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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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und glaubte auch noch, damit Erfolg zu haben? Ich schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Nee, so schlimm war das nicht, aber es hat einen ganz schönen Krater hinterlassen. Und der Kerl, den ich dabei erschlagen habe, liegt immer noch drin«, gab ich in besonders schnippischem Tonfall zurück. Doch nicht mal den schien er zu bemerken. Stattdessen lachte er schallend und drängte sich zwischen mich und meinen Sitznachbarn an die Theke.
    »Du gefällst mir, du bist echt witzig«, brüllte er mir ins Ohr. Dabei gab ihm die laute Musik den Vorwand, mir wesentlich näher zu kommen, als mir das lieb war.
    »Muss am Alkohol liegen.« Ich wandte mich wieder ab. Irgendwann musste der Kerl doch mal mitkriegen, dass er hier unerwünscht war.
    Doch Fehlanzeige. Er rückte mir nur weiter auf die Pelle.
    »Bist du öfter im Blue Moon ? Ich habe dich hier noch nie gesehen. Und du wärst mir garantiert aufgefallen.«
    Ich beschloss, ihm einen letzten Wink mit dem Zaunpfahl zu geben, damit er sich in Würde zurückziehen konnte. Wenn das nichts half, musste ich wohl vom Winken dazu übergehen, ihm den Zaunpfahl direkt über den Schädel zu ziehen.
    »Weißt du, das Publikum hier ist eigentlich nicht so nach meinem Geschmack. Die Leute sind einfach viel zu aufdringlich.«
    Er sah mich erstaunt an.
    »Findest du? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    Das durfte echt nicht wahr sein. Noch direkter ging es doch schon fast nicht mehr, aber der Typ schien es wirklich nicht zu kapieren.
    »Damit meinte ich dich, okay?«, sagte ich ihm geradewegs ins Gesicht. Ich hatte damit gerechnet, dass er sofort beleidigt abziehen würde, aber er lachte wieder.
    »Es gibt Gelegenheiten, die darf man sich einfach nicht entgehen lassen«, gab er lässig zurück. »Und du bist so eine Gelegenheit.«
    Diesmal bemühte ich mich nicht, mich zurückzuhalten, als ich die Augen verdrehte. »Und wenn die Gelegenheit das gar nicht will?«
    »Dann muss sie eben davon überzeugt werden«, erwiderte der Typ in einer Selbstverständlichkeit, die keinerlei Zweifel daran ließ, dass er sich für unwiderstehlich hielt.
    Vielleicht ging es besser, wenn ich ihm klarmachen konnte, dass ich bereits vergeben war und er deswegen keine Chance bei mir hatte.
    »Weißt du, eigentlich warte ich nur auf meinen Verlobten. Er muss jeden Moment hier sein«, behauptete ich dreist. Wenn er das nicht kapierte, wusste ich auch nicht mehr weiter. Die Antwort darauf machte mich allerdings für einen Moment sprachlos.
    »Dein Verlobter muss ein Vollidiot sein, dass er eine Frau wie dich so lange warten lässt. Da ist er doch selbst schuld, wenn ein anderer dich ihm wegschnappt.«
    Mit offenem Mund rang ich nach Luft. Eigentlich hätte ich jetzt aufstehen und sofort gehen müssen, aber nachdem es mich soviel Überwindung gekostet hatte, die Wochenaufgabe anzugehen, würde ich jetzt bestimmt nicht aufgeben.
    »Hör zu, ich will aber nicht weggeschnappt werden, klar?«, sagte ich mit Nachdruck.
    Mein Tonfall war deutlich pampiger geworden. Hilfesuchend blickte ich zum Barkeeper, doch der war gerade mit einer Großbestellung einer Gruppe beschäftigt und bemerkte mich und meinen anhänglichen Verehrer gar nicht. Auch von den anderen Gästen in der Bar schien keiner zu uns hinüberzusehen – mit einer Ausnahme.
    Als ich in genau das Paar blaue Augen blickte, das mich seit fast zwei Wochen in meinen Gedanken verfolgte, glaubte ich zuerst an eine Fata Morgana. Ich schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder, aber es war kein Traum. An einem der Stehtische stand mein Überfallopfer Sebastian aus dem Grottenolm und sah direkt zu uns herüber. Und seinem amüsierten Grinsen nach zu urteilen verstand er meine Körpersprache wesentlich besser als mein hartnäckiger Fan, der unablässig weiter auf mich einredete.
    »Ein Kumpel hat mir diese Woche seinen Porsche geliehen. Cabrio. Was meinst du? Wie wär’s mit einer kleinen Spritztour?«
    »Nein, danke.« Ich versuchte noch ein Stückchen weiter von ihm abzurücken, aber da saß schon mein Thekennachbar. Während ich eine Entschuldigung murmelte, wanderte mein Blick wieder zu Sebastian. Dessen Grinsen war deutlich breiter geworden. Anscheinend genoss er das Schauspiel in vollen Zügen.
    In diesem Moment spürte ich plötzlich eine Hand in meinem Rückenausschnitt. Es fühlte sich wie ein Stromschlag an, und damit meine ich nicht den elektrisierenden Reiz einer sanften Berührung, sondern eher den fiesen Schmerz eines Elektroschockers.
    Sofort sprang

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