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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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dass sie in der Lage war, solche Laute von sich zu geben.
    »Mädels!«, rief ich. »Kommt schon! Das ist doch schrecklich, oder?« Ich flehte um ein wenig Ernst, aber vergebens.
    Meine Augen waren voller Tränen – zum Teil, weil ich einen Mann angebaggert hatte, der ganz offensichtlich nicht auf mich stand, zum Teil, weil das Ganze eine solche Farce war, dass es wirklich zum Schreien komisch wirken musste. Trotzdem schmerzte es mich ein wenig, dass meine Freundinnen sich kaputtlachten.
    Die Sache ist die: Nick ist so ein netter Kerl, dass er immer so tun wird, als hätte er geschlafen, und dabei weiß ich, dass das nicht so war. Und ich bin solch ein Feigling, dass ich immer so tun werde, als glaube ich seine Lüge – und wir alle leben unglücklich bis ans Ende unserer Tage.
    Als das Gelächter erstorben war und mir jede meiner Freundinnen ein entschuldigendes Lächeln zugeworfen hatte, kehrten wir wieder zum ernsten Teil der Angelegenheit zurück. Penny war es, die den Mut bewies, die kurze, aber brutal ehrliche Frage auszusprechen:
    »Ist es nicht Zeit, dass du … na ja … ihn aufgibst?«
    Da war sie, die Frage. Penny hatte sie aufgebracht, mitten auf den Tisch geworfen, zwischen die zierlichen Weingläser und die zusammengeknüllten Servietten. Sie hatte das »Vielleicht schüchterst du ihn ein«, das »Vielleicht mag er dich so sehr, dass er Angst hat« und den anderen üblichen Blödsinn übersprungen und war direkt in die Zielgerade eingeschwenkt. El riss die Augen auf und sah sie an, als wollte sie schreien: Wie kannst du so was sagen! , und ihr aufs Bein hauen.
    Sie warteten auf meine Reaktion, die folgendermaßen hätte ausfallen können:
    1. Ich hätte tief gekränkt sein, aus dem Raum stürmen und meinen Freundinnen das nächste halbe Jahr keinen Blick schenken können.
    2. Ich hätte tief gekränkt sein und dennoch bleiben können – und in dem verzweifelten Versuch, mich diesem vernichtenden Ratschlag zu widersetzen, später Nick anrufen können.
    3. Ich hätte zu weinen anfangen können.
    Doch stattdessen holte ich tief Luft, lächelte und sagte nur: »Ja.«
    Denn ja, es war Zeit aufzugeben. In Nick vernarrt zu sein war ein einziges lang gezogenes, qualvolles Debakel gewesen. Ein einziger »Ausrutscher«, so würden die Zeitungen es nennen. Ein Riesenscheiß. Ein Desaster vom Typ »Blowjob im Weißen Haus«, »verlegte Spesenquittungen« und »gerade selbst über dem Kopf angezündeter Landsitz«.
    Nick war ein Mann. Ein guter Mann, aber trotzdem ein Mann. Und Männer waren hochgradig sexuell orientierte Wesen. All meine männlichen Freunde standen dazu, dass Sex oder mit Sex zusammenhängende Dinge zu den Top-Five-Themen zählten, über die sie jeden Tag nachdachten; auf der Liste stand es irgendwo unter dem Atmen, aber noch über dem Essen, so eine wichtige Sache war es für die Kerle. Ich wusste, das war eine massive Verallgemeinerung, aber wenn ein Mann eine Frau begehrte, dann tat er jedenfalls nicht so, als würde er schlafen, wenn sie sich neben ihn ins Bett legte und den Arm um ihn legte.
    Nein, das tat er nicht. Er stürzte sich vielmehr auf sie, als wäre sie der letzte Bagel in ganz New York. Oder wenigstens geriet er in Panik, gab ihr einen Kuss und stürzte sich dann beim nächsten Mal, wenn er seine Unsicherheit überwunden hatte, auf sie. Also, Sienna Walker, es wird Zeit, der Realität ins Gesicht zu sehen!
    »Echt?«, fragte El und beugte sich zu mir herüber, ihre hübschen Augen zusammengekniffen. »Also willst du den Mann, den du liebst, einfach so aufgeben?«
    Ach so, der Mann, den du liebst … Das »Schnapp ihn dir!«-, »Kämpf um deinen Kerl!«- und »Mach deinen Anspruch klar!«-Klischee.
    »Ja, das will ich tatsächlich.«
    Weil meine Fixierung auf Nick inzwischen offenbar solche Ausmaße angenommen hatte, dass ich entweder in die Kategorie »Närrin« oder »Stalkerin« einzuordnen war (je nachdem, wie man es betrachtete), fühlte ich mich weder besonders selbstsicher noch wirklich attraktiv. Daher war jetzt der ideale Zeitpunkt, um ihn aufzugeben.
    Lydia sah mich enttäuscht an. »Aber er ist ein so viel glücklicherer Mensch, seit er dich kennt, Si. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.«
    Penny warf ein: »Vielleicht ist es nur eine Freundschaft für ihn, Lyds. Ich glaube wirklich, sonst hätte er mittlerweile irgendetwas gesagt oder getan … Niemand bestreitet, dass sie eine ganz besondere Freundschaft verbindet, aber ich glaube einfach nicht, dass er sie

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