Eine fremde Welt 1 - Steven
nur noch erlöst werden möchte, was auch kurze
Zeit später passiert.
»Dreh dich um an die Wand«, hör ich Steven sagen und schon ist er in mir. Durch den
Pflug ist es wahnsinnig eng, nach ein paar kräftigen Stößen kommt er auch schon.
Lächelnd dreht er mich um und küsst mich sanft. »Prima, Beth, einfach wundervoll,
komm, ich erlöse dich von dem Pflug, du hast es dir verdient, warst so tapfer und so
brav. Dann reiten wir noch ein Stück, das du auch genießen kannst.«
Fix und fertig, aber unendlich befriedigt, reiten wir später zurück. Frühstücken
zusammen mit der Familie, auch Peter ist da und Steven redet mit ihm über das
Geschäft. »Wir sind heute den ganzen Tag im Büro, Beth. Kann ich dich allein hier
lassen?« »Natürlich«, antworte ich und so verbringe ich einen ruhigen, wunderschönen
erholsamen Tag mit Blick auf die Weinberge auf der Terrasse.
Es ist Dienstag und beim Mittagessen klingelt mein Handy. Mia ist dran. »Hallo Beth,
Süße, ich möchte bitte Steven sprechen.« »Mia?«, sage ich fragend in den Hörer. »Bitte,
Beth, gib ihn mir.«
Verwundert, was Mia wohl von Steven möchte, reiche ich den Hörer weiter. Mit den
Worten »Steven, Mia ist am Telefon, sie möchte mit dir reden.«
Etwas erstaunt nehme ich das Handy von Beth und ich höre mich sagen: »Hallo Mia,
schön einmal mit dir zu sprechen, auch wenn wir uns noch nicht persönlich kennen,
was gibt es denn?« »Beth, sie ist auf allen Titelseiten, in sämtlichen Boulevardblättern.
Die Überschriften lauten zum Beispiel ‚Unbekannte Schönheit mit Millionenerbe
unterwegs‘ oder ‚Junggeselle unter der Haube?‘ Und so weiter. Steven, es wird nicht
sehr lange dauern und sie werden herauskriegen, wer sie ist. Es geht mir jetzt nicht
allein um Beth, sondern um ihre Eltern. Sie kommen am Samstag aus einem längeren
Urlaub zurück. Aus Mallorca, und wenn die Presse vor ihrer Haustüre lauert, ich weiß
nicht, ob das so toll ist. Ich will mich nicht einmischen, aber ich dachte, du solltest das
wissen. Außerdem hab ich noch ein Wörtchen mit dir, in naher Zukunft zu klären,
Steven. Es wäre lieb, wenn ihr mich mal besuchen kommt. Damit ich mir den
Hinternversohler mal aus der Nähe betrachten kann.« Steven lacht. »Geht es Beth gut,
Steven?« »Sehr gut, Mia.«
»Danke für die Info, wir sehen uns sicher bald und ich kümmere mich darum. Du hast
was gut bei mir«, höre ich Steven sagen. »Einen guten Start in die neue Woche, Mia«
Sie wünscht mir dasselbe, um aber gleich darauf zu sagen:
»Ich hab was gut bei dir?« »Jaaa.« »Kann ich dich um was bitten?« Ich bin auf
Hab-Acht-Stellung, ist der nette Eindruck von ihr etwa nur gespielt? »Du könntest
Tanjas Honig testen, nur mal probieren, ich lüge dich nicht an, aber er ist exzellent
und einzigartig. Vielleicht kannst du ihn in dein Sortiment aufnehmen. Ihr einen guten
Preis zahlen, denn er ist erstens richtig gut und zweitens, Steven, ich bin ehrlich,
könnten sie das Geld brauchen. Tanja ist mit dem dritten Kind schwanger, ungewollt
schwanger und es wäre eine finanzielle Entlastung für sie. Wenn du eine Möglichkeit
siehst, würde ich mich tausendfach bei dir dafür bedanken, Steven.«
Aufatmen, dass mich mein erster Eindruck von ihr nicht getäuscht hat. Im Gegenteil,
sie sorgt sich um ihre zwei Freundinnen. Ich sage zu ihr: »Ich schau, was ich tun kann,
Mia, du hast trotzdem noch was gut bei mir. Du bist eine gute Freundin und du
kapierst sehr schnell«, ich grinse, als ich sie lachen höre, und lege auf.
Er isst ruhig weiter, als ob nichts gewesen wäre, Peter lacht, als er mein neugieriges
Gesicht sieht, und zwinkert mir zu. Ich koche vor Ungeduld, sage aber nichts.
Am Nachmittag teilt Steven mir einfach so mit, dass wir zu meinen Eltern nach
Mallorca fliegen. »Wir machen was?« Aber er erklärt mir immer noch nichts. »Beeil
dich, der Flieger geht in einer Stunde.« »Steven! Was ist los«, fragend schau ich ihn an.
Dann kommt doch noch die lang erwartete Erklärung von ihm: »Du bist in
Deutschland auf allen Titelseiten, es wird nicht lange gehen, bis sie auf deinen Namen
kommen. Mia hat mir erzählt, dass deine Eltern am Samstag nach Hause kommen.
Ich schätze, sie fallen aus allen Wolken, wenn die Presse vor ihrem Haus steht. Sie
wissen noch nicht, wer ich bin, oder?« Blass geworden schaue ich zu ihm und schüttle
den Kopf. »Und jetzt?« »Wir ändern das, indem ich mich bei ihnen vorstelle, da sie im
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