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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sie ungestümer an sich.
    »Ich habe dem König berichtet, dass ich von Euch geträumt habe und – oh, das ist … hmmm«, seufzte sie, als er behutsam an ihrem Schlüsselbein knabberte. »Hättet Ihr etwas dagegen, wenn wir heiraten würden?«
    Er stockte, sein Mund … seine Hände … sein Herzschlag, mutmaßte sie, dann hob er verstörend langsam den Kopf.
    Murie wich seinem Blick aus, ein reumütiger Zug spielte um ihre vollen Lippen. »Ich weiß nicht, ob Euch das mit dem St.-Agnes-Abend bekannt …«
    »Oh doch«, raunte er.
    »Also Lauda, ich meine Lady Aldous«, führte sie weiter aus, »sie hat mich dazu überredet, verdorbenes Fleisch zu essen.«
    »Ich weiß.«
    »Ihr wisst Bescheid?«, japste sie erstaunt.
    »Mylady, ich glaube, das weiß mittlerweile der ganze Palast. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn es anders wäre.«
    »Oha.« Sie zog die Nase kraus. »Dabei habe ich allen weisgemacht, ich hätte in jener Nacht nicht geträumt, habe ich aber doch … Von Euch.«
    Als er nach ihrer Enthüllung keine Regung zeigte, fuhr sie unsicher fort: »Tags darauf erklärte mir Lauda, dass sie einem Irrtum aufgesessen sei. Wenn man verdorbenes Fleisch isst, dann verhält es sich wohl so, dass man von dem Mann träumt, den man nicht heiraten soll. Nur wenn man den ganzen Tag fastet und von einem Mann träumt, dann handelt es sich um denjenigen, der einem als Gemahl vorbestimmt ist.«
    »Euch ist im Zuge dessen nicht der Gedanke gekommen, dass sie Euch angeschwindelt hat, hm?«, bemerkte er trocken.
    Murie blinzelte ihn erstaunt an. »Wieso sollte sie mich belügen, nachdem ich ihr weisgemacht hatte, ich hätte gar keinen Traum gehabt?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, dass sie mir diesbezüglich einen Bären aufbinden wollte. Später kam mir der Verdacht, ob die fragliche Hofdame, mit der sie gesprochen hatte, nicht einem Irrtum aufgesessen war. Deshalb bin ich heute früh gleich zu König Edward gegangen und habe ihn gefragt, welche Deutung die richtige sei, und Becker, sein Berater, sagte … Becker ist ungemein klug, müsst Ihr wissen, er weiß alles. Ich wende mich stets an ihn, wenn ich einen Rat benötige, unglücklicherweise komme ich einzig über den König an ihn heran, weil, wenn ich direkt zu Becker ginge, dann wäre Seine Majestät gekränkt und …«
    Anstatt ihr hektisches Gestammel mit einem Kuss zum Verstummen zu bringen, hielt Balan ihr dieses Mal kurzerhand den Mund zu.
    »Ihr seid also zum König gegangen, weil Ihr einen Rat wolltet, wie es sich mit der korrekten Auslegung besagter Legende verhält. Nickt oder schüttelt den Kopf.«
    Murie nickte.
    »In diesem Zusammenhang habt Ihr ihm enthüllt, dass Ihr von mir geträumt habt?«
    Wieder nickte sie.
    »Daraufhin hat er entschieden, dass wir uns vermählen sollen?«
    Murie nickte abermals, und als er seine Hand von ihrem Mund nahm, platzte sie heraus: »Ich habe ihm ins Gewissen geredet, dass ich mir meinen Gemahl selbst aussuchen darf – denn das hatte er mir versprochen, indes scheint er davon überzeugt, dass der Traum mein Schicksal besiegelt hat. Im Zuge dessen wies er Becker an, Euch in den Audienzsaal holen zu lassen. Ich wollte Euch lediglich in Kenntnis setzen, damit Ihr nicht unvorbereitet vor Seine Majestät tretet, und wenn Ihr mich nicht heiraten mögt, verstehe ich das voll und ganz, und ich bin auch gewiss nicht gekränkt oder beleidigt, sondern werde mein Bestes tun, um es ihm auszureden. Obwohl der König in gewissen Dingen ausnehmend starrköpfig sein kann und ich …«
    Diesmal brachte Balan sie mit einem Kuss zum Verstummen. Sein Mund bedeckte ihren so heiß und verlangend, dass es ihr den Atem raubte. Als er sich von ihren Lippen löste, schwankte Murie, schwindlig vor Begehren, ihr Blick entrückt.
    »Wir werden heiraten«, verkündete er. Er schwenkte herum und lief entschlossenen Schrittes los.
    Murie blinzelte ihm schockiert nach, ihr Verstand spontan wieder hellwach. Sie sprang von dem Steinbrocken und setzte ihm nach, rutschend und schlitternd ob des aufgeweichten Bodens. Es war ihr egal, dass sie sich ihr Kleid ruinierte. »Wirklich?«
    Balan blieb stehen und erfasste die Situation mit einem Blick. Kopfschüttelnd hob er sie aus dem Schmutz und in seine Arme. »Ist das Euer Wunsch, Mylady?«
    »Ich … Ihr …« Murie stockte und blies sich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. Dann spähte sie zu ihm hoch, ihr Körper in seine Arme gebettet. »Mhm, die heilige Agnes hält es

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