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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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darauf vertrauen, dass Jonah wusste, was er tat, und dass ihm sein eigenes Wohl ebenso am Herzen lag wie das von Evan.
    Sie warf einen Blick auf den Wecker. Fast neun.
Bitte, Gott, mach, dass alles gut wird
.
    Wenig später hörte sie jemanden über den Flur rennen. Ihr wurde flau im Magen. In Declyn Blaines Haus rannte man nicht, es sei denn, es war etwas passiert. Noch bevor es an der Tür klopfte, sprang sie aus dem Bett und warf sich ihren Morgenrock über.
    „Miss Blaine? Miss Blaine, sind Sie da?“
    Es war Ruger. Sie hatte seine Stimme erkannt.
    „Moment“, rief sie. „Ich komme sofort.“
    Rasch verknotete sie den Gürtel ihres Morgenrocks und ging dann eilig zur Tür, um zu öffnen. Rugers Gesichtsausdruck war Furcht einflößend.
    „Was ist passiert?“ fragte sie.
    „Sagen Sie es mir“, forderte er.
    Macie spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich, aber sie verzog keine Miene. „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Wo ist Slade?“ fragte er.
    Macie warf einen Blick zu Jonahs Schlafzimmer. „Ist er nicht in seinem Zimmer?“
    Verärgert fuhr Ruger sich durch das bereits schütter werdende Haar. „Hören Sie auf, sich dumm zu stellen, das ist jetzt wirklich nicht der richtige Moment dafür“, sagte er ungehalten. „Ich weiß, dass er seine Nächte mit Ihnen verbringt, und ich habe nicht das Geringste dagegen. Genau gesagt ist es mir sogar herzlich egal, was Sie beide mit dem Rest Ihres Lebens anstellen, aber ich möchte Ihnen doch nicht verhehlen, dass sein Leben vorschnell enden kann, wenn Sie mir nicht sagen, was er sich jetzt wieder geleistet hat.“
    Macie schwankte ein wenig, da sie es nun doch mit der Angst bekam.
    „Wovon reden Sie eigentlich?“
    Ruger zuckte zusammen. Vielleicht hatte sie ja wirklich keine Ahnung, was da vor sich ging.
    „Hören Sie, es tut mir Leid“, sagte er. „Aber Sie beide stehen sich offensichtlich so nahe, dass ich davon ausgehen musste …“
    „Was ist denn da oben los?“
    Ruger drehte sich um und sah, dass Carl French über den Flur zu ihnen kam. „Wenn hier nicht die Hölle los wäre, würde ich Sie jetzt wahrscheinlich fragen, wo Sie die ganze Zeit über gesteckt haben, aber dazu fehlt mir im Moment die Zeit. Davon abgesehen würde ich Ihnen nach allem, was heute Morgen passiert ist, wahrscheinlich sowieso kein Wort mehr glauben.“
    Carl trat ohne etwas zu erwidern zu Macie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Miss Blaine … ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Sie nickte.
    Jetzt wandte Carl sich Ruger zu und fixierte ihn mit einem kalten Blick. „Machen Sie doch nicht so einen unnötigen Wirbel“, sagte er verärgert.“ Ich finde es wirklich überflüssig, Miss Blaine derart zu beunruhigen.“
    Ruger, der dieses ständige Kompetenzgerangel langsam leid war, erwiderte Carls Blick finster. „Unnötigen Wirbel? Ich glaube nicht, dass Sie das immer noch sagen, wenn Sie hören, was heute Morgen passiert ist.“
    „Oh Gott“, flüsterte Macie, nachdem Ruger seine Informationen weitergegeben hatte, dann drehte sie sich um und ging mit weichen Knien zum Bett.
    Auch Carl wirkte entsetzt, obwohl er abwehrend sagte: „Das ist ja lachhaft.“ Doch als er sich umdrehte und Macies Gesichts sah, wusste er, dass es stimmte. „Was zum Teufel geht hier vor?“ fragte er.
    Ruger schnaubte ungehalten. „Entschuldigung, aber das war meine Frage.“
    Macie holte, um Fassung ringend, tief Atem, dann stand sie mühsam auf. „Ich möchte, dass Sie beide jetzt auf der Stelle mein Zimmer verlassen. Ich will mich anziehen.“
    „Hören Sie, Miss Blaine, Sie müssen …“
    „Ich muss gar nichts“, fiel sie Ruger ins Wort. „Ich will Ihnen nur so viel sagen: Jonah hatte seine Gründe, und er handelt nicht allein.“
    Carl blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. „Warum zum Teufel hat er mir nichts erzählt? Ich bin sein bester Freund, um Gottes willen. Und ich hätte …“
    Macie zuckte mit den Schultern. „Er hat versucht, Sie anzurufen, aber Sie waren nicht erreichbar.“
    Carl wurde blass. Das stimmte. Er hatte sein Handy abgestellt. Und als er es wieder eingeschaltet hatte, war die Batterie leer gewesen. „Oh Gott“, murmelte er. „Er hat mich gebraucht, und ich habe ihn im Stich gelassen.“
    „Er ist nicht allein“, wiederholte Macie.
    Ruger war jetzt außer sich. „Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Warum fällt er mir so in den Rücken und zieht auf eigene Faust los?“
    „Sind Sie heute einen Schritt näher daran,

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