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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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tauchte es in eine Schüssel mit Wasser und wrang es leicht aus, bevor sie es ihm wieder auf die Stirn legte. Auch wenn sie wusste, dass das Tuch nichts bewirkte, hatte sie doch das Gefühl, auf diese Weise wenigstens etwas getan zu haben.
    Als wenig später ein Mann das Zimmer betrat, hob sie den Kopf und lächelte ihn an. Es war Calderones zweitältester Sohn Juan Carlos.
    „Da, sieh doch nur!“ rief sie. „Dein
padre
wacht langsam auf, genauso wie er es vorausgesagt hat.“
    Juan Carlos nickte. Auf diesen Moment hatte er drei Tage lang gewartet. Ihm gefiel es hier auf der Ranch in Nordkalifornien, und er wäre gern geblieben. Aber dank der Machenschaften seines Vaters war es ihm nicht vergönnt, ein normales Leben zu führen.
    Er trat ans Bett und legte Calderone eine Hand auf die Brust. Obwohl er es spüren konnte, fiel es ihm immer noch schwer zu glauben, dass das Herz seines Vaters wirklich wieder schlug. Er hatte zugesehen, wie Elena ihn mit Elektroschocks behandelt hatte. Sein Vater war kalt und leblos gewesen, doch dann hatte er plötzlich angefangen zu atmen. Juan Carlos versuchte sich einzureden, dass es ein Wunder war, aber insgeheim war er davon überzeugt, dass es ein Werk des Teufels war. Er wollte sich eben abwenden, als Calderone seine Hand packte.
    „Padre
?“ stieß er überrascht hervor.
    Calderone holte langsam Atem und kostete es aus zu spüren, wie sich seine Lunge ausdehnte. Er versuchte die Augen zu öffnen, und tatsächlich gelang es ihm, wenn auch mühsam.
    „Mi hijo“
, flüsterte er.
    Juan Carlos lehnte sich vor. „Ja, Papa, ich bin’s, Juan Carlos.“
    „Bleib bei mir.“
    Juan Carlos tätschelte seinem Vater die Wange und strich ihm das Haar aus der Stirn. „Ja, Papa, ich bleibe. Hier bist du sicher. Ruh dich einfach noch ein bisschen aus, bis es dir besser geht.
    „Elena?“
    Sie legte ihre Hand auf Miguels andere Wange. „Ja, Miguel, ich bin hier und bleibe auch. Schlaf jetzt. Schlaf dich gesund.“
    Abrupt fuhr Jonah aus dem Schlaf hoch. Ein paar Sekunden lang hatte er Angst, dass Macie etwas passiert sein könnte, aber dann wurde ihm klar, dass sie bei ihm war und ruhig in seinen Armen schlief. Und doch wurde er den Gedanken, dass sich etwas Schreckliches ereignet hatte, einfach nicht los. Froh, dass es Macie gut ging, zog er seinen Arm unter ihrem Nacken hervor und stand auf. Nachdem er sich eilig angezogen hatte, machte er sich auf die Suche nach Ruger.
    Im Lagezentrum traf er zwei Agenten an. Einer lag lang ausgestreckt auf der bequemen Ledercouch, während der zweite immer noch am Computer arbeitete.
    „Hallo. Kann mir jemand sagen, wo Ruger ist?“
    „Ist kurz nach sieben weggefahren“, erklärte der eine.
    Jonah runzelte die Stirn. „Wissen Sie, wann er zurückkommt?“
    „Das hat er nicht gesagt. Soll ich Sie mit ihm verbinden?“
    „Nicht nötig“, erklärte Jonah kurz angebunden und wandte sich zum Gehen, doch dann blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. „Oder vielleicht doch. Ich muss unbedingt noch vor morgen Früh mit ihm reden.“
    Der Agent zog ein Telefon heran und wählte eine Nummer, dann reichte er Jonah den Hörer. Jonah zählte die Freizeichen und runzelte die Stirn, als sich schließlich nur der Anrufbeantworter meldete.
    „Hallo, Ruger, ich bin’s, Jonah. Rufen Sie mich so bald wie möglich an.“ Verwirrt legte er auf. „Wo sind Sugarman und Carter?“
    „Carter ist nach Hause gegangen. Seine Frau bekommt ein Kind. Und Sugarman ist wahrscheinlich mit Ruger weggefahren, könnte ich mir vorstellen.“
    „Und Carl French?“
    Die beiden Agenten schauten sich an, dann zuckten sie mit den Schultern. „Ist kurz nach Ihnen weggegangen. Sagte, dass er sich irgendwo etwas zu essen organisieren wollte.“
    Jonah begann frustriert auf und ab zu gehen. „In zwei Stunden bekomme ich ein Päckchen. Lassen Sie den Boten ins Haus und sagen Sie mir Bescheid.“
    „Wird gemacht“, erwiderte einer der Agenten.
    Jonah ging wieder nach oben. Da Macie noch schlief, ging er zum Fenster, schaute auf den Park hinaus und ließ seinen Gedanken freien Lauf.
    Irgendetwas stimmte nicht, aber er wusste nicht, was es war. Wer zum Teufel hatte ihn verraten? Er rief sich alles, was passiert war, noch einmal in Erinnerung und versuchte, die Einzelteile zusammenzusetzen.
    Calderone hatte schon früher von Evan gewusst als er selbst, und das bedeutete, dass es ihm irgendjemand, der sie beide kannte, erzählt haben musste. Aber es gab nur wenige Menschen, die

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