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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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überzeugt.
    „Ich werde Ihren Hut weiter festhalten. Sie schulden mir wenigstens diesen Kuss.“
    Warum konnte sie sich nicht einfach nur eine Sache wünschen? Warum musste sie sich nach dem Reiz der Gefahr sehnen und gleichzeitig so krampfhaft an ihrer Sicherheit festhalten – einer einsamen Sicherheit, die doch der einzige Zufluchtsort war, den sie je gekannt hatte?
    Sie riss sich von dem Stein los, schritt durch den Raum, setzte sich auf die Kante der Chaiselongue und berührte für den Bruchteil einer Sekunde seine Lippen mit ihren.
    „Sie schummeln. Das war kein Kuss.“
    Der Duke of Lexington hatte gesprochen, er würde keinen Widerspruch dulden.
    Sie stützte sich auf die Armlehne der Chaiselongue und beugte sich wieder vor. Ihre Lippen streiften seine. Sie holte tief Luft und überließ sich dem Kuss.
    Er schmeckte nach Wein – einem vollmundigen Bordeaux, älter als sie beide zusammen – und Begierde. Sie war es gewöhnt, begehrt zu werden, und dennoch vernebelte ihr, als sie mit der Zunge an der Kante seiner Zähne entlangtastete, die Anspannung jeder Faser seines Körpers, als ob er sich mühsam zurückhalten musste, sie zu übermannen, die Sinne.
    Niemand hatte sie je so sehr gewollt. Nicht einmal annähernd.
    Sie beendete den Kuss, zog sich aber nicht zurück. Ihre Lippen schwebten wenige Zentimeter über seinen. Ihr Atem wurde eins, ein fiebriger, erregter Luftstrom. Er verzehrte sich nach ihr, ihr Herzschlag verriet die gleiche Sehnsucht. Ihre Wangen glühten, als ob sie ganz dicht am Feuer stünde.
    Ohne nachzudenken, presste sie ihre Lippen nochmals auf seine. Er zog sie an sich. Die Kraft und der unbedingte Wille, mit denen er dies tat, erregten sie. Sie konnte es plötzlich nicht mehr aushalten. Ihre Hände tasteten nach seinem Hosenbund. Er schob ihre engen Röcke hoch. Sie stöhnte auf, als seine Finger sich ihren Weg durch die Unterkleidung zu ihrer Haut bahnten.
    Er unterbrach ihren Kuss. „Ich habe irgendwo einen Schwamm.“ Er klang, als sei er eine Stunde lang Treppen gestiegen.
    „Nicht nötig. Ich kann nicht schwanger werden.“ Sie krallte ihre Finger in sein Haar und küsste ihn fester, übermannt von Lust, die seiner in nichts nachstand.
    Danach tauschten sie keine Worte mehr, zwischen ihnen waren nur Hitze, drängendes Verlangen und blanke Lust.
    Christian spielte mit den schmalen, geschmeidigen Fingern der Baronin.
    Er war drei Mal zum Höhepunkt gekommen. Ihre hatte er nicht gezählt – es hatte am Ende beinahe gereicht, in sie zu dringen, um sie auf den Gipfel der Lust zu führen. Danach war sie lange auf äußerst zufriedene Weise entrückt gewesen.
    Er schmunzelte. Dank ihrer war er von sich selbst beeindruckt. Das war untypisch für ihn. Er glaubte, ein Gentleman müsse im Bett gewisse Fähigkeiten besitzen, grundlegende Kenntnisse wie im Umgang mit Pferden oder Schusswaffen, nichts, womit man prahlte, und dennoch fühlte er sich in diesem Augenblick wie ein Hahn, der durch den gesamten Hühnerstall getobt war: bereit, als Nächstes aufs Dach zu springen und laut zu krähen.
    Er konnte sich nicht an die Einzelheiten erinnern, aber irgendwann hatte er das Licht gelöscht, sich die Augenbinde vom Kopf gerissen und sie ins Bett getragen. Nun lagen sie warm und gemütlich unter der Decke, und ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter.
    „Ich glaube, ich war noch nie so stolz auf mich, nicht mal, als ich meinen ersten Vortrag in der Royal Society gehalten habe.“
    „Hmpf“, murmelte sie. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob sie sich wieder in sich zurückgezogen hatte. Doch sie fügte hinzu: „Sie schätzen merkwürdige Dinge, Herzog.“
    „Sie sind merkwürdig, Baronin, und ebenso schön.“
    Sie regte sich. „Sie wissen nicht, wie ich aussehe.“
    „Macht Sie das weniger schön? Ich glaube nicht.“
    „Wir kennen einander seit zweieinhalb, drei Tagen. Ich habe den Großteil der Zeit damit verbracht, mich zu weigern, mit Ihnen zu schlafen, oder es doch zu tun. Was ist daran besonders schön?“
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Erinnern Sie sich an unser Gespräch heute Morgen und Ihre Beobachtungen bezüglich der männlichen Passagiere im Salon? Ein junger Mann war dort mit einer älteren Verwandten, die von einem äußerst geschickten Betrüger bezirzt wurde. Er hat mir erzählt, dass Sie ihn schon vor Mr Egbert gewarnt haben.“
    „Das würde doch jeder tun.“
    „Das sollte jeder tun, aber die meisten machen sich nicht die Mühe.“ Er strich eine

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