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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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wahr?«
    »Schockierend, nicht?« Er lachte. »Wahrscheinlich kann man sich kaum vorstellen, dass Männer wie ich besonders sentimental in Bezug auf Dinge wie Zuhause und Familie sind.« Er sah sie an. »Und ich habe eine ziemlich große Familie, sollte ich vielleicht hinzufügen.«
    Veronica nickte. »Portia erwähnte das bereits. Sie haben drei Schwestern neben Ihrer Cousine und zwei ältere Brüder, nicht?«
    »Eigentlich bin ich der Jüngste von vier Brüdern, aber mein ältester Bruder, Richard, ist vor einigen Jahren gestorben.«
    »Das tut mir sehr leid, Sir Sebastian«, sagte sie mitfühlend.
    Er zuckte mit den Schultern, als sei es nicht so wichtig, aber der Schatten, der über sein Gesicht fiel, erzählte etwas anderes. »Er war nie ganz so robust wie wir anderen.« Doch dann kehrte Sebastians gute Laune zurück und er grinste. »Wir sind zähe Brocken. Sogar Portia, obwohl ich wetten möchte, dass sie es vorziehen würde, nicht als solcher angesehen zu werden.«
    »Nein, Zähigkeit ist keine Eigenschaft, die Portia erstrebt.« Veronica lachte. »Sie hat allerdings erwähnt, wie belastbar man sein muss, wenn man mit sieben anderen Kindern aufgezogen wird.«
    »Täuschen Sie sich da mal nicht, das störrische Wesen meiner Geschwister widerspricht keineswegs der Langweiligkeit meiner Familie als Ganzes.« Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Portia ist nicht die Einzige, die größten Wert auf Schicklichkeit und Etikette legt. Wir sind eine bemerkenswert konventionelle, überaus respektable Familie, die absolut nicht zu Skandalen neigt.«
    »Mit Ausnahme von Ihnen?«
    »Sehr zum Kummer meiner Familie habe ich einen ordentlichen Skandal schon immer sehr genossen«, sagte er, sich vertraulich zu ihr beugend. »Ich bin nämlich das schwarze Schaf der Herde, wissen Sie.«
    »Nun ja, Sie haben schon einen gewissen Ruf.«
    Er lachte. »Ich versichere Ihnen, dass er zwar nicht unverdient, aber dennoch übertrieben ist.«
    »Wie könnte es auch anders sein, nicht wahr?«, entgegnete sie freundlich lächelnd.
    »Einer der ärgerlicheren Preise der Berühmtheit.«
    »Ärgerlich? Das fällt mir schwer zu glauben.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich ziehe es vor, für die Dinge anerkannt zu werden, die ich wirklich tue, gute und nicht so gute, als für jene, von denen nur vermutet wird, ich hätte sie getan.«
    »Dann waren Sie also nicht mit Legionen von Frauen liiert?«
    Er verschluckte sich fast. »Du liebe Güte, Lady Smithson!«, sagte er und schüttelte amüsiert den Kopf. »Sie sind ja wirklich sehr direkt.«
    Sie zog gleichmütig eine Schulter hoch. »Hat Portia Sie nicht vorgewarnt?«
    »Nun ja, sie sagte schon, Sie wären sehr freimütig. Sie findet es schockierend.«
    »Darf ich Ihnen etwas anvertrauen, Sir Sebastian?«
    Seine Augen weiteten sich ein wenig. »Aber bitte, Lady Smithson.«
    »Seit ich Portia kenne, gibt es praktisch nichts mehr, was ich unterhaltsamer finde, als sie zu schockieren.«
    Er grinste verschwörerisch. »Es macht Spaß, nicht wahr?«
    »So sehr, dass ich nicht anders kann.« Sie lachte. »Aber sagen Sie – genießen Sie es auch, den Rest Ihrer Familie zu schockieren?«
    »Meine Familie ist leicht zu schockieren.« Er stieß einen Seufzer aus. »Sie alle wären viel glücklicher gewesen, wenn ich Jura studiert hätte, auf die Militärakademie gegangen oder zumindest Kaufmann geworden wäre. Oh ja, Geistlicher hätte ich natürlich auch noch werden können.« Er zog eine Braue hoch. »Können Sie sich mich als Kirchenmann vorstellen?«
    »Ich würde jede Wette eingehen, dass Ihre Predigten höchst interessant gewesen wären.«
    »Ich wäre nach der ersten Predigt aus dem Priesteramt verstoßen worden, fürchte ich.« Er lachte. »Und trotzdem gibt es einige in der Familie, die einen unfähigen Pfarrer einem Abenteurer, Reisenden und Vorträge haltenden Schriftsteller vorziehen würden.«
    »Vergessen Sie nicht Forscher.«
    »Forscher ist ein relativer Titel und wird praktisch jedem verliehen, der sich über die normalen Grenzen der Erfahrung hinauswagt. Ich finde, dass man sich ihn verdienen müsste.« Er schüttelte den Kopf. »Egal, wohin ich reiste, ich war nie der erste zivilisierte Mensch gewesen, der einen Fuß auf unbekanntes Land gesetzt hatte. Ich habe nie eine untergegangene Zivilisation oder die bis dahin unbekannten Quellflüsse eines größeren Stroms entdeckt. Und ich habe auch noch nie eine bedeutende Entdeckung irgendeiner Art gemacht, auch wenn ich mich auf meinen Reisen

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