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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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üblich. Ich wollte umwerfend aussehen – oder mich diesem Attribut wenigstens so weit annähern, wie es mir möglich war.
    Ich fand ein schwarzes Kleid, das ich vor einer Weile bei Urban Outfitters gekauft und zusammen mit ein paar anderen Sachen bei Ben deponiert hatte, damit ich etwas anzuziehen hatte, wenn wir spontan essen oder mit Freunden einen trinken gehen wollten. Es war eng tailliert und zeigte genug Ausschnitt, um feminin zu wirken, aber nicht zu viel. Ich trug es mit einer grauen Strumpfhose und zierlichen silbernen Pumps. Als Clou legte ich eine lange antike Halskette mit einem winzigen, aus Draht geflochtenen Vogelkäfig um meinen Hals. Meine Nägel waren bereits dunkelrot lackiert.
    Ben hatte es aufgegeben, darauf zu warten, dass ich in präsentabler Form aus dem dampfenden Bad kam, und den Fernseher eingeschaltet.
    »Wow, du bist wunderschön, Sienna Walker«, sagte er, als ich mich vor ihn stellte, und küsste mich auf die Wange.
    »Danke.« Ich sah zu Boden und wurde rot.
    »Also dann, schöne Dame, hiev deinen sexy Hintern in mein Auto!«, rief er und schob mich zur Haustür hinaus. Der eiskalte Wind nagte an meinen Wangen, und ich zog meinen Schal eng über Nase, Mund und Kinn.
    Wohnhäuser, Geschäfte und hohe Bürogebäude zogen an uns vorbei. Allmählich wurden die Verrückten und verlorenen Seelen seltener, und die Farbe Grün gewann die Oberhand und verdrängte sie. Ich sah richtige Felder mit Pferden und Eseln. Ich entdeckte Eisschollen auf noch nicht ganz zugefrorenen Teichen. Als wir vor einer Ampel warteten, watschelte eine Ente unsicher auf das Eis am Ufer eines dieser Teiche und stieß dann einen mit Schwimmhäuten versehenen Fuß hindurch in das eisige Wasser. Ein wunderschöner Anblick.
    »Wohin fahren wir, Ben?«
    »Nach Surrey. Meine Eltern wohnen auf einem Hof, Si – ich glaube, das habe ich dir schon mal erzählt. Es sind nur meine Eltern – ich habe keine Geschwister. Sie sind aber ein bisschen verrückt«, warnte er und sah mich lächelnd an, ohne die starken Hände vom Lenkrad zu nehmen.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war, auf einem Bauernhof zu leben – oder mit einer Mutter, die es mehr als zehn Jahre bei ihrer Familie ausgehalten hatte. Allein die Vorstellung daran machte mich leicht nervös.
    »Klingt schön. Hast du je auf dem Hof mitgeholfen?«
    »Ja, fast meine ganze Kindheit über. Natürlich nur, wenn ich nicht in der Schule war – aber ich habe vorher und hinterher meinen Beitrag geleistet. Das war harte Arbeit.«
    Ich stellte ihn mir als Teenager vor, wie er in aller Herrgottsfrühe aufstand und auf einem schlammigen Feld mithalf, bevor der Schultag begann, während die meisten anderen Kinder gegen halb acht von ihren Eltern aus dem Bett geworfen wurden. Ich hatte plötzlich viel mehr Respekt vor ihm.
    Mir kam es vor, als wären bereits Stunden vergangen, als er den Sportwagen in eine lang gezogene, gewundene Zufahrt lenkte. Er musste sehr langsam fahren, weil sie unglaublich holprig war. Am anderen Ende der Zufahrt stand rechts ein bescheidenes und trotzdem atemberaubendes Bauernhaus. Es war umgeben von landwirtschaftlichen Maschinen, von denen einige unbrauchbar wirkten und andere funkelnagelneu.
    Ben stellte den Motor ab und sah mich an. »Na komm, Süße. Sie werden dich gleich in ihr Herz schließen.«
    Zaghaft stieg ich aus dem Wagen und setzte den linken Fuß mitten in eine tiefe, kalte Pfütze. Hoppla.
    Ben hatte das Missgeschick über das Wagendach hinweg beobachtet. »Alles okay, Si?«, erkundigte er sich.
    Das war mir vielleicht peinlich! Ich versuchte, so zu tun, als wäre nichts passiert, aber mein Fuß schmatzte bei jedem Schritt.
    »Komm her, du Dummchen«, sagte er und brachte mich zu einem kleinen Unterstand, in dem lauter Gummistiefel standen und grüne Feldjacken hingen. Ich stellte meine Schuhe auf ein Trockengestell und ging auf Zehenspitzen hinter Ben in die Küche. Er hielt mich fest an der Hand.
    »Ben, Lieber«, hörte ich eine Frauenstimme, von der ich nur annehmen konnte, dass sie zu seiner Mutter gehörte. Eine sehr attraktive Frau Mitte fünfzig kam näher und umarmte meinen Freund. Sie sah mehr oder weniger so aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte – sehr hübsch und gut gekleidet. Sie trug einen dicken Pullover aus brauner Wolle über einer Jeans. Ihr grauer Bubikopf war hübsch gestylt, und sie trug eine dünne Schicht Make-up, das ihre natürliche Schönheit ideal unterstrich. Ihr Schmuck war aus Silber, spärlich

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