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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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entrückt vor sich hin. Es
wäre wohl am besten für sie beide, wenn keiner von ihnen beiden sich allzu
viele Gedanken um die Folgen ihres Tuns machen würde.
    Eigentlich
hätte Malcolm es niemals so weit kommen lassen dürfen. Schon der Kuss beim
Essen war ein Kuss zu viel gewesen, mit dem er das Feuer in ihnen beiden nur
geschürt und mit dem Rundgang durch das Haus, seinen taxierenden, unverhüllten
Blicken, dem betörenden Duft der Rosen, von der er ihr noch eine pflückte, um
weitere Küsse folgen zu lassen, die hier in seinem Bett endeten, richtig zum
Lodern gebracht hatte.
Er gab sich die Schuld für das, was passiert war. Er war derjenige, der
vernünftiger sein und das bessere Wissen haben sollte. Ganz zu schweigen von
einem Gewissen. Was versprach er sich davon, mit Sid zu schlafen? Einen
Augenblick höchsten Glücks und dann? Sie konnten nicht zusammenbleiben. Sie war
sterblich. Wenn auch nur ein Familienmitglied sie zusammen erwischte, dann
erwartete sie beide das Allerschlimmste. Man würde unter allen Umständen
versuchen, sie zu trennen. Malcolm würde niemals ihren Segen bekommen, um mit
einer Sterblichen eine Beziehung führen zu können. Niemals. Er heiratete
entweder eine Immaculate oder gar nicht. Schon schlimm genug, dass er seinen
Samen und die ohne jeden Zweifel hervorragenden Lancaster-Gene nicht freiwillig
hergab, um den Fortbestand ihrer Rasse zu sichern.
    Sid war die
erste Frau seit... Malcolm konnte sich nicht mehr daran erinnern, mit welcher
Eroberung er vor ihr das Bett geteilt hatte und wann. Sicher auch nur für eine
Nacht. Nicht länger, da er fremde, fast schon als aufgezwungen empfundene Nähe
danach nicht ertrug. Er brauchte seine Freiheit. Es ging nur um die
Befriedigung dringendster Triebe. Nicht mehr. Und mit ihr war es anders. Von
ihr konnte er nicht genug kriegen und er fragte sich ernsthaft, ob ihm so etwas
je passiert war.
Doch so sehr er sich auch anstrengte, er bekam keine Erinnerung daran aus der
Vergangenheit zu fassen. Malcolm sah vor sich und seinem geistigen Auge nur
Sid, wie sie sich ekstatisch unter seinen Berührungen und Liebkosungen wand,
ihm französische Worte der Verzückung entgegenbrachte und mit ihm gemeinsam
einen Höhepunkt nach dem nächsten erklomm.
Komischerweise war es ihm sehr leicht gefallen, ihre Bedürfnisse zu erahnen und
zu befriedigen. Vielleicht hatte er einfach nur ein glückliches Händchen
gehabt, wobei Sid nun keine anspruchslose Liebhaberin war. Er hatte sie auch
hier unter allen Umständen glücklich und zufrieden stellen wollen und sie hatte
dasselbe für ihn getan. Es schien, als läge sie ihm schon jetzt mehr am Herzen,
als es nach der ersten kurzen Begegnung, dem noch kürzeren Gespräch in der
Nacht und dem heutigen Essen der Fall hätte sein dürfen. Zu einfach wäre es,
die Schuld auf die Nachwehen des Vollmondes zu schieben, sofern man von solch
einem Wort wie Schuld überhaupt sprechen konnte. Die Anziehungskraft und
eindeutige Sympathie zwischen ihnen sollte nicht mit so einem Gefühl einher
kommen, denn in seinen Augen war sie etwas Schönes und keineswegs Schlechtes.
Seine Weichheit aufgrund der Verletzungen, die er sich im Kampf mit den
Aryanern zugezogen hatte, konnte man auch als Ausrede anführen, sofern sie je
eine gemeinsam suchen würden. Und dann waren da noch die Rosen.
    Malcolm
beugte sein Gesicht über Sid und atmete den betörenden Duft ihrer Haut und
ihrer Haare noch einmal ganz tief für sich ein. Es war, als hätte sie in einem
Meer dieser Rosen gebadet. Niemals hatte er angenommen, dass ein Mensch so
wunderbar riechen konnte wie sie. Ihm war nicht bekannt, dass auch Sterbliche
einen eindeutigen Paarungsduft abgaben, den man mit mehr als nur dem hässlichen
Wort Schweiß bezeichnen konnte. Es sei denn sie bedienten sich künstlicher
Hilfsmittel, von denen an seiner Geliebten jedoch jede Spur fehlte.
Sid war wie die Rosen, die er ihr gebracht hatte. Samtweiche, cremig weiße Haut
wie die kostbaren Blätter der schönsten Blüten. Ein betörender Duft, der die
Sinne verzauberte und gefangen hielt. Ihre grazile, elegante Körperhaltung, die
sie auch im Bett nicht abzulegen schien. Mit Dornen bewehrt, die sie zeigte,
wenn sie etwas aufregte oder verstörte. Sie war vollkommen.
Er wünschte, sie könnte sein werden. Das war aber leider unmöglich.
Mit einem schmerzlichen Ausdruck in den Augen, den sie nicht würde sehen
können, da sie mit dem Rücken zu ihm lag, küsste er die zarte Rundung ihrer
Schulter und

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