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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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spre­chen, Fran­cis?«
    Fran­cis DeNa­re, Dorf­vor­ste­her, schob sich ei­ni­ge wei­ße Haar­sträh­nen aus den Au­gen. »Tom, wir be­kom­men für die Gru­be ei­ne neue Ab­tei­lung Ar­bei­ter. Sie sol­len hier im Dorf un­ter­ge­bracht wer­den.«
    Tom lach­te kurz auf und schüt­tel­te den Kopf. »Wo? Wir ha­ben jetzt schon zu we­ni­ge Prit­schen.«
    »Wir müs­sen es ir­gend­wie ein­rich­ten.«
    »Fran­cis, was ist mit den Ra­tio­nen? Sie sind nicht grö­ßer ge­wor­den, als die vo­ri­ge Ab­tei­lung ge­kom­men ist. Ein wei­te­rer Ab­strich an der Ka­lo­ri­en­zu­fuhr wird ei­ni­ge von den Al­ten um­brin­gen.«
    Fran­cis schüt­tel­te den Kopf. »Kei­ne grö­ße­ren Ra­tio­nen.« Sein Blick war ziel­los, doch dann sah er Tom an. Tom blick­te zu Bo­den. »Wenn sie uns an­stän­dig er­näh­ren und uns ein paar mo­der­ne Ge­rä­te ge­ben wür­den, könn­ten wir die Pro­duk­ti­on um 1000% stei­gern.«
    Fran­cis lä­chel­te. »Tom, was glaubst du, ma­chen sie mit dem Milch­stein?«
    Tom zuck­te mit den Schul­tern. »Ich dach­te im­mer, er wä­re ein Be­stand­teil von Ze­ment – ir­gend so was.«
    Fran­cis schüt­tel­te den Kopf. »Der Stein, den wir schla­gen, wird von Mit­glie­dern ei­nes an­de­ren Dor­fes in ei­ne an­de­re Gru­be ge­kippt.«
    »Ist … ist das wahr?«
    Fran­cis nick­te. »Die Ent­flo­he­nen, die ges­tern nacht über die Hü­gel ge­kom­men sind, ha­ben es den Ar­bei­tern im Ge­mü­se­feld er­zählt.«
    Tom lehn­te sich an die Wand zu­rück, hob die Hän­de und ließ sie hilf­los in den Schoß sin­ken. »Nur weil sie uns has­sen!«
    »Die Nu­u­mi­ier wer­fen den Men­schen vor, daß sie die Ex­pan­si­on des Im­pe­ri­ums ver­hin­dern.«
    »Men­schen wa­ren das nicht – der Rat des Qua­dran­ten …«
    »… wo Men­schen die Mehr­heit ha­ben.«
    Tom zog die Au­gen­brau­en hoch und nick­te. »Ver­mut­lich ist das al­les, was ein Nu­u­mi­ier braucht, um einen ge­sun­den Haß zu ent­wi­ckeln.« Er sah Fran­cis an. »Wä­re es nicht schön ge­we­sen, wenn sich der Rat ein paar Ge­dan­ken über Mys­ti­e­n­ya ge­macht hät­te, als er noch das nu­u­mi­ische Hick­hack ge­schlich­tet hat?«
    Fran­cis sah auf sei­ne Auf­zeich­nun­gen. »Wir sind der Preis für drei Pla­ne­ten ge­we­sen – ei­ne Fra­ge von Kom­pro­mis­sen. Drei un­be­wohn­te Wel­ten konn­ten durch den Rat ver­füg­bar ge­macht wer­den, weil er Mys­ti­e­n­ya in­ner­halb des Im­pe­ri­ums blei­ben ließ.«
    »Aber warum?«
    Fran­cis zuck­te mit den Schul­tern. »Auf Mys­ti­e­n­ya sind Men­schen – wir sind die The­ra­pie fürs Im­pe­ri­um.« Er nahm ein Blatt Pa­pier und reich­te es Tom. »Hier ist der neue Un­ter­brin­gungs­plan. Tu, was du kannst.«
    Kopf­schüt­telnd sah Tom sich den Plan an. »Wo­her kom­men die neu­en Ar­bei­ter?«
    »Ei­ne rei­sen­de Ver­gnü­gungs­trup­pe oder so was in der Art. Der Nu­u­mi­ier, der mich über die neue Ab­tei­lung in­for­miert hat, mein­te, daß es sich nur um einen klei­nen Vor­trupp han­del­te und daß in ei­ni­gen Ta­gen noch viel mehr er­war­tet wer­den. Ir­gend je­mand macht ein Goa­tha ge­gen sie. Ich möch­te wis­sen, was sie an­ge­stellt ha­ben, um das zu ver­die­nen.«
    »Ich ver­su­che im­mer noch raus­zu­fin­den, was wir ge­tan ha­ben, um es zu ver­die­nen.« Tom biß sich auf die Un­ter­lip­pe und wech­sel­te das The­ma. »Hast du et­was von Lin­da und mei­nem Jun­gen ge­hört?«
    Fran­cis schüt­tel­te den Kopf. »Nichts Neu­es aus den Gei­sel­la­gern seit über zwan­zig Ta­gen.« Der al­te Mann streck­te ei­ne Hand aus und leg­te sie sanft auf Toms Arm. »Ich bin über­zeugt, daß es ih­nen gut­geht. So­lan­ge wir die­se schlim­men Spie­le der Nu­u­mi­ier mit­ma­chen, sind die Frau­en und Kin­der in Si­cher­heit, das ha­ben sie ver­spro­chen.«
    Tom schüt­tel­te den Kopf: »Drei Jah­re. Drei Jah­re! Wie lan­ge soll das al­les noch dau­ern? Wie lan­ge braucht ein Nu­u­mi­ier, um einen großen Haß ab­zu­bau­en?«
    Fran­cis senk­te den Blick und zuck­te mit den Schul­tern. Sie hat­ten bei­de den Ver­dacht, daß die Ant­wort auf die­se Fra­ge »ewig« lau­ten könn­te.

 
29
     
    Cev To Lin­ta, Be­ra­ter des Nu­u­mi­ischen

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