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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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strahlend blauen Augen, das Luc und Barnaby wiedererkannt hätten, bemerkte Lamb:
    »Es ist sein Stolz, Sir – als Master Luc vom Pferd gestürzt ist, hat sein Gesicht das meiste abbekommen. Mit seinen beiden Veilchen und jeder Menge Schrammen und Blutergüssen sieht er aus wie ein Kinderschreck. Er zieht es vor, wenn ihn niemand in diesem Zustand sieht.«
    »Nun, bei meiner Seele«, sagte Silas schmunzelnd. »Luc ist mir nie eitel vorgekommen, aber ich verstehe schon – ein Paar blaue Augen kann ein hässlicher Anblick sein.« Er zögerte. »Wie schlimm ist es?«
    »Der schlimmste Sturz, den ich je gesehen habe«, räumte Lamb ein. »Lassen Sie sich aber versichern, dass er sich keine Knochen gebrochen hat und sich erholen wird, ohne dauerhafte Schäden davonzutragen. In ein paar Wochen wird er wieder ganz der Alte sein.«
    Silas fand sich damit ab, unverrichteter Dinge gehen zu müssen, und sagte:
    »Sie richten ihm bitte aus, dass ich da war, ja?«
    Lamb verneigte sich.
    »Mit größtem Vergnügen, Sir.« In Gedanken weilte er schon bei Lucs Reaktion darauf, wenn er erfuhr, dass seine Eitelkeit der Grund war, weswegen er sich nicht zeigte, und musste sich ein Grinsen verkneifen. Dem Burschen wird es nicht schaden, wütend zu werden, überlegte er – und wenigstens für eine Weile hätte Luc an etwas anderes zu denken als an seine Schmerzen.
    Sobald Silas zur Tür hinaus war, eilte Lamb mit einem freudigen Lächeln auf dem Gesicht die Stufen empor und zu Lucs Schlafzimmer.
    Gillian war ebenso unzufrieden wie Silas darüber, keine Gelegenheit zu erhalten, sich mit eigenen Augen von dem Ausmaß von Lucs Verletzungen zu überzeugen. Aber Silas’ Bericht, dass keine Knochen gebrochen waren und dass die einzigen Spuren des Sturzes zwei blaue Augen und Blutergüsse waren, milderte ihre Sorge. Dennoch wunderte sie sich über den Unfall. Ihren Beobachtungen zufolge war Luc ein ausgezeichneter Reiter, sodass es merkwürdig schien, dass er abgeworfen worden sein sollte. Sie entschied, dass sein Pferd wegen irgendetwas gescheut haben musste, vielleicht vor einem nächtlichen Raubtier auf Beutezug, und er davon überrascht worden war, und ließ die Sache auf sich beruhen. Er würde sich erholen, und das war es, worauf es ankam. Was die Umarmung im Garten Freitagabend anging, weigerte sie sich weiter, darüber nachzudenken, wie sie es seit dem Abend getan hatte, an dem es passiert war. Sie war kein einfältiges junges Ding vom Land, das sich von einem gut aussehenden Wüstling den Kopf verdrehen ließ.
    Zurück in High Tower, unterrichtete Meacham Silas, dass sein Neffe und dessen Freund auf der Suche nach Zerstreuung ins Dorf gegangen waren, aber zum Abendessen wieder zurück sein würden. Unterstützt von Silas und Sophia war es Gillian gelungen, Canfield aus dem Weg zu gehen. Die Nachricht, dass er nicht da war, sorgte daher bei allen für Freude und Erleichterung. In gelöster Stimmung genossen sie den leichten Imbiss, der sie im Morgensalon erwartete. Nach dem Essen zogen sie sich auf ihre Zimmer zurück, Silas für ein Nickerchen am Kamin und Gillian und Sophia, um die festliche Kleidung für die Kirche gegen einfachere zu tauschen. Nachdem das geschehen war, trafen sie sich in ihrem gemeinsamen Salon. Während sich Sophia auf ihre Stickerei konzentrierte, saß Gillian an dem Kirschbaumholzschreibtisch vor einem der Fenster und verfasste Briefe an Freunde und Bekannte in Surrey sowie an verschiedene Kaufleute und teilte ihnen ihre und Sophias geänderte Anschrift mit.
    Es war ein ruhiger, angenehmer Sonntagnachmittag, aber als der Zeitpunkt von Canfields und Stanleys Rückkehr näher rückte, spürte Gillian, wie sie sich verspannte. Obwohl Canfield keinen offenen Annäherungsversuch mehr gemacht hatte, gab sie sich nicht der Täuschung hin, dass er aufgeben und sich zurückziehen würde. Er konnte ihr Häuschen nehmen und die drei Morgen Land, die dazugehörten, als Teilzahlung für Charles’ Schuldscheine, ermahnte sie sich, aber das war nicht länger eine Waffe gegen sie. Sie und Sophia waren auf High Tower sicher.
    Ihre größte Angst war nun, dass Canfield über Charles’ Abmachung mit Lord Winthrop redete. Sie seufzte. Gleichgültig, von welcher Seite man die Situation betrachtete, sie würde nicht gut dabei abschneiden. Viele würden glauben, dass sie einverstanden gewesen sei und bereitwillig für ihren Ehemann zur Hure geworden wäre. Andere würden behaupten, dass ihre Weigerung die Wahrscheinlichkeit

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