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Eine feine Gesellschaft

Eine feine Gesellschaft

Titel: Eine feine Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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sagte Kate. »Es wird mich daran erinnern, wie schön der Park heute morgen war. O. K. Wir haben Cartier für das University College gewonnen und außerdem, wenn ich mal unbescheiden sein darf, haben Sie mich. Als Gegner des University College treten auf: Cudlipp, Clemance, O’Toole. Aber als Dekan gehört O’Toole nicht mehr zur Fakultät. Das ist zwar diesen Preis nicht wert, da er den Kampf in der Hauptarena anführen wird, aber die Chancen stehen für uns so schlecht, daß jeder Vorteil zählt. Von den übrigen aus unserem Seminar haben wir den Vorsitzenden, Michaels, auf unserer Seite; er ist vermutlich so wütend über die Art, wie Cudlipp und 56

    Clemance über seinen Kopf hinweg mit dem stellvertretenden Präsidenten verhandeln, daß ihm jeder Plan recht wäre, der auf halbwegs dezente Weise sein Gewicht bei den beiden gegenüber verstärkt.
    Everglade ist der süßeste Kerl der Welt, aber ich weiß wirklich nicht, auf welche Seite er sich stellen wird. Vielleicht auf unsere. Dann haben wir Professor Peter Packer Pollinger. Der ist fähig, für die eine wie die andere Seite zu stimmen – das hängt davon ab, wie Fiona Macleod seiner Meinung nach unter vergleichbaren Umständen gehandelt hätte; aber Tatsache ist, daß er Clemance nicht leiden kann, weil der einmal Fiona Macleod als dümmliche Poetin bezeichnet hat, deren Reime nicht besser würden durch die Tatsache, daß Fiona in Wirklichkeit ein Mann war. Professor Pollinger könnte mit uns stimmen, vorausgesetzt, er erinnert sich an dem Tag, an dem abgestimmt wird, an Clemances Ausspruch.«
    »Meine liebe Kate«, unterbrach McQuire, »ich hoffe, Sie wissen, wovon Sie reden. Frogmore und ich werden Sie jetzt nicht bitten, uns zu erklären, warum eine Dichterin ein Mann sein soll, aber Sie könnten uns vielleicht versichern, daß Sie nicht, sagen wir, ein wenig abschweifen?«
    »Das versichere ich Ihnen. Derjenige, der ständig abschweift, ist Peter Packer Pollinger. Also gut, dann hätten wir Chaucer, Literatur des Mittelalters, Renaissance, Siebzehntes Jahrhundert, Achtzehntes Jahrhundert, Shakespeare. Ich weiß nicht, wo die jeweils stehen (ich zähle lieber die Lehrstühle auf statt der Professoren, um Ihnen den Umfang des Problems klarzumachen), aber je älter der Bereich, desto konservativer sind in der Regel die Ansichten. Das einzige Problem dabei ist, daß ich nicht sicher bin, wie für sie in diesem Fall die konservative Position aussieht. Von den beiden, die Literatur der Gegenwart lehren, heißt der eine Plimsole, ist ein überzeugter An-hänger der Universität im alten Sinne und für uns verloren, fürchte ich. Aber er ist ein so unglaublich langatmiger Mensch, daß wohl noch nicht einmal die Universität selbst ihn für einen Trumpf halten wird, obwohl er kein schlechter Kerl ist, wenn er nur lernen könnte, den Mund zuzuklappen, wenn er gesagt hat, was er sagen wollte.
    Seine Kollegin heißt Emilia Airhart.«
    »Sie nehmen uns wohl auf den Arm? Von der habe ich noch nie gehört, ich meine, als Mitglied des Lehrkörpers am Englischen Seminar. Sie wollen doch wohl nicht sagen, daß sie aus einer anderen Abteilung zu uns gekommen ist und ein neues Leben beginnen will?«
    57

    »Mir war gar nicht klar, was für ein seltsamer Haufen wir sind.
    Emilia ist wenig bekannt, weil sie nie irgendwo in Erscheinung tritt.
    Sie kümmert sich nur um die Studenten, die sie liebt, und schreibt Theaterstücke, die gewöhnlich off-Broadway aufgeführt werden, aber die sind so experimentell und modern, daß jahrelang niemand im ganzen Seminar auf den Gedanken kam, daß sie von Emilia stammen könnten. Sie hat sonst im Seminar mit nichts etwas zu tun; sie geht auf keine Party und gibt auch nie eine; es wäre möglich, daß sie sich in dieser Sache auf unsere Seite stellt – es ist nicht ausge-schlossen.«
    »Wie sieht sie denn aus?« fragte Frogmore. »Ich dachte, ich kenne alle Englischprofessoren.«
    »Wie sie aussieht ist das eigentliche Problem. Das würde Ihnen auf den ersten Blick klarwerden. Sie ist eine große Frau, trägt flache Schuhe, weite Röcke und Brille, und sie macht den Eindruck, als könnte sie durchaus eine jolie laide werden, wenn jemand mit dem kombinierten Talent von Sophie Gimbel und Yves St. Laurent sich ihrer annähme. Sie hat fünf Kinder und einen Ehemann, und das ist auch schon fast alles, was ich über sie weiß, obwohl ich sie besser kenne als die meisten – wir sind nämlich die einzigen Frauen mit einer Professur am Seminar,

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