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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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ebenfalls hinein und fesselte ihm die Fußgelenke aneinander.
    „Das wäre wirklich nicht nötig gewesen“, sagte Jonah. „Ich habe nämlich nicht vor, euch irgendwelche Schwierigkeiten zu machen, es sei denn, ihr habt mich belogen. Mit Leuten, die mich belügen, habe ich nämlich ein Problem. Genau genommen ist dadurch dieses ganze Chaos nämlich erst entstanden. Deshalb spiele ich nicht falsch, solange ihr nicht falsch spielt.“
    Raoul schaute Jonah finster an und fesselte ihn noch an eine Querverstrebung im hinteren Teil des Vans, um wirklich sicherzugehen.
    „So spart ihr euch die Sicherheitsgurte, was?“ fragte Jonah sarkastisch.
    Roaul sprang aus dem Bus und schob die Tür krachend zu, dann ging er eilig um das Auto herum auf die Fahrerseite.
    „Und was wird jetzt aus mir?“ fragte Felipe.
    Esteban blieb stehen, dann drehte er sich zu dem kleinen dunkelhäutigen Mann um. „Wenn du das fragen musst, gehörst du nicht zum
Padrone.“
    Felipe drehte sich auf dem Absatz um und rannte zum Haus, um das Notwendigste zusammenzupacken.
    „Steig ein“, sagte Raoul zu Esteban, nachdem Felipe im Haus verschwunden war. „Wir haben schon genug Zeit verloren.“
    Drei Häuser weiter beobachtete ein als Elektriker getarnter Undercover-Agent, der vorgab, eine Telefonsäule zu reparieren, wie der Van aus der Einfahrt fuhr. Ruger hatte ihm vor einigen Tagen die Anweisung gegeben, Felipe Sosa rund um die Uhr zu beschatten. Allerdings hatte der Agent nicht damit gerechnet, Jonah Slade hier anzutreffen. Und als vorhin die beiden Männer aufgetaucht waren und Slade mitnahmen, wusste er, dass hier irgendetwas falsch lief. Er zog sein Handy aus der Tasche.
    Ruger gab gerade Süßstoff in seinen Kaffee, als Declyn Blaines Haushälterin mit einem Teller voll süßer Kuchenteilchen in das provisorische Lagezentrum kam.
    „Mögen Sie?“ fragte sie Ruger.
    Der Agent schaute auf das Tütchen mit Süßstoff in seiner Hand, dann auf den Teller mit den Teilchen und grinste. „Na, da kann ich wirklich nicht widerstehen. Sehr freundlich von Ihnen.“
    Rosa lächelte und stellte den Teller auf den Tisch. „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie noch mehr möchten“, meinte sie und verließ eilig den Raum.
    Ruger nahm sich eine Blätterteigtasche mit Kirschen und hatte gerade den ersten Bissen im Mund, als sein Handy klingelte.
    „Typisch“, brummte er und schluckte schnell, bevor er sich meldete. „Ruger.“
    „Sir, hier ist Caldwell. Irgendwas stimmt hier nicht. Haben Sie Slade zu Felipe Sosa geschickt?“
    Ruger zuckte vor Schreck zusammen. „Himmel, nein.“
    „Er war aber fast eine Stunde dort.“
    „Was meinen Sie mit
war
?“
    „Vor ungefähr zehn Minuten kam hier ein dunkler Van mit zwei Männern an, die Sosa einen Besuch abstatteten und wenig später mit Slade wieder aus dem Haus kamen. Ich konnte es von meinem Standort aus nicht ganz genau erkennen, aber ich hatte den Eindruck, dass er gefesselt war. Was soll ich jetzt machen?“
    „Haben Sie die Autonummer?“
    „Ja, Sir.“
    „Geben Sie her.“
    Der Agent rasselte die Zahlen herunter.
    „Okay“, sagte Ruger. „Fordern Sie Verstärkung an und nehmen Sie unseren Freund, den Gärtner, fest. Ich werde später entscheiden, was wir mit ihm machen.“
    „Wird gemacht, Sir“, erwiderte der Agent.
    Ruger legte auf, dann warf er das Blätterteigteilchen auf den Teller zurück und rannte zur Tür. Er wusste nicht, was da los war, aber er kannte jemanden, der es ihm mit ziemlicher Sicherheit sagen konnte.

15. KAPITEL
    M acie lag noch im Bett, nicht gewillt, sich schon zu bewegen und so die Erinnerungen an die hinter ihr liegende Liebesnacht mit Jonah zu zerstören. Doch je länger sie so dalag, desto größer wurde ihre Unruhe. Jetzt war er bestimmt schon im Haus des Gärtners. Ihr wurde ganz schlecht vor Angst, wenn sie nur daran dachte, was anschließend mit ihm passieren könnte. Der Erfolg der gesamten Aktion hing davon ab, dass ein einziger Mann es schaffte, Jonah dicht auf den Fersen zu bleiben. Und natürlich davon, dass Jonah sich mit seiner Einschätzung der Lage nicht grundlegend getäuscht hatte. Wenn irgendetwas – selbst nur eine winzige Kleinigkeit – falsch lief, würde alles aus sein, bevor das FBI intervenieren konnte.
    Zwei Mal schon war sie kurz davor gewesen aufzustehen, um Ruger alles zu erzählen. Sie wollte, dass jeder verfügbare Mann und jede verfügbare Pistole Jonah Rückendeckung gaben, aber dann hatte sie es doch nicht gemacht. Sie musste

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