Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)
Reichtum eben mit sich. Man hat plötzlich sehr viele Freunde, die jedoch nur auf Geld und solche Festlichkeiten aus sind.
„Wie kommen sie zu der Ehre hier speisen zu dürfen?“
fragte ein ziemlich gut gebauter Fuchs.
„Gute Frage! Das habe ich wohl ihr zu verdanken.“ antwortete der Tiger und stupste der Maus auf die Schulter.
„Welche Goldgrube haben sie denn ausgehoben, dass sie hier sein dürfen.“ piepste die Maus sehr erzürnt.
Der Fuchs ließ sich nicht darauf ein und verschwand sofort wieder.
„Dann bist du also meine Goldgrube.“ sagte der Tiger grinsend.
Es war das erste Mal, dass der Tiger in solchen Kreisen verkehrte. Die Gespräche unterschieden sich sehr von denen, die er für gewöhnlich führte. Es ging um Geld und Geschäfte. Dinge, für die er nie eine Begeisterung aufbringen konnte.
Es war eine Qual für die Maus, in dieser geistlosen Runde zu sitzen. Man sah ihr den Hass gegenüber diesen Tieren an, doch sie wollte ihren Vater nicht verletzten.
Als alle Teller abgeräumt waren, erhob sich der Orang-Utan und näherte sich dem Tiger und der Maus. Mit jedem Schritt in diese Richtung schlug das Herz des Tigers schneller.
„Tock, Tock, Tock.“
Er wollte unbedingt einen guten Eindruck beim potenziellen Schwiegervater hinterlassen.
„Ich hoffe das Essen war genießbar.“
„Ja, es war sehr gut. Danke“ antwortete der schüchterne Tiger.
„Wenn ihr etwas braucht, könnt ihr immer zu mir kommen. Bleibt doch ein paar Tage bei mir. Ich glaube euch würde es hier gut gehen.“
„Wir haben nicht viel Zeit, aber mal sehen was sich machen lässt, Vater.“
„Ich hatte eben eine Idee. Einer meiner Geschäftspartner ist ein begnadeter Fotograph. Was haltet ihr davon, wenn er morgen ein paar Bilder von euch macht?“
„Ja, warum eigentlich nicht“ antwortete die Maus überrascht.
Zur Zufriedenheit des Orang-Utans, erschien ein kurzes Lächeln im Gesicht der Maus.
„Entschuldigt mich kurz.“ sagte sie und entfernte sich vom Tisch.
Dem Tiger wurde ihre Abwesenheit ein bisschen unheimlich.
„Du hast wirklich Glück, Zeit mit meiner Tochter verbringen zu können! Mehr Glück als ich.“
„Ich bin wirklich froh, sie getroffen zu haben!“
Kurze Zeit schwiegen sich die ungleichen Tiere an. Der Orang-Utan blickte mit einem prüfenden Blick durch den hellbeleuchteten Raum. Einige Tiere hatten sich bereits verabschiedet.
Diese schweigsame Situation war sehr unangenehm für den Tiger. Er nippte ständig an seinem Champagner. Total unbewusst. Einfach, um irgendwas zu tun.
„Möchtest du einmal etwas Richtiges trinken? Ich hätte noch ein paar Bier im Kühlschrank.“ fragte der Orang-Utan.
„Hört sich gut an, danke!“
Der Vater winkte in Richtung des Personals und machte ein paar Bewegungen mit seinen Händen. Eine Hand führte er in Form eines Bechers an den Mund, während er mit der anderen den Daumen ausstreckte. Ein kurzes Nicken und schon begab sich die Ratte in Richtung des Lagers. Der Tiger war beeindruckt.
„Was ist das Zeichen für Rotwein?“ fragte er lachend.
„Na, da rieche ich vorher am Becher natürlich!“
Erneut imitierte der Orang-Utan etwas mit seinen Händen. Er signalisierte erneut etwas zu trinken und formte anschließend seine Hände zu einem Geweih.
„Das hier ist Jägermeister.“ sprach er amüsiert.
Eine Ratte unterbrach das Gelächter und brachte den beiden jeweils eine Flasche Bier.
„Wenn nur das Bier hier so gut, wie im Reich der Adler wäre.“
Fotoshooting
Mit einem gewaltigen Kater erwachte der Tiger aus einem viel zu kurzen Schlaf. Die Maus weckte ihn stets sehr sanft. Sie musste lediglich seine kühlen Füße zudecken. Diese befanden sich nie unter der Decke und alles andere würde dem Tiger auch keinen guten Schlaf bringen.
Selten hatte er einen so unangenehmen Morgen gehabt. Es kam ihm vor, als würde sich der Raum bewegen. Drei schön eingerahmte Gemälde hingen an der weißen Wand und drehten sich um ihn, wie ein buntes Karussell. Als er sich einmal den Schlaf aus den Augen rieb, waren es plötzlich schon fünf Bilder geworden.
„Meinst du wirklich, heute ist ein guter Tag, um Fotos zu machen?“ fragte der Tiger mit einem flehenden Ton.
„Heute ist die einzige Möglichkeit, mein Lieber!“
„Ich schlaf noch kurz und dann komme ich!“
Die Maus nahm daraufhin ein Becher Wasser und goss es dem Tiger in seine Nasenlöcher. Mit lautem Gebrüll sprang er aus dem Bett und richtete sich für das Fotoshooting.
In
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