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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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ich von meinem Hocker, um der fummelnden Hand meines Leihporschefahrers zu entgehen.
    »Fass mich nicht an!«, fauchte ich ihn an.
    Es war kaum zu glauben, aber er grinste mir tatsächlich direkt ins Gesicht. »Jetzt hab dich doch nicht so«, meinte er lapidar. »Du hast so eine weiche Haut, da konnte ich mich einfach nicht mehr bremsen. Da muss man einfach mal hinfassen.«
    Fast wie in Zeitlupe näherte sich seine Hand wieder meinem Rücken. Ich starrte darauf wie die Fliege auf das Maul des Frosches, war aber nicht in der Lage, mich zu rühren.
    »Da bist du ja, mein Schatz«, ertönte plötzlich eine mir vage bekannt vorkommende Stimme hinter mir. »Tut mir leid, ich wollte dich nicht warten lassen.«
    Noch ehe ich reagieren konnte, tauchte Sebastians Gesicht vor mir auf. Er drückte mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund.
    Immerhin schaffte ich es, ein heiseres »Hi!«, hervorzubringen, auch wenn ich noch verdatterter ausgesehen haben muss als nach dem ersten Scherzartikeleinsatz von Zinkelmann.
    Sebastian legte seinen Arm um meine Schultern und grinste meinen aufdringlichen Verehrer an.
    »Entschuldige, ich muss Isabelle jetzt leider mitnehmen«, sagte er über die Schulter, während er mich zu einem kleinen Zweiertisch führte, der gerade frei geworden war.
    Ich weiß nicht, ob es die ungewohnte Menge an Alkohol war, die ich mir an diesem Abend schon zu Gemüte geführt hatte, oder ob es daran lag, dass ich plötzlich aus der angespannten Situation befreit worden war, aber mit einem Mal schienen meine Beine mir den Dienst versagen zu wollen. Ich krallte mich an Sebastian fest.
    »Danke«, wisperte ich ihm zu. »Du hast mich gerettet. Ich weiß nicht, wie weit der Kerl noch gegangen wäre. Dem wäre wohl alles zuzutrauen.«
    »Den Eindruck hatte ich auch«, gab Sebastian mit hochgezogenen Augenbrauen zurück. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem süffisanten Schmunzeln. »Außerdem hatte ich so die Gelegenheit, mich für deine Attacke im Grottenolm zu revanchieren.«
    Er warf einen Blick zurück an die Theke. »Dein glühender Fan beobachtet uns übrigens immer noch. Wir sollten also besser den Eindruck, dass wir ein Paar sind, noch eine Weile aufrechterhalten.«
    »Oh Mann, da habe ich mir was eingebrockt«, seufzte ich und ließ mich auf den weich gepolsterten Kunstlederstuhl fallen.
    Sebastian blieb derweil stehen und sah mich fragend an. »Möchtest du noch was trinken?«
    Ich nickte. Der Cocktail, den ich gerade getrunken hatte, war sehr gut gewesen. Aber ich wollte Sebastian auf keinen Fall etwas von Sex on the beach erzählen und ihm damit eine weitere Steilvorlage für einen dummen Spruch liefern. »Irgendetwas Fruchtiges«, sagte ich daher nur.
    Nachdem uns Sebastian zwei Drinks geholt und sich mir gegenüber an den kleinen Tisch gesetzt hatte, musterte er mich amüsiert. »Verrätst du mir jetzt, was es mit deinem spontanen Kuss im Grottenolm auf sich hatte? Du bist doch nicht über mich hergefallen, weil meine fast schon animalische Anziehungskraft dich überwältigt hat, oder?«
    »Nein.« Ich kicherte. »Es war eine Wette. Na ja, so etwas Ähnliches zumindest. Es ist eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte.« Ausführlich berichtete ich ihm, auf welche Weise ich mit Lily in Kontakt gekommen war und was sich daraus entwickelt hatte.
    Als ich fertig war, schüttelte er lachend den Kopf. »Unglaublich. So etwas können sich wirklich nur Frauen ausdenken. Aber zumindest habe ich jetzt eine Erklärung dafür, warum ich dich ausgerechnet hier getroffen habe. Das ist zwar nicht unbedingt der letzte Laden, in dem ich dich erwartet hatte, aber viel kommt danach nicht mehr.«
    Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Zu deinen Gunsten verstehe ich das jetzt mal als Kompliment. Ehrlich gesagt finde ich auch nicht, dass du besonders gut hierher passt.«
    »Du hast recht«, gab Sebastian zurück und lächelte genauso, wie ich es aus dem Grottenolm in Erinnerung hatte. Ich schluckte schwer, weil mein Mund plötzlich ganz trocken wurde. Zum Glück sprach er weiter und lenkte mich damit ab.
    »Ich hatte vorhin ein Geschäftsessen mit einem wichtigen Kunden. Und er wollte anschließend unbedingt noch hierher. Also habe ich mich breitschlagen lassen, obwohl ich weder den Kunden noch das Blue Moon besonders mag. Umso überraschter war ich, dass ich ausgerechnet dich hier entdeckt habe.« Seine Miene wurde plötzlich ernst, als er weitersprach. »Ich war seit dem letzten Samstag fast jeden Abend im Grottenolm und

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