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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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mir von ihm erhofft hatte, und noch mehr. Er ist erwachsen, spontan, romantisch und sehr gut im Bett.
    Und in ebendiesem Bett lagen wir am Sonntagmorgen. Wir waren bei ihm und genossen ein Love-in, das zum fast wöchentlich stattfindenden Höhepunkt unserer Beziehung geworden war.
    Ich bete seinen Körper förmlich an. Ich verliere mich in seinen Augen. Er ist wirklich zauberhaft.
    Und er ist erstaunlich gut im Bett. Die Nachbarn könnten das vermutlich bestätigen, denn sie haben mehr als nur einmal gegen die Wand geklopft und gebrüllt, wir sollten leiser sein. Okay, ihm gegenüber komme ich mir zwar wie eine Bohnenstange vor, aber das Risiko geht man immer ein, wenn man sich mit einem Mann einlässt, den man im Fitnessstudio kennengelernt hat. Sie haben immer Traumkörper.
    Trotz all dieser Vorzüge hat er mich doch erschreckt, als er den Satz mit den drei Wörtern sagte.
    Den Satz mit den Wörtern »dich«, »ich« und »liebe«, bei denen man kein Genie sein muss, um sie in die richtige Reihenfolge zu bringen.
    »Sienna, ich muss dir etwas sagen«, flüsterte er mir ins Ohr. In einer Hand hielt er ein paar Strähnen von meinem Haar, in der anderen meinen Hintern. Wir hatten gerade erst Sex gehabt. Es war zu früh, ich konnte noch immer nicht richtig atmen. Wir hatten so viel Hautkontakt. Wir waren zu nackt für diese Art von Intimität, und es machte mir Angst.
    Ich hatte bereits geahnt, dass so etwas kommen würde, deshalb geriet ich in Panik und versuchte ihn abzulenken, indem ich unter die Bettdecke tauchte und ihm auf dem Bauch einen Knutschfleck machte. Wahrscheinlich war das der schlechteste Weg, eine morgendliche Stunde voller Leidenschaft abzuschließen, und es war außerdem recht schwierig, weil sein Körper fest und muskulös war und sein Bauch ungefähr so nachgiebig wie ein Gewürzregal.
    Er zog mich wieder zu sich hoch und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    »Ben, ich habe eine Idee«, kam ich ihm schnell zuvor, ehe er etwas sagen konnte. Verdammt, jetzt musste ich mir etwas einfallen lassen. »Lass uns Monopoly spielen!«
    »Nein, Si, das ist ein langes, anstrengendes Spiel, das mich daran erinnert, wie schlecht ich mit Geld umgehen kann. Außerdem wollte ich gerade sagen …«
    »Ben, ich muss aufs Klo«, unterbrach ich ihn, sprang aus dem Bett, bedeckte mich mit den Händen, streifte mir hektisch die Unterhose über und flitzte ins Bad. Dabei warf ich eine Tasse mit kalt gewordenem Tee um.
    Ich öffnete die Wasserhähne, damit er nicht merkte, dass ich log, und bespritzte mein Gesicht mit kaltem Wasser. Ich war weggelaufen wie ein erschrockenes kleines Tier, um zu verhindern, dass es geschah. Ich wollte nicht, dass er es sagte, weil er es nicht ernst meinen konnte. Es ist sehr schwierig, ihn zu lieben. Ich mag ihn wirklich, aber …
    »Sienna, komm bitte heraus«, drang Bens tiefe Stimme durch die Badezimmertür, als eine gute Viertelstunde vergangen war.
    Ich öffnete langsam; Ben stand in Boxershorts vor mir. Er sah heiß aus und so, als müsse er sich etwas von der Seele reden. Ich hielt mir befangen die Hände vor die Brüste. Ich hatte gehofft, er wäre der Ansicht, der richtige Moment sei inzwischen verstrichen, und wir könnten uns darauf konzentrieren, die Boxershorts wieder loszuwerden, aber sein Gesicht sagte etwas anderes.
    »Frühstück?«, fragte ich. »Soll ich dir Frühstück machen?« Ich begann, die Treppe hinunterzugehen, eine Hand noch immer vor der Brust.
    »Si, wir haben schon gefrühstückt, hast du das etwa vergessen?«, rief er über das Geländer, ein verdutztes Lächeln im Gesicht.
    Ach ja, richtig. So einfach kam ich ihm also nicht davon. Ich watschelte wieder die Treppe hoch und stellte mich vor ihn. Ich fühlte mich wie ein Eichhörnchen im Scheinwerferlicht.
    »Sienna, bleib doch mal eine Minute ruhig«, forderte er mich lächelnd auf.
    »Ja, okay, was gibt’s?« Ich war mir nur zu deutlich bewusst, dass mein Slip zwischen den Pobacken eingeklemmt war. Ich versuchte ihn mit der freien Hand diskret hervorzuziehen.
    Er legte mir die Arme um die Taille und zog mich an seine Brust.
    »Ich liebe dich, Si«, sagte er leise, hob mein Kinn mit den Fingern an und küsste mich sanft auf den Mund. Ich spürte ein Flattern in der Magengegend, aber nicht vor Glück. Statt die Freude zu empfinden, die mich in diesem Augenblick hätte überwältigen müssen, war mir übel. Übel vor Angst. Das Gesicht meiner Mutter tauchte vor meinem geistigen Auge auf, und Stimmen spukten

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