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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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dem Sofa lag. Vielleicht war es nun endlich vorüber. Der ganze Ärger würde sich auflösen und zu einer albernen Geschichte werden, durch die wir hindurchmussten, als wir jung und dumm waren. Aller Schmerz und alle Unsicherheit würden zu einer dunklen Erinnerung verblassen. Ich hatte meine Frau gefunden. Sie hatte ihren Mann gefunden. So einfach war das.
    »Chloe«, sagte ich leise aus der Ecke des Wohnzimmers.
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Sienna
    PIEP.
    Es war nachmittags um halb drei – sonntagnachmittags, um genau zu sein –, als ich die Nachricht bekam: eine SMS mit Chloes Friedensangebot. Ich war erschrocken, gelinde gesagt.
    Hallo, Sienna. Hier Chloe. Ich habe deine Nummer von Nick. Ich hoffe, es macht dir nichts aus. Hast du heute Nachmittag Zeit für einen Kaffee? Xx
    So kam es, dass ich mit ihr in einem überteuerten Feinkostlokal endete und mir die kalten Hände an einem Milchkaffee wärmte. Der Laden war hauptsächlich mit grünem Marmor ausstaffiert, und in großen Glastheken wurde eine Vielzahl teurer Fleischsorten präsentiert, außerdem stark riechender Käse und seltsame Brote, die aussahen wie DNA-Stränge. Hinter den Theken hingen zahllose Salamis von der Decke, und das Personal schien aus echten italienischen Gourmets zu bestehen, die sich die rauen Hände immer wieder an gestärkten weißen Schürzen abwischten. Am Fenster stand eine goldfarbene Gefriertheke, die im gedämpften Licht glitzerte und mit einer riesigen Menge bunter Eiscremesorten mit Schokoladensplittern, Pekannüssen und Karamellklümpchen vollgepackt war. Ein typischer schicker und trendiger Londoner Laden eben, in dem Dinge verkauft wurden, die ich nicht mal aussprechen, geschweige denn mir leisten konnte. Hübsch war er trotzdem.
    Chloe trug eine hellblaue enge Jeans und ein T-Shirt mit dem Namen einer Band, von der ich noch nie gehört hatte. Wie ich bereits wusste, war Chloe beängstigend cool.
    Ich war ein wenig nervös wegen alldem und befürchtete, sie würde mich fragen, was an Nicks Geburtstag auf der Toilette los gewesen war, als sie belauscht hatte, wie ich ihrem Freund sagte, dass ich ihn anhimmelte. Seitdem hatten wir kein Wort mehr miteinander gesprochen, aber damals war sie stinksauer gewesen.
    Das Lokal war vollgestopft mit wohlhabend wirkenden Pärchen, einige davon mit Kindern, die Miniausgaben irgendwelcher Designerklamotten trugen. Richtig wohl fühlte ich mich hier nicht. Wir bestellten einen Teller Kekse mit kleinen Marmeladenherzen in der Mitte.
    »Der Grund, weshalb ich mit dir allein reden wollte, ist offensichtlich. Ich bin immerhin mit deinem besten Freund zusammen, und ich habe so viele tolle Dinge über dich gehört«, begann sie zuckersüß und wischte sich ein paar Krümel von der Oberlippe. »Ich kenne dich zwar kaum, aber ich würde dich gern besser kennenlernen. Obwohl wir zusammen arbeiten und alles, reden wir ja kaum miteinander. Es kommt mir vor, als wärst du eine Fremde, wirklich.«
    Das ist aber nett, dachte ich und knabberte am Rand eines Kekses, der herrlich zerkrümelte. Vielleicht würden wir ja doch nicht über die Toilettengeschichte reden. Das hoffte ich wirklich. Ich hatte schon oft daran gedacht, sie anzusprechen, aber jetzt war mir Chloe zuvorgekommen. Ich hatte gehofft, wir könnten das Eis brechen und die Gezwungenheit überwinden, mit der wir einander begegneten.
    »Danke. Ich freue mich wirklich für dich und Nick – er wirkt so gelöst, seit ihr zusammen seid.«
    Sie lächelte. Offenbar war sie sich dessen sehr bewusst.
    Ich kannte diesen Ausdruck: Es war die Miene einer Frau, die den Mann gefunden hat, den sie haben will – den Mann ihrer Träume. Den Mann, der aus ihr einen besseren Menschen macht. Und ich konnte es ihr kaum verdenken. Seit Jahren war Nick der Mann, den ich haben wollte – ein echter Fang. Sie hatte so ein Glück.
    »Ist es denn okay für dich, wenn Nick und ich befreundet bleiben?«, fragte ich, und mein Herz pochte wie verrückt. Doch ich glaube an die Ehrlichkeit und schrecke nicht davor zurück, solche Fragen zu stellen.
    Sie starrte in ihre Tasse und biss sich auf die Lippe. Sie war so verdammt hübsch, dass es schmerzte.
    »Ich will ehrlich zu dir sein, Sienna. Es war für mich nicht immer okay. Manchmal bin ich zu Nick deshalb sogar richtig gemein gewesen, habe ihn stehen gelassen und all so was, weil ich Angst hatte, zwischen euch könnte mehr sein als nur Freundschaft.«
    Ich sagte kein Wort und nahm meine Umgebung nur noch wie durch einen

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