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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Winter trocknen, aber nicht viel länger aufheben. Je eher ich anfange, umso besser; ansonsten bekommen wir in diesem Winter abermals ungewürzte Speisen vorgesetzt oder müssen Kräuter zu einem immens hohen Preis erwerben.«
    »Ihr habt recht, Mylady«, murmelte Cecily, die hinter Murie trat, um ihr das Haar zu frisieren. »Dennoch sind mir ungewürztes Fleisch und Hühnchen immer noch lieber als dreimal am Tag Fisch.«
    Murie zog verächtlich die Mundwinkel nach unten und nickte. Das Wildschwein war rasch verzehrt gewesen, und die einseitige Kost aus Fisch, Fisch und abermals Fisch beherrschte den Speiseplan. Nach zwei solchen Tagen war Murie sich gewiss, dass es ihr mitnichten etwas ausmachen würde, ihr Lebtag auf Fisch zu verzichten.
    »Das hätten wir«, murmelte Cecily, nachdem sie die letzten Knötchen aus Muries Locken gebürstet hatte. »Wünschen Mylady, dass ich Gattys Töchter hole und sogleich mit ihnen auf die Suche nach frischen Binsen gehe? Oder habt Ihr zuvor noch etwas anderes für mich zu tun?«
    »Nein, geh schon. Ihr seid lediglich zu dritt und werdet gewiss länger suchen müssen. Ich wäre froh und dankbar, wenn diese Sache vor Balans Rückkehr getan wäre. Am besten, ihr fangt gleich damit an«, riet sie.
    »Er kehrt doch gewiss nicht vor dem Nachtmahl heim, was meint Ihr, Mylady?«, erkundigte sich Cecily, während sie das duftende Waschwasser und das feuchte Leinentuch an sich nahm.
    »Er sprach davon, am Nachmittag oder noch früher einzutreffen«, murmelte Murie abwesend, unterdes hielt sie Ausschau nach ihren ledergenähten Pantinen. Sie hatte sich die Holzschuhe von den Füßen gestreift, als sie am Vorabend ins Bett gekrochen war, aber dort standen sie nicht. »Er hoffte, seine Geschäfte in Carlisle bis zum gestrigen Nachmittag abschließen zu können. Dann wollte er bis in die Abenddämmerung zurückreiten, an geeigneter Stelle ein Nachtlager aufzuschlagen und die Reise heute bei Sonnenaufgang fortsetzen.«
    »Dann beeilen wir uns besser.« Mit diesen Worten war Cecily schon halb an der Tür.
    »Ganz recht«, bekräftigte Murie, ihre Stimme erleichtert, da sie ihr Schuhwerk entdeckt hatte. Sie glitt hinein, schlüpfte aus ihrem Schlafgemach und eilte die Stufen hinunter, denn Eile schien angeraten. Murie und die anderen wurden den ganzen Vormittag nicht müde, alles herzurichten. Sie selbst verbrachte die meiste Zeit im Garten, wurde aber öfter in ihrem Tun unterbrochen, da man sie mit Fragen überhäufte. Die Männer, die Anselm beauftragt hatte, neue Ställe für das Vieh zu zimmern, wollten wissen, wie groß diese sein sollten und ob sie sie an jene Stelle setzen sollten, wo die alten gestanden hatten. Murie blieb nichts anderes übrig, als mit ihnen zu gehen, sich die alten, verfallenen Verschläge anzuschauen und Vorschläge zu machen, die die Zimmerleute jedoch geflissentlich überhörten, weil sie eigene Überlegungen anstellten und in einer hitzig geführten Debatte entschieden, was zu tun sei.
    Sie verdrehte die Augen ob der Wankelmütigkeit der Männer und kehrte in den Garten zurück, wo sie ein weiteres Mal unterbrochen wurde. Die Zimmerleute berichteten ihr, das Bettgestell stehe fertig aufgebaut auf dem Söller. Sie ließ alles stehen und liegen und eilte unverzüglich die Stufen hinauf, um das Werk zu begutachten und die Männer zu loben. Dann kamen Cecily und die Mädchen und teilten ihr mit, dass sie Julianas Kammer mit einem Teppich aus frischen Binsen versehen hätten. Murie hatte sie für ihren Diensteifer gelobt und sie geschickt, auch den Söller damit auszustatten. Dann zeigte ihr einer der Männer, die die Läden für die Fenster zimmerten, einen der neuen Holzläden und erkundigte sich, ob er ihr gefiele. Zufrieden mit seiner Arbeit lobte Murie ihn und schickte ihn mit dem Auftrag wieder nach oben ins Dachgeschoss, alle übrigen Läden nach demselben Muster zu fertigen. Leise seufzend machte sie sich wieder an die Arbeit, in der Hoffnung, wenigstens mit einem Viertel des Gartens abgeschlossen zu haben, ehe ihr Gemahl von seiner Reise zurückkehrte.
    Je weiter die Zeit vorrückte, umso kürzer angebunden wurde sie. Folglich war ihre Stimme eine Spur zu scharf, als sich Anselm zu ihr gesellte. Sie blickte auf und fragte: »Und? Was liegt an?«
    Der Soldat hob die Augenbrauen und meinte schlicht: »Ihr bekommt Gesellschaft, Mylady. Es ist Lord Aldous.«
    Murie sank auf ihre Fersen zurück. »Ist er allein hergekommen?«
    »Nein, Mylady. Baxley begleitet

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