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Eine Andere Welt

Eine Andere Welt

Titel: Eine Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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fotografieren läßt und den niemand kennt.«
»Ich werde das so zu tragen wissen, wie jede Berühmtheit, von der niemand je gehört hat«, versicherte Jason.
Einen Augenblick lang starrte sie ihn an, dann lachte sie. »Ich verstehe. Ja, das ist gut; das ist wirklich gut. Ich werde es mir merken.« Sie machte sich wieder über die Arbeit her. »In diesem Geschä«, sagte sie nach einer Weile, ohne aufzublicken, »ist es besser, die Leute nicht zu kennen, für die ich Papiere mache. Aber über Sie möchte ich mehr wissen. Sie sind seltsam. Ich habe viele Typen gesehen – Hunderte, vielleicht –, aber keinen wie Sie. Wissen Sie, was ich glaube?«
»Sie glauben, ich sei verrückt«, sagte Jason.
Kathy nickte. »Ja. Klinisch, juristisch, wie man es auch betrachtet. Sie sind psychotisch; Sie haben eine gespaltene Persönlichkeit. Wie konnten Sie bis jetzt überleben?«
Er sagte nichts. Es war nicht zu erklären.
Kathy zuckte die Achseln und arbeitete weiter. Eins nach dem andern, fälschte sie geschickt und fachmännisch die benötigten Papiere.
Eddy, der Hotelangestellte, kam zurück und lungerte im Hintergrund herum, wo er eine unechte Havanna rauchte. Er tat und sagte nichts, aber aus irgendeinem obskuren Grund blieb er da. Jason wünschte, er würde sich fortscheren, denn er häe gern mehr mit dem Mädchen gesprochen, doch daraus schien nichts mehr zu werden ...
»Kommen Sie mit«, sagte Kathy plötzlich. Sie rutschte von ihrem Hocker und bedeutete ihm, mit ihr in einen Nebenraum zu gehen. »Ich brauche fünf Unterschrien von Ihnen, jede ein bißchen anders als die übrigen, so daß sie sich nicht genau decken. Das ist der Punkt, wo viele von uns Dokumentaristen ...« – sie lächelte ihn über die Schulter an, als sie vorausging – »so nennen wir uns nämlich – alles verpfuschen. Sie nehmen eine Unterschri und übertragen sie auf alle Papiere. Verstehen Sie?«
»Ja.« Er trat hinter ihr durch die Türöffnung und stand in einer muffig riechenden engen Kammer.
Kathy schloß die Tür, wartete einen Augenblick lang und sagte dann: »Eddy ist ein Polizeispitzel.«
Er starrte sie an. »Warum?«
»Warum, sagen Sie? Warum was? Warum er ein Polizeispitzel ist? Für Geld, natürlich. Aus dem gleichen Grund bin ich es auch.«
»Verdammt!« Er packte sie beim rechten Handgelenk und zog sie grob an sich. Sie zog eine schmerzliche Grimasse, als seine Finger zudrückten. »Und er hat mich schon ...»
»Eddy hat noch nichts getan«, keuchte sie, während sie sich zu befreien suchte. »Das tut weh! Beruhigen Sie sich, dann werde ich Ihnen alles erklären. Einverstanden?«
Widerwillig ließ er sie los. Sein Herz flaerte vor Angst wie ein gefangener Vogel. Kathy schaltete eine helle kleine Lampe ein und legte drei gefälschte Dokumente in den grellen Lichtkreis. »Ein mapurpurner Punkt am Rand jedes Dokuments«, erläuterte sie und zeigte auf die beinahe unsichtbaren Farbflecken. »Darunter verbirgt sich jedesmal ein Mikrosender, der alle fünf Sekunden einen Signalton aussendet, der über Ihre Bewegungen Aufschluß gibt. Die Polizei ist hinter Verschwörungen her; sie will Ihre Kontaktpersonen.«
»Ich habe keine; ich bin allein«, sagte Jason ärgerlich.
»Aber das weiß die Polizei nicht.« Sie rieb sich das Handgelenk und zog in mädchenhaem Mißmut die Brauen zusammen. »Für einen weltberühmten Fernsehstar, von dem niemand je gehört hat, haben Sie einen festen Griff.«
»Warum haben Sie mir das gesagt?« fragte Jason. »Nachdem Sie die Fälschungen für mich gemacht haben, alle die ...«
»Ich möchte, daß Sie entwischen«, sagte sie einfach.
»Warum?«
»Weil Sie – weil Sie etwas wie eine magnetische Art an sich haben; ich merkte es sofort, als Sie hereinkamen. Sie sind ... anziehend. Sogar in Ihrem Alter.«
»Meine Erscheinung«, sagte er.
Kathy nickte. »Ich habe es früher manchmal bei öffentlichen Aurien bekannter Leute gesehen, aber noch nie so aus der Nähe. Ich verstehe jetzt, warum Sie sich einbilden, Sie seien ein Fernsehstar; Sie wirken tatsächlich wie einer.«
»Wie soll ich entkommen?« sagte er ungeduldig. »Wollen Sie mir das verraten? Oder kostet das ein bißchen mehr?«
»Mein Go, Sie sind so zynisch.«
Er lachte, und wieder griff er zu und hielt sie am Handgelenk fest.
Kathy schüelte den Kopf und machte ein gequältes, maskenha starres Gesicht. »Ich kann Sie ja verstehen, aber lassen Sie mich los!« sagte sie mit gepreßter Stimme. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Zunächst einmal können

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