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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Mädchen überaus oft gesehen, und keine von beiden war begeistert über die Aussicht gewesen, dass Emilie vermählt werden und weit, weit wegziehen sollte. Murie hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, den König zu bitten, irgendetwas zu veranlassen, um diese Vermählung zu verhindern. Als Reginald aber dann am Königshof eintraf und die beiden sich vom Fleck weg ineinander verliebten, hatte Murie darauf verzichtet.
    »Ich hätte es wirklich getan, wenn ihr beide nicht wie geschaffen füreinander gewesen wärt«, bekannte Murie.
    »Dann sollte ich Euch auch gestehen, wie froh ich bin, dass Ihr meiner Gemahlin stets eine gute Freundin wart, Murie Somerdale«, sagte er feierlich.
    »Irrtum, sie ist jetzt Lady Gaynor, Reynard! Und wo zum Kuckuck willst du mit ihr hin?«
    Die drei verharrten am Fuße der Treppe, wo Reginald mit Murie in den Armen herumschwenkte und zu Balan hochblickte.
    Murie biss sich auf die Unterlippe. Ihr Gemahl trug lediglich eine Tunika und keine Beinkleider, seine Haare standen wirr vom Kopf ab, und er wirkte aufgebracht. So aufgebracht, dass Muries Lippen eilig ein Schwall Erklärungen entschlüpfte.
    »Guten Morgen, mein Gemahl. Ich bin allein aufgestanden. Ich musste meine Notdurft verrichten. Gottlob war Emilie zufällig im Flur und konnte mir zeigen, wo der Abort ist. Auf dem Rückweg zu unserer Kammer habe ich gemerkt, dass ich sehr hungrig bin, also hat sie Reginald gebeten, mich hinunterzutragen, und gleich werde ich mich zu Tisch setzen und speisen, weil ich wirklich sehr krank war und wieder zu Kräften kommen muss, außerdem wollte ich dich nicht stören, weil du noch geschlafen hast.« Sie stockte in ihren überstürzten Ausführungen, schnappte nach Luft und fragte dann: »Hast du gut geschlafen, mein Gemahl?«
    Ein unvermittelter Lachanfall Emilies lenkte sämtliche Blicke in deren Richtung. Sie warf sich eine Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf. »Verzeiht mir. Kümmert euch nicht um mich. Ich glaube, die Schwangerschaft macht mich hysterisch.«
    »Das oder der Umstand, dass mein Gemahl vor Gott und aller Welt im Saale steht und keine Beinlinge trägt«, versetzte Murie. Sie spähte zu ihrem Mann, bemüht, nicht auf seine Manneszier zu starren, die sich unter seinem Kittel wölbte. »Mein Herr und Gebieter, vielleicht solltest du dich erst einmal geziemend ankleiden.«
    Balan bedeckte weder seine Blößen noch schien er peinlich berührt. Er bedachte sie mit einem gereizten Blick, bevor er herumschwenkte und den Rückweg zu ihrem Schlafgemach antrat.
    Reginald geleitete die beiden Damen an den Tisch, wo Murie spitzfindig bemerkte: »Sei’s drum … Jetzt wisst ihr wenigstens, dass mein Gemahl gut bestückt ist. Ist das nicht eine feine Sache?«
    »Schon?« Murie musterte ihren Gemahl bestürzt. Seit er tadellos gekleidet in die große Halle zurückgekehrt war, hatte er sie zwar mit Verachtung gestraft, dennoch hätte sie es nie für möglich gehalten, dass er zutiefst verstimmt sein und ihren Besuch in Reynard nach einem Tag abbrechen könnte, um gleich wieder abzureisen.
    »Wir müssen eiligst nach Gaynor und alles für den Winter vorbereiten«, grummelte er.
    »Gewiss, aber du meintest doch, wir könnten eine ganze Woche bleiben oder wenigstens einige Tage. Ich habe zufällig mit angehört, was du mit Reginald besprochen hast«, sagte sie, und ein leiser Vorwurf schwang in ihrer Stimme.
    »Gewiss, und wir sind schon eine ganze Woche hier.«
    »Was?« Sie japste ungläubig nach Luft. Nein, Balan würde sie niemals anlügen, beschwichtigte sie sich insgeheim. Das wusste sie, seit sie seinerzeit bei Hofe unfreiwillig sein Gespräch mit Osgoode belauscht hatte. Und dennoch … Ihr Blick schoss Bestätigung suchend zu Emilie.
    Ihre Freundin nickte ernst und sagte: »Du hast schwer darniedergelegen, Murie. Dich hat es weitaus schlimmer getroffen als Balan. Du hattest hohes Fieber und warst die ganze Woche nicht ansprechbar.«
    Murie sank auf die Sitzbank, fassungslos, dass ihre Erinnerung wie weggewischt war. Sie hätte nicht einzuschätzen vermocht, ob sie nach ihrer Ankunft in Reynard den einen oder anderen lichten Moment gehabt hatte, obwohl sie, wie es hieß, in der letzten Woche mehrmals wach geworden war. Unfassbar.
    »Es tut mir aufrichtig leid, dass du nicht mehr Zeit mit Emilie verbringen kannst, nachdem du jetzt wieder genesen bist«, sagte Balan, »aber wir müssen los. Wir werden dir diesen Tag noch zum Erholen und Ausspannen lassen, aber morgen müssen wir

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