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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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mit der Faust in meinen Baseballhandschuh schlug. Ich versuchte, mir den Schlagmann vorzustellen – wer war es noch gleich gewesen? Earl Petty. Jetzt erinnerte ich mich wieder. Er hatte Kaugummi gekaut, weil der Coach dasTabakkauen verboten hatte.
    Ich versuchte, meine Gedanken auf das Spiel zu konzentrieren, während meineAugen auf etwas anderes fokussierten.
    Komm schon, Earl. Mach den Homerun.
    Ich warf einen kurzen Blick auf das Podest, dann auf die Leichen imWasser. Sie stiegen aus derTiefe, verkeilten sich ineinander und trieben dicht gedrängt wie Sardinen in einer Konservenbüchse.
    Wenn ich noch ein wenig länger wartete, könnte ich sie vielleicht alsTrittstufen über dasWasser benutzen …
    Stop! Denk an das Match!
    Zu spät.
    »Das würde ich dir nicht raten.«Angelus beobachtete mich vom anderen Ufer aus. »Kein Sterblicher kann diesesWasser überleben. Ohne Brücke kommt niemand über denTeich, und wie du unschwer erkennen kannst, habe ich die Brücke entfernen lassen. Eine kleine Vorsichtsmaßnahme.«
    Er streckte die Hand aus und ballte die Luft über demWasser zu einemWirbel, dessen Sog ich bis zu mir herüber spürte.
    Ich musste alle Kräfte zusammennehmen, um mich auf den Beinen zu halten.
    »Du wirst deine Buchseite niemals zu sehen bekommen. Du wirst den gleichen unehrenhaftenTod sterben wie dein Namensvetter. DenTod, den alle Sterblichen verdient haben.«
    » Warum ich und warum er?Warum hat überhaupt irgendjemand diesenTod verdient?Was haben wir dir getan,Angelus?«, brüllte ich über denWind.
    »Ihr seid minderwertig und ohne übernatürliche Kräfte geboren. Und doch zwingt ihr uns, imVerborgenen zu bleiben, während eure Städte wachsen und eure Schulen von Kindern überquellen, die zu nichts nutze sind und sich trotzdem überall breitmachen. Ihr habt uns dieWelt zum Gefängnis gemacht.« Er drehte seine Hand weiter und der Luftstrom über demTeich schwoll zu einemWirbelsturm an. »Es ist absurd. Mit derselben Berechtigung könnte man Städte für Ratten bauen.«
    Ich versuchte mit aller Macht, wieder an das blöde Baseball-Match zu denken – Earl holte weit aus, gleich darauf hörte ich das satte Geräusch desAufschlags –, bis sich dieWorte herauskristallisierten und ich sie aussprach. »Du selbst bist als Sterblicher geboren. Für wen hältst du dich denn jetzt?«
    SeineAugen wurden schmal und sein Gesicht verzerrte sich vorWut. » Was hast du gesagt?«
    »Du hast mich richtig verstanden.« Ich dachte an dieVision, die ich in Xaviers Höhle gehabt hatte, und lenkte meine Gedanken auf die Gesichter und dieWorte. Xavier, als er noch ein Caster gewesen war.Angelus, als er noch ein Mensch gewesen war.
    DerWind nahm zu, und ich schwankte, eine schaumigeWelle schwappte über die Leichen und spritzte auf meine Chucks. Ich biss die Zähne zusammen und stemmte die Füße in den Boden, um nicht abzurutschen.
    Angelus’ Gesicht war noch blasser geworden. »Du hast wirklich nicht die leisesteAhnung. Ist dir klar, was du geopfert hast – und wofür? Um eine Stadt voll erbärmlicher Sterblicher zu retten?«
    Ich schloss dieAugen und formte im GeistWorte, die für ihn gedacht waren.
    Ich weiß, dass du als Sterblicher auf die Welt gekommen bist. Daran können deine ganzen Experimente nichts ändern. Ich kenne dein Geheimnis.
    SeineAugen weiteten sich. Rasender Hass spiegelte sich in seinem Gesicht. »Ich bin kein Sterblicher. Ich war nie einer und ich werde es nie sein!«
    Ich kenne dein Geheimnis, wiederholte ich in Gedanken.
    DerWind wurde zum Orkan und wieder wirbelten Steinbrocken durch die Luft – diesmal allerdings noch heftiger als zuvor. Ich hielt die Hände vors Gesicht, als die Steine auf mich einprasselten und an denWänden hinter mir zerschmetterten. Blut rann über meineWange.
    »Ich werde dich vernichten, Lotse!«
    Ich hob die Stimme, um das Sturmgrollen zu übertönen. »Du hast vielleicht besondere Kräfte,Angelus.Aber tief in deinem Inneren bist du immer noch sterblich, genau wie ich!«
    Du kannst keine Dunklen Kräfte an dich binden wie Sarafine oder Abraham, du kannst nicht raumwandeln wie ein Inkubus. Du kannst das Wasser genauso wenig überqueren wie ich.
    »Ich bin nicht sterblich!«, brüllte er.
    Keiner von uns beiden kann es.
    »Lügner!«
    Dann beweise es mir.
    Für eine Sekunde, einen schrecklich langenAugenblick, starrten wir uns über dasWasser hinweg an.
    Dann stürzteAngelus ohne ein weiteresWort nach vorne und setzte über die Leichen imTeich, als könnte er

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