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Eine Eule kommt selten allein

Titel: Eine Eule kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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tat, was ich wollte. Emmerick hatte hier eine Wanze installiert, ich hatte vor mitzuhören, um sicherzugehen, daß sie die Golden-Apples-Aktien auch wirklich verkauft und statt dessen ihr Geld in mehr Lackovites-Aktien investiert.«
    »Dann wären Sie aber enttäuscht gewesen.«
    »War ich auch. Viola hat mich angerufen.«
    »Wo waren Sie zu diesem Zeitpunkt?«
    »Auf dem Schleppkahn. Ich bin hingefahren, nachdem ich die beiden dämlichen Bullen außer Gefecht gesetzt habe. Sie sagte, mein Plan sei gescheitert. Jetzt würde Keech die Erbin entführen und herbringen.«
    »Wer ist Keech?«
    »Ihr Freund. Sie haben ihn auf dem Boot kennengelernt. Viola steht auf hirnlose Muskelprotze.«
    »War er an Emmericks Ermordung beteiligt?«
    »Ja. Das hat er mir auf dem Boot erzählt, kurz bevor Sie gekommen sind. Er hat die Eule simuliert. Sie bestand nur aus einem Bündel Federn, das an einer langen Angelleine hing, die er zwischen die Bäume gespannt hatte. Er hat sich zwischen den Büschen versteckt und Ihnen aufgelauert. Emmerick hatte Sachen an, wie sie die Erbin normalerweise trägt, Hose und Damenpullover. Er sollte sie in das Netz locken und bewußtlos schlagen, sobald die Kracher losgingen und Sie in Panik gerieten. Viola wollte sie dann hochziehen. Sie hatten eine schwarze Plastikrutsche gebastelt, die Keech festhalten sollte, während Viola mit der Erbin herunterrutschte. Dann wollten sie sie mit dem Tandem wegschaffen. Emory sollte sich fallen lassen und so tun, als sei er sie, und dabei einen verstauchten Knöchel oder so was vortäuschen, damit die anderen mehr Zeit für die Flucht hatten. Aber dann ist er verse-hentlich selbst in das Netz geraten.«
    »Und Viola saß allein oben im Baum. Dann hat sie ihn erstochen.«
    »Sie mußte ihn mundtot machen, bevor er losschreien konnte. Viola wird immer handgreiflich, wenn ihr jemand die Tour vermasselt.«
    »Verstehe«, sagte Peter. »Viola, können Sie mich hören?« »Ich höre Sie.«
    »Haben Sie Emmerick erstochen?« »Ja. Es hat richtig Spaß gemacht.« »Was haben Sie dann getan?«
    »Ihn fallen gelassen, um Sie abzulenken. Die Plastikrutsche heruntergerutscht und dann vom Baum weggezogen. Mit Keech auf dem Fahrrad weggefahren.«
    »Hat Fanshaw Ihnen und Keech dabei geholfen, Miss Binks am Sonntag zu entführen ?«
    »Nein, er war auf dem Boot.«
    »Wer hat Knapweed Calthrop niedergeschlagen, Sie oder Keech?«
    »Das war ich. Mit einem Stück Feuerholz. Er war ein Spion.« »Für wen?«
    »Für Golden Apples. Meine Schwester Elvira hat es mir gesagt. Die Compotes hatten Angst, daß Binks sie - hey, Moment mal! Was läuft hier eigentlich? Chuck, wach auf! Er hat deine Goldmünze!«
    »Höh? Um Gottes willen!« Fanshaw öffnete die Augen und starrte mit ungläubiger Miene die beiden Polizisten an. »Nehmen Sie den Mann sofort fest! Er hat meine Münze gestohlen! Und meinen Anzug!«
    »Das hat er keineswegs«, sagte der Polizist, der die Notizen machte. »Ich würde sagen, er hat sich die Sachen lediglich geborgt. Würden Sie das nicht auch sagen, Officer Musgrave?«
    »Selbstverständlich, Officer Yerkes. So, Leute, Zeit fürs Abendessen, ihr habt alle einen anstrengenden Tag gehabt, also warum verhaften wir nicht einfach Miss Buddley und Mr. Smith, damit wir alle endlich unsere Ruhe haben? Wollen Sie den beiden ihre Rechte vorlesen, Officer Yerkes?«
    »Gern. Dann können Sie sie festnehmen. Mal sehen, bei ihr war es Mord, Überfall, Entführung und Vorbereitung einer Straftat. Bei ihm Entführung, Vorbereitung einer Straftat, Flucht aus Polizeigewahrsam, Behinderung der Polizei bei der Ausübung ih-rer Pflicht durch rechtswidrigen Einsatz von Hypnose. Sind damit alle einverstanden?«
    »Klingt gut«, sagte Peter. »Was meinen Sie, Winifred?«
    »Sehr schön, würde ich sagen. Was meinen Sie, Präsident?«
    »Urgh.«
    »Ich schließe mich der Meinung meines Gatten an«, sagte Sieglinde.
    Sopwith wurde nicht gefragt und hatte auch keine Lust, sich zu äußern. Mr. Debenham stellte eine technische Frage.
    »Bitte verzeihen Sie mir meine juristische Haarspalterei, aber da wir uns in Lumpkinton befinden, wäre die Festnahme da nicht Sache der hiesigen Polizei?«
    »Ach, die Jungs haben bestimmt nichts dagegen«, sagte Officer Musgrave. »Wir haben hier so eine Art inoffizielles Abkommen in Balaclava County, da die Gefangenen sowieso alle zur Vernehmung zum Clavaton County Courthouse gebracht werden. Wollen Sie Mr. Smith seinen Anzug zurückgeben, Professor Shandy, oder

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