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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Im Saal wur­de es still, als Arn­heim sich die Ge­sich­ter am Tisch der Rei­he nach an­sah. Sto­ne räus­per­te sich. »Wir ha­ben Sie zu er­rei­chen ver­sucht, Karl, aber Sie ha­ben kei­nen mei­ner An­ru­fe an­ge­nom­men in den letz­ten drei Wo­chen. Se­hen Sie, Sie sind nicht mehr Prä­si­dent von A&BCE.« Sto­ne grins­te. » Ich bin das jetzt.« Sto­ne lehn­te sich in den Prä­si­den­ten­ses­sel zu­rück und fal­te­te die Hän­de vor sei­nem Bauch. »Von jetzt an wird die­ses Un­ter­neh­men wie ein rich­ti­ges Un­ter­neh­men ge­führt und nicht wie das per­sön­li­che Werk­zeug ei­nes rach­süch­ti­gen Wahn­sin­ni­gen.«
    Un­ter den Ru­fen »Hört, hört!« dreh­te sich Karl Arn­heim um und schritt zur Saal­tür. Kurz da­vor blieb er ste­hen, wand­te sich zu­rück und präg­te sich die Ge­sich­ter am Tisch ein, als woll­te er ih­re Ab­bil­der in sein Ge­dächt­nis ein­gra­vie­ren. Dar­auf öff­ne­te er die Tür, mach­te kehrt und ging.
    Mil­ton Sto­ne ki­cher­te und räus­per­te sich dann, um die Auf­merk­sam­keit auf sich zu len­ken. »Mei­ne Her­ren, der ers­te Punkt der Ge­schäfts­ord­nung lau­tet, einen Käu­fer für den Arn­heim & Boon-Zir­kus zu fin­den. Viel­leicht kön­nen A&BCE sich end­lich aus dem Zir­kus­ge­schäft ver­ab­schie­den.«

 
Rache ist süß
Edi­ti­on 2145
     

 
27
     
    Ad­j­ya Sum, nu­u­mi­ischer Ge­sand­ter in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten der Er­de, blick­te mit kal­ten, bei­fäl­li­gen Au­gen un­ter sei­ner Ka­pu­ze her­vor. Die­se Au­gen wa­ren auf Karl Arn­heim ge­rich­tet, den ehe­ma­li­gen Prä­si­den­ten von Arn­heim & Boon Con­glo­me­ra­ted En­ter­pri­ses. Der Mensch saß auf dem Be­su­cher­stuhl am Vor­stand­s­tisch mit ver­schränk­ten Ar­men, über­ein­an­der­ge­schla­ge­nen Bei­nen und fes­tem Blick. Vie­le Nu­u­mi­ier hat­ten nur Ver­ach­tung für die Men­schen üb­rig – nicht so Sum, nicht, seit Karl Arn­heim sein Goa­tha ge­gen John J. O’Ha­ra auf­ge­nom­men hat­te.
    Ei­ni­ge der Di­rek­to­ren, die um den Tisch her­um sa­ßen, wan­den sich un­ter Arn­heims star­rem Blick und fuh­ren mit feuch­ten Hän­den un­ter ih­re Lei­nen­kra­gen. Karl Arn­heim war von ei­nem au­ßer­ge­wöhn­li­chen Haß be­seelt, ei­nem Haß, den ein Nu­u­mi­ier ver­ste­hen und wür­di­gen konn­te.
    Der Vor­stands­se­kre­tär räus­per­te sich, nick­te Arn­heim und dem Nu­u­mi­ier kurz zu, oh­ne die Au­gen von sei­nen No­ti­zen zu er­he­ben, und wand­te sich an das Kopf­en­de des Ti­sches. Der eins­ti­ge A&BCE-Buch­hal­ter Mil­ton Sto­ne, der in dem be­que­men Ses­sel am obe­ren Ti­schen­de eher zwer­gen­haft wirk­te, nick­te zu­rück. »Sie kön­nen an­fan­gen, Ot­to.« Der Se­kre­tär räus­per­te sich noch ein­mal. »Nun al­so … Karl Arn­heim, der 27% der An­tei­le von A&BCE be­sitzt, hat die­sem Vor­stand einen An­trag vor­ge­legt, in dem es heißt …«
    »Las­sen Sie das weg.« Mil­ton Sto­ne lä­chel­te. »Kom­men wir zu dem An­trag. Ich bin über­zeugt da­von, daß wir al­le die Re­geln ken­nen.«
    »Ja, Mr. Sto­ne.« Der Se­kre­tär wur­de rot, fuhr mit ei­nem Fin­ger sei­nen Kra­gen ent­lang und räus­per­te sich. Der Nu­u­mi­ier nick­te kaum wahr­nehm­bar. Sum wuß­te, daß selbst bei dem mensch­li­chen Man­gel an Fein­ge­fühl Arn­heims Grimm un­über­seh­bar war. Der Se­kre­tär blät­ter­te ei­ne Sei­te wei­ter und fing zu le­sen an: »Der An­trag … vor­ge­legt durch Mr. Arn­heim … lau­tet, das ge­gen­wär­ti­ge Di­rek­to­ri­um zu ent­las­sen und … durch die Ak­tio­näre neue Be­voll­mäch­tig­te wäh­len zu las­sen und …«
    »Gut, gut.«
    Mil­ton Sto­ne blick­te um den Tisch her­um und hielt bei Karl Arn­heim an. »Karl, ich möch­te nicht un­höf­lich er­schei­nen, aber Sie ha­ben dem Vor­stand mit Ih­rem Jux ei­ne Men­ge Är­ger ge­macht.« Sto­ne beug­te sich vor. »Sie sind be­ses­sen, Karl, Sie wür­den die­ses Un­ter­neh­men auf Ih­rem Kreuz­zug ge­gen O’Ha­ra’s Grea­ter Shows zer­stö­ren, und ge­nau das kön­nen wir nicht zu­las­sen. A&BCE hat den Arn­heim & Boon-Zir­kus un­ter un­glaub­li­chen Ver­lus­ten zwei Jah­re lang un­ter­hal­ten, wäh­rend je­der

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