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Eine Andere Welt

Eine Andere Welt

Titel: Eine Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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durchgehen lassen sollen, wie er es getan hae ... aber eines Tages, so hae er o gedacht, wird die Vergeltung kommen: die verleugnete Realität kehrt zurück und verfolgt einen. Überfällt einen ohne Warnung und macht einen wahnsinnig.
Und Alys war in einem besonderen Sinne, in irgendeiner ungewöhnlichen klinischen Art und Weise pathologisch. Er fühlte es, konnte aber nicht mit dem Finger darauf zeigen. Aber so waren viele seiner Ahnungen. Es störte ihn nicht, so sehr er sie liebte. Er wußte, daß er recht hae.
Nun, als er dem Sechser Jason Taverner gegenübersaß, baute er seine Schwindelgeschichte aus.
»Wir waren nur sehr wenige, insgesamt vier. Einer ist bereits tot, so daß meines Wissens noch drei verbleiben. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo die anderen sind; wir halten untereinander noch weniger Kontakt als man es den Sechsern nachsagt.«
»Wer war Ihr Genetiker?« fragte Jason.
»Dill-Temko. Derselbe, den Sie haen. Er war der Schöpfer der Gruppen fünf bis sieben, dann ging er in den Ruhestand. Wie Sie sicherlich wissen, ist er jetzt tot.«
»Ja«, sagte Jason. »Es traf uns alle wie ein Schlag.«
»Mich auch«, sagte Buckman in düsterem Ton. »Dill-Temko war uns Vater und Muer zugleich. Was für andere die Eltern sind, war er für uns. Wußten Sie, daß er kurz vor seinem Tod mit der Vorbereitung von Schemata für eine achte Gruppe begonnen hae?«
»Was für Menschen wären das geworden?«
»Nur Dill-Temko wußte das«, sagte Buckman und fühlte seine Überlegenheit über den Sechser vor ihm wachsen. Und doch war sein psychologischer Vorteil sehr zerbrechlich. Eine falsche Feststellung, und er würde sich in Nichts auflösen. Und einmal verloren, würde der Vorteil nicht wiederzugewinnen sein.
Es war das Risiko, das er einging. Aber es machte ihm Spaß; er hae immer eine Schwäche für ungleiche We en gehabt, für das spielerische Element in einer Situation. In solchen Augenblicken hae er ein großartiges Gefühl für seine eigenen Fähigkeiten. Und er betrachtete das nicht als etwas Eingebildetes ... gleichgültig, was ein Sechser, der ihn als einen gewöhnlichen Mann kannte, sagen würde. Das störte ihn überhaupt nicht.
Er schaltete die Gegensprechanlage ein und sagte: »Peggy, bringen Sie uns Kaffee, Milch und den Rest. Danke.« Darauf lehnte er sich mit einstudierter Lässigkeit zurück und betrachtete Jason Taverner.
Wer wußte, wie ein Sechser aussah, konnte Taverner unschwer als solchen erkennen. Der kräige Rumpf, die massige Arm- und Rückenmuskulatur, die kravolle, an einen Widder gemahnende Nacken- und Kopfpartie. Aber die meisten gewöhnlichen Menschen waren niemals wissentlich einem Sechser begegnet. Sie haen nicht seine Erfahrung, noch sein sorgfältig gesammeltes Wissen über sie.
Zu Alys hae er einmal gesagt: »Diese Leute werden nie an die Macht kommen und mein Land regieren.«
»Du hast kein Land. Du hast ein Amt.«
An dem Punkt hae er die Diskussion abgebrochen.
»Mr. Taverner«, sagte er ohne Umschweife, »wie ist es Ihnen gelungen, Dokumente, Karteikarten, Mikrofilme und sogar vollständige Akten aus den Datenzentralen und Archiven herauszuholen? Ich habe versucht, mir Möglichkeiten vorzustellen, aber dabei ziehe ich jedesmal eine Niete.« Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf das ansehnliche, aber alternde Gesicht des Sechsers und wartete.
16
    W
    as kann ich ihm sagen? fragte sich Jason Taverner, als er stumm dem Polizeigeneral gegenübersaß. Die Wirklichkeit, wie ich sie kenne? Das ist schwierig, denn ich verstehe sie selbst nicht.
    Aber ein Siebener konnte es vielleicht verstehen – nun, Go allein wußte, was so einer konnte oder nicht konnte. Ich werde versuchen, ihm eine vollständige Erklärung zu geben.
    Doch als er zu einer Antwort ansetzte, hemmte etwas seine Rede, und er begriff, daß er dem anderen nicht alles sagen wollte. Dieser Buckman hae ihn völlig in der Hand. Er war Polizeigeneral und hae dadurch Autorität und Einfluß, und wenn er ein Siebener war, konnte es für ihn kaum Grenzen geben.
    »Der Umstand, daß Sie ein Sechser sind«, sagte Buckman nach längerer Pause, »läßt diese Sache in einem besonderen Licht erscheinen. Arbeiten Sie mit anderen Sechsern zusammen?« Er blickte Jason unverwandt ins Gesicht, und dieser fand es unbehaglich und verwirrend. »Ich denke, was wir hier haben«, sagte Buckman, »ist der erste konkrete Hinweis, daß Sechser ...«
»Nein«, sagte Jason mit Entschiedenheit.
»Nein?« Buckman starrte ihn weiterhin an.

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