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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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öffentlich wie möglich von Ihnen scheiden lassen.“
    Sie musterte ihn eine Minute lang mit klarem, schwer zu deutendem Blick. „Ich gehe davon aus, dass ich mich, wenn ich ja sage, weder um ein Hochzeitskleid noch um ein Hochzeitsessen kümmern muss.“
    „Genau. Ich werde eine Sondererlaubnis beantragen. Wir werden in aller Stille heiraten. Wenn Sie Ihre Familie einladen wollen, bitte. Aber ich werde meinen Angehörigen diese Verlegenheit ersparen.“
    „Was passiert danach? Gehen wir getrennte Wege?“ Das sagte sie leichthin und mit einem Anflug von Sarkasmus.
    „Das überlasse ich Ihnen. Sie können in Ihr eigenes Haus zurückkehren oder hier einziehen. Mir ist das egal.“
    „Wie verlockend. Ich bin sicher, ich habe nie einen rührenderen Antrag bekommen.“
    Der Muskel rechts von seinem Auge zuckte wieder.
    Sie legte die Hand auf die Türklinke. „Sie haben vierzehn Tage für die Sondererlaubnis, Euer Gnaden. Danach werde ich in Umlauf bringen, dass ich einen Ehemann brauche.“

KAPITEL 16
    ***
    Madam,
    ich möchte Sie hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass ich die Sondererlaubnis erhalten habe. Wir werden morgen früh um zehn Uhr in der St. Paul’s Church am Onslow Square heiraten.
    Lexington
    Werter Sir,
    ich möchte Sie hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass ich mich nun doch entschlossen habe, meinen Wohnsitz auf Ihr Anwesen zu verlegen. Bitte sorgen Sie dafür, dass alle hierzu notwendigen Vorkehrungen bis zu meiner Ankunft getroffen sind.
    Ergebenst,
    Mrs Easterbrook
    Madam,
    ich werde morgen Nachmittag nach Algernon House übersiedeln.
    Lexington
    Sir,
    natürlich, Flitterwochen auf dem Land. Das findet meine Zustimmung.
    Ergebenst,
    Mrs Easterbrook
    P.S.: Auf dem Land benötige ich eine schnelle, ausdauernde und sanftmütige Stute sowie Laken mit Lavendelduft.
    Venetia hatte das blaue Brokatkleid aufgehoben, in dem sie Mr Easterbrook geheiratet hatte, doch sie wagte es nicht, das Haus in etwas zu verlassen, was so offensichtlich kein Promenadenkleid war.
    Sie konnte immer noch nicht glauben, dass der Herzog sie heiraten würde. Das Schreckliche daran, dass sie ihn in so unsagbar vielen Punkten belogen hatte, war das Gefühl, dass er es ihr in keiner Weise schuldete, ehrlich zu ihr zu sein. Dass sie niemanden als sich selbst dafür verantwortlich machen konnte, wenn er nur ein übles Spiel mit ihr spielte.
    Sie erreichte die Kirche fünfzehn Minuten zu früh. Er saß schon auf einer der Kirchenbänke und hatte den Kopf gesenkt.
    Als er ihre Schritte hörte, erhob er sich langsam, drehte sich um – und sah sie finster an. Er trug einen Cut, das erlesenste Kleidungsstück, das ein Mann tagsüber tragen konnte, das Kleidungsstück für die eigene Hochzeit. Sie hingegen sah aus, als ob sie lediglich einen Spaziergang durch den Park gemacht hatte und nur aus Neugier auf das Innere der Kirche hineingegangen war.
    „Nun, hier bin ich“, sagte sie. „Ich habe Sie nicht warten lassen.“
    Seine Miene verfinsterte sich. Nachträglich fiel ihr ein, wie gerne er auf der Rhodesia auf sie gewartet hatte. Sie schien ein echtes Talent dafür zu entwickeln, immer das Falsche zu ihm zu sagen.
    „Bringen wir es hinter uns“, bemerkte er eisig.
    „Wo sind Ihre Trauzeugen?“
    „Mit den Blumengestecken in der Sakristei beschäftigt.“
    Der Geistliche stand schon vor dem Altar. Er starrte Venetia an, als sie näherkam. Sie erkannte die Gefahrensignale. Als sie dem Herzog erzählt hatte, sie habe auf Männer eine gewisse Wirkung, war das keine Übertreibung gewesen. Es geschah nicht bei jedem Mann und auch nicht immer, doch wenn sich ihre Wirkung entfaltete, regnete es zumeist Heiratsanträge wie Konfetti, und für gewöhnlich waren zu guter Letzt alle reichlich verlegen.
    Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Mannes. „Wollen Sie …“
    „Ja, ich bin willens, Seine Gnaden zu heiraten“, sagte sie schnell. „Würden Sie bitte unsere Trauzeugen holen?“
    Das schien nicht zu genügen. „Ich weiß, wir sind einander noch nie begegnet“, sagte der Geistliche, „aber Madam …“
    „Ich bin sehr dankbar, dass Sie uns so kurzfristig trauen können, Reverend. Bitte, wenn es etwas gibt, was wir für Ihre Gemeinde und für diese reizende Kirche tun können, müssen Sie es uns wissen lassen.“
    Der Mann räusperte sich. „Ich … äh … ich … äh … ja, das werde ich sehr gerne tun, Madam.“
    Venetia atmete erleichtert auf. Sie erhaschte einen Blick auf den Herzog. Er blickte

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