankömmling betrachtete Diwer eingehend. »Ich bin Mizan-Nie Crav, Beauftragter für Ordnungspflege im Stadtgebiet von Westhoven.«
»Diwer-Sehin Tho.«
Crav sah O’Hara an, aber sein Blick schweifte zu Diwer zurück. »Darf ich fragen, warum Sie hier sind?«
»Sie dürfen.« Diwer geriet in Wallung; ein Schleier, der über Andeutungen wie »Halsabschneider« und »kleine Spende« gelegen hatte, begann sich zu lüften. Crav hielt die Auftrittsgenehmigung für die Show so lange zurück, bis einige Credits den Besitzer gewechselt hatten. Diwer vermutete, daß Crav sich fragte, ob der Pendiier in O’Haras Wagen Nachforschungen anstellte.
»Warum also sind Sie hier?«
»Das geht Sie nichts an.«
O’Hara kicherte. »Aber Skiwy! Das ist keine Art, mit einem hohen Stadtbeamten zu reden.« Der Direktor wandte sich an Crav. »Skiwy bewirbt sich hier um einen Job. Was haben Sie auf dem Herzen, Crab?«
»Es heißt Crav, Herr O’Hara.« Der Beamte verschränkte die Arme und sah an seiner knolligen Nase entlang auf den Direktor. »Ich entnehme den Plakaten und Hängern, die überall in der Stadt zu finden sind, daß Sie vorhaben, Ihre Parade und Eröffnungsvorstellung wie geplant durchzuführen.«
O’Hara nickte. »Richtig. Sehr gut beobachtet!« Er bemerkte zu Diwer: »Ich hab’ ja gesagt, ihr Pendiier habt scharfe Augen.« Er blickte zu Crav hinüber.
»Herr O’Hara, ich dachte, wir hätten eine Vereinbarung.«
O’Hara streckte die Hände aus und zuckte mit den Schultern. »Was soll ich machen, Crag? Diese Kleber sind nun mal begriffsstutzig. Ich hab’ denen immer wieder alles über Bestechungen und Halunken erklärt, sie kapieren es aber leider nicht.«
Crav blinzelte. »Wie ich schon sagte, O’Hara: Keine Parade und keine Vorstellung, wenn nicht … gewisse Bedingungen erfüllt werden.« Der Beamte drehte
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