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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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heißen?«
    »Ich werde keinen Fuß hineinsetzen. Ich kann es nicht«, sagte er. »Nicht in die Kammer der Chroniken.«
    Natürlich. Der Raum, in dem das Buch aufbewahrt wurde. Er musste irgendwo ganz in der Nähe sein.
    Ich ließ den Blick über die R eihe vonTüren in der angrenzendenWand schweifen. Hinter welcher von ihnen würde mich das Ende meinesWeges – oder derTod meiner Seele – erwarten?
    »Du kannst nicht dorthin zurück?Aber ich soll es können? Du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen, Xavier.« Ich senkte die Stimme. »Du hast dich gerade mitAngelus angelegt. Du hast dich auf einen Handel mit demTeufel eingelassen. Du bist mein Held.«
    »Ich bin kein Held. Ich bin dein Freund. Nichts anderes habe ich gesagt.«
    Xavier brachte es nicht über sich.Wer konnte es ihm verdenken? Die Kammer der Chroniken musste für ihn der Ort seinerAlbträume sein. Mir zuliebe hatte er sich schon mehr als genug in Gefahr gebracht.
    »Danke, Xavier. Du bist ein echter Freund. Einer der besten Freunde, die ich je hatte.« Ich lächelte ihn an. Der Blick, den er mir zuwarf, holte mich wieder auf den Boden derTatsachen zurück.
    »Das hier ist ganz allein deinWeg, toter Mann. Du bist jetzt auf dich gestellt, ich kann dich nicht länger begleiten.« Er legte einenArm um meine Schulter und drückte mich fest.
    » Warum muss ich eigentlich immer alles allein machen?« Noch bevor ich dieWorte zu Ende gesprochen hatte, wurde mir klar, dass sie nicht derWahrheit entsprachen.
    DieAhnen hatten mir den richtigenWeg gewiesen.
    Tante Prue hatte sich dafür eingesetzt, dass ich eine zweite Chance bekam.
    Von Obidias hatte ich allesWichtige für meine R eise erfahren.
    Meine Mutter hatte mir den nötigen Mut mit auf denWeg gegeben.
    Amma hatte auf mich gewartet und meine Zeichen sofort verstanden.
    Lena hatte es allenWidrigkeiten zumTrotz geschafft, das Buch der Monde aufzutreiben und es mir vom anderen Ende des Universums zu schicken.Tante Marian und Macon, Link und John und Liv standen Lena zur Seite, solange ich nicht für sie da sein konnte.
    Selbst der Flussmeister und Xavier hatten mich auf den entscheidendenWegstrecken begleitet und mir weitergeholfen, als ich kurz davor war, aufzugeben.
    Ich war nie allein gewesen. Nicht eine Minute lang.
    Ich war vielleicht der Lotse, aber mein Weg war gesäumt von Menschen, die mich liebten. Sie waren der einzige Weg, den ich kannte.
    Ich würde es schaffen.
    Ich hatte keineWahl.
    »In Ordnung«, sagte ich. »Danke, Xavier. Für alles.«
    Er nickte. » Wir werden uns wiedersehen, Ethan. Spätestens dann, wenn du wieder über den Fluss musst.«
    »Ich hoffe, dass das nicht allzu bald sein wird.«
    »Das hoffe ich auch, mein Freund. Mehr für dich als für mich.« Für einen Moment sah es so aus, als würde er mir zuzwinkern. »Aber ich werde mich mit Sammeln und Zählen beschäftigen, bis du wiederkommst.«
    Ich beobachtete schweigend, wie er sich zum Gehen wandte und wieder zurückkehrte in seineWelt, in der nie etwas passierte und in derTag und Nacht ohne Unterschied ineinander übergingen.
    Ich hoffte, dass er sich an mich erinnerte.
    Und war mir ziemlich sicher, dass er mich bald vergessen haben würde.
    Ich ging dieTüren der R eihe nach ab und berührte eine nach der anderen mit den Fingerspitzen. Manche waren eiskalt.Andere fühlten sich nach gar nichts außer glattem Holz an. Nur eineTür pulsierte bei meiner Berührung.
    Sie brannte regelrecht unter meinen Fingern.
    Ich wusste, dass ich hier richtig war, noch bevor mein Blick auf die unverwechselbaren Caster-Kreise im Ebereschenholz fiel, die den geschnitzten Zeichen der Temporis Porta verdächtig ähnlich sahen.
    Dies war dieTür zum Herzen der GroßenWacht. Sie führte zu dem Ort, den ein Sohn von Lila Jane EversWate mit verbundenenAugen finden würde – ob er nun ein Lotse war oder nicht.
    Der Bibliothek.
    Es war Zeit für den gefährlichstenAbschnitt meinerWegstrecke. Ich öffnete dieTür, die auf einerAchse mit der Temporis Porta am anderen Ende der Halle lag, und schritt über die Schwelle.
    Angelus wartete bestimmt schon auf mich.
    Durch dieTür zu gehen, war nur derAnfang. Dahinter fand ich mich in dem seltsamsten Raum wieder, den ich je gesehen hatte.
    Die zerbröckelnden Steine unter meinen Füßen, die buckligen Höhlenwände, die Decke und der Boden, aus denen Stalaktiten und Stalagmiten wuchsen – alles schien aus einerArt durchsichtigem Edelstein zu bestehen, dessen tausend geschliffene Facetten das Licht in jede

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